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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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würde. Und dann säße ich wirklich in der Klemme. Oder wäre tot. Oder beides.
    Langsam ließ Nick mich los, und ich trat zurück. Zumindest wusste ich, dass es keine andere Frau gab.
    »Hey, ahm, der Zoo ist geöffnet«, sagte ich, und meine Stimme brach vor Erleichterung darüber, dass die Blockade, die er um sich errichtet hatte, endlich ein wenig nachließ.
    »Wil st du stattdessen einen Kaffee trinken gehen? Ich habe gehört, dass deren Makaken-Macchiato gut genug sein sol , um dafür von den Toten aufzuerstehen.«
    »Nein«, lehnte er ab, aber in seiner Stimme klang echtes Bedauern mit. Ich fragte mich, ob er die ganze Zeit meine Sorge wegen Al gespürt und viel eicht gedacht hatte, dass ich wütend auf ihn war und mich zurückzog. Viel eicht war das al es mehr mein Fehler als ich gedacht hatte. Viel eicht hätte es die Verbindung zwischen uns stärker gemacht, wenn ich ihm al es erzählt hätte, statt mich vor ihm zu verstecken und ihn von mir wegzutreiben.
    Die schiere Größe dessen, was ich mit meinem Schweigen viel eicht angerichtet hatte, überwältigte mich, und ich fühlte, wie mein Gesicht kalt wurde. »Nick, es tut mir leid«, hauchte ich.
    »Es war nicht dein Fehler«, sagte er mit verzeihendem Blick, ohne zu wissen, was ich gerade dachte. »Ich war derjenige, der ihm gesagt hat, er könne das Buch haben.«
    »Nein, ich meine. .«
    Er umarmte mich und brachte mich damit zum Schweigen.
    Ein Klumpen bildete sich in meinem Hals und ließ mich schlucken, als meine Stirn seine Schulter berührte. Ich hätte es ihm sagen müssen. Ich hätte es ihm bereits nach der ersten Nacht sagen müssen.
    Nick fühlte die Veränderung in mir, und langsam, nach einem Moment des Nachdenkens, gab er mir einen vorsichtigen Kuss auf die Wange. Es fühlte sich zum ersten Mal nicht wie sein übliches Zögern an, sondern nur als ob er nicht mehr gewöhnt wäre, das zu tun.
    »Nick?« Ich hörte selbst die unterdrückten Tränen in meiner Stimme.
    Sofort zog er sich zurück. »Hey«, sagte er und lächelte, während seine Hand noch auf meiner Schulter lag. »Ich muss gehen. Ich bin seit gestern wach und muss ein bisschen schlafen.«
    Ich trat zögerlich einen Schritt zurück und hoffte, dass er nicht sehen konnte, wie kurz ich vorm Heulen war. Es waren lange, einsame drei Monate gewesen. Aber jetzt schienen wir auf dem Weg der Besserung zu sein. »Okay. Wil st du heute Abend zum Essen kommen?«
    Und endlich, nach Wochen schnel er Ausreden, hielt er kurz inne. »Wie wäre es stattdessen mit einem Film und Abendessen? Auf mich? So ein richtiges Date. .-Ding.«
    Ich richtete mich ruckartig auf und fühlte mich auch größer. »Ein Date-Ding«, widerholte ich und trat wie eine trottelige Pubertierende, die zu ihrem ersten Bal eingeladen wird, von einem Fuß auf den anderen. »Woran hast du gedacht?«
    Er lächelte sanft. »Etwas mit jeder Menge Explosionen, vielen Waffen. .« Er berührte mich nicht, aber ich sah in seinen Augen, dass er es tun wol te. »Eng anliegenden Kleidern. .«
    Ich nickte lächelnd, und er sah auf die Uhr.
    »Heute Abend«, sagte er und fing noch mal meinen Blick auf, als er schon zu seinem Truck ging. »Sieben Uhr?«
    »Sieben Uhr«, rief ich zurück und fühlte mich immer besser.
    Er stieg ein, und der ganze Truck bebte, als er die Tür zuknal te. Der Motor knatterte, und mit einem fröhlichen Winken fuhr Nick davon.
    »Sieben Uhr«, sagte ich und beobachtete, wie seine Bremslichter aufleuchteten, bevor er in die Straße einbog.

    5
    Die Plastikbügel klapperten, als ich die Kleider neben der Kasse stapelte. Die gelangweilte Wasserstoffblondine mit den halblangen Haaren sah nicht einmal auf, während ihre Hände mit den grässlichen Metal klammern hantierten.
    Mit ploppendem Kaugummi zielte sie mit ihrer Laserpistole nacheinander auf die Etiketten und addierte meine Einkäufe für Ceri. Zwischen Kopf und Schulter geklemmt hielt sie ein Telefon. Sie hörte keinen Moment auf zu reden. Sie plapperte ununterbrochen darüber, dass sie gestern ihre Mitbewohnerin mit Brimstone high gemacht hatte.
    Ich betrachtete sie nachdenklich und atmete den schwachen Geruch der Straßendroge ein, der noch an ihr haftete. Sie war dümmer als sie aussah, wenn sie Brimstone nahm, besonders im Moment. In letzter Zeit war es mit irgendetwas verschnitten worden und hatte einen Ausbruch von plötzlichen Todesfäl en in al en gesel schaftlichen Schichten ausgelöst. Viel eicht war das Trents Idee eines Weihnachtsgeschenks.
    Das

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