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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gegeben, auf dem stand, dass das Seminar von sechzehn bis achtzehn Uhr dauerte. Das war die beste Zeit für eine Befragung, da die Menschen von der Arbeit zurückkamen, die tagaktiven Inderlander noch wach waren und die Nachtschwärmer sich langsam rührten.
    Aus einem der Apartments kam ein Pärchen. Sie stritten sich, stiegen in ein schnittiges Auto und fuhren davon. Wenn ich es richtig verstanden hatte, kam sie zu spät zur Arbeit und es war seine Schuld.
    Gelangweilt und gleichzeitig nervös grub ich in meiner Tasche, bis ich den Fingerstick und eines meiner Erkennungsamulette gefunden hatte. Ich liebte diese Dinger
    - die Erkennungsamulette, nicht den Fingerstick-, und nachdem ich den Finger um drei Tropfen Blut erleichtert und das Amulett aktiviert hatte, stel te ich fest, dass sich außer Glenn und mir in einem Radius von zehn Metern niemand aufhielt. Ich hängte es mir gerade um den Hals wie früher meine I.S.-Marke, als ein kleiner roter Wagen auf den Parkplatz fuhr. Die Katze auf dem Geländer reckte sich und verschwand dann auf dem Balkon. Es war Sara Jane, und sie flitzte mit ihrem Auto auf den freien Platz direkt hinter uns.
    Glenn bemerkte sie, sagte aber nichts, als wir ausstiegen und auf sie zugingen.
    »Hi«, begrüßte sie uns. Im fahlen Licht der Straßenlampe zeigte sich die Besorgnis auf ihrem herzförmigen Gesicht.
    »Ich hoffe, Sie haben nicht zu lange gewartet,« ergänzte sie im professionel en Ton einer Sekretärin.
    »Überhaupt nicht, Madam«, versicherte Glenn.
    Ich zog die Lederjacke enger um den Körper. Für diese Jahreszeit war es schon ziemlich kalt. Sara Jane suchte eine Weile an ihrem Schlüsselbund und öffnete schließlich mit einem brandneuen Schlüssel die Tür. Mein Puls schlug schnel er, und ich schielte verstohlen auf das Amulett, während sich meine Gedanken um Trent drehten. Ich hatte zwar die Splat Gun, gehörte aber nicht zu den mutigsten Mensehen. Wenn die bösen Buben kamen, lief ich immer weg. Dadurch verlängerte sich meine Lebensdauer beträchtlich.
    Sara Jane schaltete das Licht an, sowohl auf der Veranda als auch im Apartment, und Glenn folgte ihr in die Wohnung.
    Nervös trat ich über die Schwel e. Sol te ich die Tür schließen, damit uns niemand folgen konnte, oder sol te ich sie offen lassen, um einen möglichen Fluchtweg zu haben? Ich entschied mich dafür, sie einen Spalt weit offen zu lassen.
    »Hast du ein Problem?«, flüsterte Glenn, während Sara Jane ganz selbstverständlich in die Küche ging. Ich schüttelte den Kopf. Das Apartment hatte einen offenen Wohnbereich, sodass man fast die ganze Etage überblicken konnte. Die Treppe bildete einen langweiligen, geraden Weg nach oben.
    Ich entspannte mich in dem Bewusstsein, dass mein Amulett ein Warnsignal geben würde, wenn sich jemand näherte.
    Außer uns dreien und der jaulenden Katze im oberen Stockwerk war niemand hier.
    »Ich geh mal hoch und lass Sarcophagus rein«, meinte Sara Jane und macht sich auf den Weg zur Treppe.
    Wie bitte? »Sie meinen die Katze, richtig?«
    »Ich werde mitkommen, Madam«, bot Glenn an und folgte ihr die Stufen hinauf.
    Während die beiden die obere Etage durchsuchten, nahm ich den Rest der Wohnung in Augenschein, wohl wissend, dass wir nichts finden würden. Trent war viel zu gerissen, um einen Beweis zu hinterlassen. Ich wol te mir einfach ein Bild von dem Typen machen, den Sara Jane anscheinend liebte.
    Das Küchenspülbecken war trocken, der Mül eimer stank wie die Pest, auf dem Computermonitor hatte sich eine Staubschicht gebildet und das Katzenklo war randvol .
    Offensichtlich war Dan eine ganze Weile nicht mehr hier gewesen.
    Die Dielen quietschten, als Glenn durch die obere Etage der Wohnung ging. Auf dem Fernseher stand das gleiche Bild von Dan und Sara Jane auf dem Dampfer, das ich schon beim FIB gesehen hatte. Ich nahm es und studierte ihre Gesichter. Als Glenn die Treppe herunterpolterte, stel te ich es schnel an seinen ursprünglichen Platz zurück. Mr. FIB
    musste aufpassen, dass er mit seinen breiten Schultern auf der schmalen Treppe nicht stecken blieb. Sara Jane ging direkt hinter ihm, die Füße in den Stöckelschuhen vorsichtig auf die Stufen setzend. Im Vergleich zu Glenn wirkte sie winzig.
    »Oben ist al es in Ordnung«, sagte Glenn, während er sich durch den Poststapel auf dem Küchentisch wühlte. Sara Jane öffnete die Vorratskammer, die sauber und aufgeräumt war, wie auch der Rest der Wohnung. Nach einem kurzen Zögern zog sie einen Beutel

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