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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Nassfutter für die Katze hervor.
    »Was dagegen, wenn ich seine E-Mails checke?« Sara Jane nickte mit traurigen Augen. Ich spielte mit der Maus herum und bemerkte, dass Dan, ebenso wie Ivy, einen permanenten Internetzugang hatte. Genau genommen war ich hierzu überhaupt nicht befugt, aber solange sich niemand beschwerte. . Aus den Augenwinkeln beobachtete ich Glenn, der auf Sara Janes schick geschnittenen Businessanzug stierte, während sie die Katzenfuttertüte aufriss. Dann wanderten seine Augen zu meinem Outfit, während ich mich über das Keyboard beugte. Sein missbil igender Gesichtsausdruck verriet, wie unprofessionel er meine Aufmachung fand, und ich musste mich zusammenreißen, um eine höhnische Grimasse zu unterdrücken. Dan hatte einen Haufen ungeöffneter Mails, darunter zwei von Sara Jane und eine mit dem Absender der Universität. Der Rest stammte von irgendeinem Hard-Rock-Chatroom. Sogar ich wusste, dass es nicht klug wäre, sie zu öffnen, da es sich -
    sol te er tot aufgefunden werden - um Beweismaterial handelte.
    Glenn strich sich mit der Hand über das kurze Haar, sichtbar enttäuscht, nichts Ungewöhnliches gefunden zu haben. Das hatte al erdings wohl weniger damit zu tun, dass Dan als vermisst galt, sondern wohl mehr damit, dass er eine Hexe war und ein Normalmensch wie Glenn in seiner Wohnung wahrscheinlich so etwas wie Affenköpfe an der Decke erwartete. Dan schien aber absolut durchschnittlich zu sein. Viel eicht war er ein wenig ordentlicher als die meisten, aber es war ja klar, dass Sara Jane nicht mit einem Messie zusammen wäre.
    Sie stel te die Futterschüssel neben einem Wassernapf ab.
    Beim lauten Klappern des Porzel ans kam eine schwarze Katze die Treppe heruntergeschlichen. Sie fauchte Sara Jane an und näherte sich ihrem Fressen erst, nachdem die Frau die Küche verlassen hatte. »Sarcophagus mag mich nicht«, erklärte sie überflüssigerweise. »Er ist Dans Schutzgeist.«
    Ein guter Schutzgeist sol te sich so verhalten. Die besten wählten ihre Besitzer aus, nicht umgekehrt. In Windeseile hatte die Katze al es aufgefressen und sprang auf die Rückenlehne der Couch. Spielerisch kratzte ich über den Bezug, und der Kater näherte sich, um nachzusehen, was da vor sich ging. Er reckte den Hals und berührte mit der Nase meinen Finger. Ich musste lächeln, denn das war ein typischer Katzengruß. Ich hätte liebend gern eine Katze gehabt, aber Jenks würde mich ein Leben lang täglich anpi-xen, wenn ich eine mit nach Hause brächte.
    Mich an die Zeit als Nerz erinnernd, durchwühlte ich meine Tasche. Klammheimlich aktivierte ich dabei ein Amulett, um zu prüfen, ob der Kater durch einen Zauber verwandelt worden war. Nichts. Da mir das nicht reichte, grub ich auf der Suche nach meiner Nickelbril e noch tiefer in der Tasche. Ich ignorierte Glenns fragenden Blick, klappte das Bril enetui auf und setzte die Gläser auf. Die Bril e war so hässlich, dass sie sicher ein effektives Verhütungsmittel gewesen wäre. Als ich sie im August gekauft hatte, musste ich drei ganze Monatsmieten dafür hinblättern. Ich konnte sie zwar von der Steuer absetzen, aber das war nur ein schwacher Trost. Das Model , mit dem man nicht wie ein Vol idiot aussah, hätte doppelt so viel gekostet.
    Kraftlinienmagie konnte in Silber gebunden werden und Erdmagie in Holz. Das Gestel war mit einem Zauber präpariert worden, sodass ich Tarnungen erkennen konnte, die durch Kraftlinienmagie bewirkt wurden. Ich fühlte mich ziemlich bescheuert mit dieser Idiotenbril e, da es mich irgendwie auf die Stufe eines Hexers zurücksetzte, der Zauber benutzt, die er selbst nicht anfertigen kann. Doch als ich, Sarcophagus' Kinn kraulend, mit Sicherheit festgestel t hatte, dass er nicht der verwandelte Dan war, wurde mir bewusst, dass es mir eigentlich egal war. Sol ten die Leute über die Bril e denken, was sie wol ten. Sie hatte ihren Zweck erfül t.
    Glenn drehte sich zum Telefon um. »Dürfte ich wohl seine Nachrichten abhören?«
    Sara Jane lachte verbittert. »Nur zu, sie sind von mir.«
    Ich legte die Bril e wieder weg und ließ das Etui mit einem lauten Geräusch zuschnappen. Glenn drückte auf den Wiedergabeknopf. Mir lief ein leichter Schauer über den Rücken, als Sara Janes Stimme die Stil e des Apartments durchdrang. »Hey, Dan. Ich warte jetzt schon eine Stunde. Es war doch am Carew Tower, oder?« Dann, nach einer kurzen Pause: »Gut, ruf mich an. Und du sol test lieber ein paar Pralinen besorgen.« Plötzlich wurde

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