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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ihre Stimme verspielt.
    »Diesmal hast du wirklich etwas gutzumachen, mein kleines Landei.«
    Bei der zweiten Nachricht klang Sara Jane bedrückt. »Hi, Dan. Geh ran, wenn du da bist.« Wieder eine Pause. »Äh, das mit den Pralinen war nur ein Scherz. Wir sehen uns morgen.
    Ich liebe dich, bis dann.«
    Sara Jane stand mit regungslosem Gesicht im Wohnzimmer. »Als ich hierherkam, war er nicht da, und seitdem habe ich ihn auch nicht mehr gesehen.«
    »Na gut«, sagte Glenn, während er den Anrufbeantworter abschaltete. »Wir haben sein Auto noch nicht gefunden und seine Zahnbürste sowie das Rasierzeug sind noch im Bad.
    Wo er auch sein mag, er hat keinen längeren Aufenthalt geplant. Die Vermutung liegt nahe, dass etwas passiert ist.«
    Sie biss sich auf die Lippe und drehte sich um. Erstaunt über Glenns mangelndes Taktgefühl warf ich ihm einen mörderischen Blick zu. »Du hast das Einfühlungsvermögen einer läufigen Hündin, weißt du das?«, flüsterte ich.
    Glenn bemerkte Sara Janes verkrampfte Haltung. »Es tut mir leid, Madam.«
    Mit einem traurigen Lächeln drehte sie sich zu uns um.
    »Viel eicht sol te ich Sarcophagus mit nach Hause nehmen. .?«
    »Nein, noch nicht«, versuchte ich sie zu beruhigen. Ich berührte mitfühlend ihre Schulter, und der Geruch ihres Fliederparfüms ließ die Erinnerung an den kreideähnlichen Geschmack mit Drogen versetzter Möhren zurückkehren.

    Es war klar, dass Glenn uns nicht al ein lassen würde, und so bot sich mir auch keine Gelegenheit unter vier Augen mit ihr zu sprechen. »Sara Jane«, begann ich zögerlich, »ich muss Sie das jetzt fragen, und es tut mir wirklich leid. Wissen Sie, ob Dan bedroht wurde?«
    »Nein.« Sie zupfte am Kragen ihrer Bluse, und ihr Gesicht verlor jeglichen Ausdruck. »Niemand.«
    »Und Sie? Sind Sie in irgendeiner Form bedroht worden?
    Denken Sie nach. Schon das kleinste Anzeichen könnte ein Hinweis sein.«
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete sie schnel . Sara Jane schlug die Augen nieder und ihr Teint wurde noch blasser.
    Ich brauchte kein Amulett, um zu erkennen, dass sie log. Ich wartete einen Moment und gab ihr damit die Möglichkeit, sich mir doch noch anzuvertrauen, aber nichts geschah.
    »Sind. . sind wir jetzt fertig?«, stammelte sie schließlich. Mit einem Nicken warf ich mir die Tasche über die Schulter, und Sara Jane ging mit schnel en gestelzten Schritten zur Tür.
    Glenn und ich folgten ihr zum betonierten Treppenabsatz.
    Für Käfer war es schon längst zu kalt, aber ich sah noch ein großes Spinnennetz, das im Licht der Außenlampe schimmerte.
    »Vielen Dank, dass Sie uns in das Apartment gelassen haben«, sagte ich, während sie mit zitternden Fingern noch mal an der verschlossenen Eingangstür rüttelte. »Ich werde mich morgen mit seinen Kommilitonen unterhalten, viel eicht weiß einer von ihnen etwas. Ich werde Ihnen auf jeden Fal helfen«, sagte ich nachdrücklich, in dem Versuch, sie aufzurichten.
    »Ja. Vielen Dank.« Sie konnte mir nicht in die Augen sehen und verfiel wieder in den kühlen, professionel en Umgangston einer Sekretärin. »Ich danke Ihnen vielmals für Ihr Kommen. Ich wünschte, ich hätte Ihnen besser behilflich sein können.«
    Glenn verabschiedete sich mit einem knappen »Madam«, und Sara Jane stöckelte davon. Ich folgte Glenn zum Auto und warf noch einmal einen Blick über die Schulter.
    Sarcophagus saß im oberen Fenster und musterte uns argwöhnisch.
    Sara Jane entriegelte ihren Wagen, der ein fröhliches Piepsignal von sich gab, stel te ihre Tasche hinein, stieg ein und fuhr davon. Ich stand in der Dunkelheit neben der geöffneten Tür von Glenns Wagen und starrte auf die Rückleuchten, bis sie hinter einer Ecke verschwanden.
    Glenn betrachtete mich nachdenklich. Er stand auf der Fahrerseite und hatte die Arme auf das Dach gelegt. In dem trüben Licht der Straßenlaterne konnte ich keine Gefühlsregung in den braunen Augen erkennen.
    »Kalamack muss seine Sekretärinnen gut bezahlen, wenn sie sich solche schicken Schlitten leisten können.«
    »Ich weiß, dass es so ist«, entgegnete ich wütend, da mich die kaum verhül te Unterstel ung ärgerte. »Sie ist verdammt gut in ihrem Job. Und sie spart sogar noch Geld, um es ihrer Familie zu schicken, die dadurch im Vergleich zu den anderen Farmern fast wie Könige leben.«
    Er gab ein unverständliches Grunzen von sich und öffnete die Fahrertür. Ich stieg ein, legte den Gurt an und ließ mich mit einem Seufzer in die Ledersitze fal en. Der

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