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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Blick aus dem Fenster auf den dunklen, öden Parkplatz deprimierte mich noch mehr. Sara Jane vertraute mir nicht. Und wenn man es von ihrer Seite aus betrachtete - warum sol te sie?
    »Du nimmst das hier ziemlich persönlich, stimmt's«, fragte Glenn, als er den Wagen startete.
    »Denkst du, nur weil sie ein Hexer ist, verdiene sie keine Hilfe?«, fauchte ich ihn an.
    »Komm wieder runter, so habe ich das nicht gemeint.«
    Glenn warf mir einen kurzen Blick zu, als er den Wagen rückwärts ausparkte. Bevor er losfuhr, stel te er die Heizung auf die höchste Stufe. Durch den Luftzug tanzte eine Haarsträhne direkt vor meinen Augen. »Ich sage ja nur, dass du dich verhältst, als stünde bei dieser Sache einiges auf dem Spiel für dich.«
    Ich schob mir das Haar aus den Augen. »Sorry.«
    »Ist schon okay«, sagte er verständnisvol .
    Dann bohrte er zögerlich weiter: »Also. . was steckt dahinter?«
    Glenn ordnete sich in den Verkehr ein. Ich beäugte ihn im Licht der Straßenlaternen, nicht sicher, ob ich mich ihm anvertrauen sol te. »Ich kenne Sara Jane«, antwortete ich schließlich.
    »Du meinst, diese Art von Frau.«
    »Nein, ich kenne sie persönlich.«
    Er wirkte skeptisch. »Aber sie kennt dich nicht.«
    »Stimmt.« Ich öffnete das Fenster so weit wie möglich, denn ich wol te endlich mein Parfüm loswerden. Dieser Geruch war nicht mehr zum Aushalten, er erinnerte mich nur an den heutigen Vorfal und Ivys beängstigende schwarze Augen. »Das macht es ja so schwierig.«
    Als wir an einer Ampel hielten, gaben die Bremsen ein gequältes Quietschen von sich. Glenn zog nachdenklich die Augenbrauen hoch. Sein Bart war ein tiefer Schatten auf seinem Gesicht. »Kannst du langsam mal Klartext reden?«
    Ich lächelte ihn kurz und traurig an. »Hat dein Vater dir erzählt, wie wir Trent Kalamack beinahe als Brimstonedealer und Biodrogenproduzent überführt hätten?«
    »Ja, das war kurz vor meiner Versetzung in die Abteilung.
    Der einzige Zeuge, ein I. S.-Runner, starb bei der Explosion einer Autobombe.« Die Ampel wurde grün, und wir fuhren weiter.
    Ich nickte. Edden hatte ihm das Nötigste verraten. »Fangen wir bei Trent Kalamack an«, sagte ich, und ließ die Hand im Fahrtwind baumeln. »Als er mich dabei erwischt hat, wie ich in seinem Büro nach Beweisen für seine il egalen Machenschaften suchte, übergab er mich nicht der I.S., sondern bot mir einen Job an. Jeden Job, den ich nur wol te.«
    Mir wurde plötzlich kalt, und ich richtete den Schlitz der Autoheizung auf mich. »Er war bereit, das Kopfgeld der I. S.
    zu bezahlen, mich als selbstständigen Runner aufzubauen und mir sogar Personal zu finanzieren. Er wol te mir al es ermöglichen, doch die ganze Sache hatte einen Haken - ich sol te für ihn arbeiten. Er wol te mich zu einem Rädchen in genau dem System machen, das ich mein ganzes Berufsleben lang bekämpft hatte. Er bot mir eine trügerische Freiheit an. Das eine, was ich so sehr wol te, dass ich kurz in Versuchung war, sein Angebot anzunehmen.«
    Glenn hielt sich klugerweise zurück und schwieg. Es gab keinen Cop, der nicht schon mal in Versuchung geraten wäre, und ich war verdammt stolz darauf, dieser Verlockung widerstanden zu haben. »Als ich ablehnte, wurde aus dem Angebot eine Drohung. Ich hatte für diese Aktion Nerzgestalt angenommen, und er wol te mich körperlich und psychisch so lange foltern, bis ich al es getan hätte, um diese Tortur zu beenden. Wenn er mich nicht aus freien Stücken bekommen konnte, hätte ihm auch eine gebrochene Hül e gereicht, die ihm wil enlos dient. Ich war hilflos, genauso hilflos wie Sara Jane jetzt.«
    Nur langsam wurde mir bewusst, was ich da gerade gesagt hatte. Niemals zuvor hatte ich es laut ausgesprochen -dass ich einem anderen Menschen erbarmungslos ausgeliefert gewesen war. »Sara Jane dachte, ich sei ein Nerz, aber sie ließ diesem Tier mehr Würde, als Trent mir als Mensch zugestanden hatte. Ich muss sie aus seinen Klauen befreien -
    bevor es zu spät ist. Und wenn es uns nicht gelingt, Dan zu finden und in Sicherheit zu bringen, hat sie keine Chance.«
    »Mr. Kalamack ist doch nur ein Mensch«, bemerkte Glenn.
    »Wirklich?« Ich lachte höhnisch. »Dann verrate mir mal, Detective Neunmalklug, ob er wirklich ein Mensch ist, oder viel eicht doch ein Inderlander? Seine Familie beherrscht seit zwei Generationen einen großen Teil Cincinnatis und niemand weiß, wer er wirklich ist. Weder Jenks noch die Fairys können seinen Geruch entschlüsseln. Er

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