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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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berührt. Aber das war Monate her. Ich hatte es nicht wieder getan. Er musste darüber hinwegkommen. Es war ja nicht so, als würde ich Kraftlinienmagie praktizieren. Nicht oft, zumindest.
    Nervös richtete ich mich auf, atmete gegen meine Angst an und machte ein paar Seitendehnungen, die meinen Pferdeschwanz zum Wippen brachten. Nachdem ich erfahren hatte, dass es möglich war, einen Schutzkreis zu schließen, ohne ihn erst aufzumalen, hatte ich drei Monate damit verbracht, es mir beizubringen. Ich wusste, dass das viel eicht meine einzige Chance war, Algaliarept zu entkommen. Ich hatte immer nur morgens um drei geübt, da ich wusste, dass Nick dann schlief - und ich hatte die Energie immer direkt aus der Kraftlinie gezogen, damit nichts durch Nick gefiltert wurde -, aber viel eicht hatte ich ihn damit trotzdem aufgeweckt. Er hatte nichts gesagt, aber ich kannte Nick -er hätte geschwiegen.
    Das Quietschen des sich öffnenden Tores stoppte mich, und meine Schultern sanken herab. Der Zoo war offen. Ein paar Läufer verließen ihn erschöpft, mit geröteten Wangen und einem zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht. Sie schwebten förmlich, immer noch high von ihrem Lauf.
    Verdammt. Er hätte anrufen können.
    Genervt öffnete ich meine Gürteltasche und holte mein Handy heraus. Ich lehnte mich gegen mein Auto und durchsuchte mit gesenktem Kopf, damit ich keinen Blickkontakt mit den vorbeigehenden Leuten aufnehmen musste, meine Kurzwahl iste. Nick war die zweite Nummer, direkt nach Ivys und direkt über meiner Mutter. Meine Finger waren kalt, und ich hauchte sie an, während das Telefon klingelte.
    Ich atmete tief ein, als die Verbindung hergestel t wurde, und hielt dann den Atem an, als eine Frauenstimme mir mitteilte, dass die Telefonnummer nicht länger vergeben sei.
    Geld?, dachte ich. Viel eicht war das der Grund, warum wir die letzten drei Wochen nicht aus gewesen waren. Besorgt versuchte ich es auf seinem Handy.
    Es klingelte immer noch, als das vertraute knatternde Brummen von Nicks Truck erklang. Ich atmete auf und ließ mein Handy zuschnappen. Nicks klappriger blauer Ford-Truck bog von der Hauptstraße in den Parkplatz ein und manövrierte sich langsam voran, während wegfahrende Autos die Vorschriften missachteten und quer über den Platz schossen.
    Wenigstens ist er aufgetaucht, dachte ich, als ich meine Sonnenbril e zurechtrückte und mich bemühte, nicht verärgert auszusehen. Viel eicht konnten wir ja einen Kaffee trinken gehen. Ich hatte ihn seit Tagen nicht gesehen, und ich wol te jetzt nicht al es durch schlechte Laune versauen.
    Während der letzten drei Monate hatte ich mich fast krank gegrübelt, wie ich dem Abkommen mit AI entkommen sol te, und jetzt, da ich es geschafft hatte, wol te ich mich für eine Weile gut fühlen.
    Ich hatte Nick nichts erzählt, und die Möglichkeit, endlich al es zu gestehen, würde eine weitere Last von mir nehmen.
    Ich hatte mir selbst vorgelogen, dass ich nichts gesagt hatte, weil ich Angst hatte, dass er versuchen würde, mir diese Sorge abzunehmen - schließlich hatte er eine ritterliche Ader, die breiter war als eine vierspurige Autobahn -, aber in Wirklichkeit hatte ich befürchtet, dass er mich der Heuchelei beschuldigen würde, weil ich ihn ständig vor dem Umgang mit Dämonen gewarnt hatte, nur um jetzt selbst dazustehen und der Familiaris eines Dämons zu sein. Nick wies einen ungesunden Mangel an Respekt gegenüber Dämonen auf und glaubte, dass es nur darauf ankam, richtig mit ihnen umzugehen, dann wären sie nicht gefährlicher als. . sagen wir, eine Grubenotter.
    Also stand ich da und zappelte in der Kälte vor mich hin, während er seinen streusalzverkrusteten, hässlichen Truck ein paar Plätze neben meinem Auto einparkte. Sein undeutlicher Schatten bewegte sich im Innenraum, als er noch herumräumte und schließlich ausstieg. Er knal te die Tür mit einer Kraft zu, von der ich wusste, dass sie nichts mit mir zu tun hatte, sondern schlichtweg notwendig war, damit das Ding auch zublieb.
    »Ray-ray«, sagte er, hielt sein Telefon hoch und kam mit weiten Schritten um die Motorhaube herum. Ein Lächeln lag auf seinem früher hageren Gesicht, das sich inzwischen zu einer attraktiven rauen Ernsthaftigkeit gewandelt hatte.
    »Hast du gerade angerufen?«
    Ich nickte und ließ die Arme hängen. Er war offensichtlich nicht zum Laufen angezogen, da er ausgeblichene Jeans und Stiefel trug. Ein dicker Stoffmantel hing offen über seinen Schultern und zeigte ein einfaches

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