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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mich, eine Flut von Verheißung.
    Irgendwie gelang es mir, einzuatmen, schnel und keuchend. Ich klammerte mich an ihr fest, weil ich wol te, dass sie weitermachte, aber ich konnte nicht sprechen. Ihre Lippen lösten sich von mir, und plötzlich wurde die Welt wieder zu etwas, das ich erkennen konnte.
    Wir hatten uns von der Wand gelöst und standen vor der geschlossenen Tür. Ivy hielt mich besitzergreifend an ihrem Körper aufrecht. Obwohl sie ihre Lippen von mir gelöst hatte, spürte ich ihren Atem auf meiner durchstoßenen Haut, wie eine erlesene Folter. Ich spürte keine Angst.
    »Ivy«, sagte ich und hörte, dass es fast wie ein Schluchzen klang.
    Als sie diese kleine Bestätigung hörte, dass al es in Ordnung war, beugte sie ihren Kopf wieder über mich, ihr Mund fand meinen Hals, und sie zog mein Blut zusammen mit meinem Wil en aus mir heraus.
    Ich versuchte zu atmen, doch es gelang mir nicht. Ich hing an ihr, und Tränen liefen aus meinen geschlossenen Augen.
    Es war, als ob ihre Seele aus flüssigem Feuer bestünde - ich konnte ihre Aura spüren, die um meine herumwirbelte. Aber ich würde das, was sie mir stahl, nicht vermissen, und ich wol te es ihr geben, um sie in einen kleinen Teil von mir zu hül en und sie zu beschützen. Ihre Bedürfnisse machten sie so verletzlich.
    Die Vampir-Pheromone stiegen auf wie eine Droge und verwandelten ihre Zähne in Nadeln der Erregung. Meine Finger zuckten, und meine raue Berührung trieb sie an. Sie stürzte sich wieder auf mich, und ihre Zähne machten aus mir eine keuchende Masse. Ich konnte nicht denken und hielt sie eng an mich gepresst, weil ich Angst hatte, dass sie gehen könnte.
    Hinter unseren sich vermischenden Auren konnte ich ihr verzweifeltes Verlangen spüren, ihr Bedürfnis nach Sicherheit, ihren Drang nach Befriedigung, ihren überirdischen Hunger nach meinem Blut, und wusste, dass sie von Schuld und Scham verfolgt werden würde, obwohl ich es freiwil ig gab.
    Mitgefühl drängte sich aus dem Nichts in den Rausch, in dem ich mich befand. Sie brauchte mich. Sie brauchte es, dass ich sie als das akzeptierte, was sie war. Und als ich verstand, dass es in meiner Macht lag, ihr wenigstens diesen kleinen Teil von mir zu geben, verschwand der letzte Rest meiner Furcht. Meine Augen öffneten sich, und ich starrte an die Wand des Vans, ohne sie wirklich zu sehen. Ich vertraue ihr, dachte ich, während die Ränder unserer Auren verschmolzen und die letzten Barrieren fielen.
    Und Ivy wusste es in dem Moment, in dem ich es wusste.
    Ihr entkam ein winziges Geräusch, das Freude und Verwunderung in sich vereinte. Während sie meinen Kopf fixiert hielt und ihre Lippen über meinen Hals glitten, wanderte ihre Hand tiefer, bis sie meine Hüfte fand. Ihre langen Finger zögerten, dann glitten ihre Finger unter mein Shirt, und ihre kalten, suchenden Fingerspitzen berührten meine Mitte, während sie tiefer an mir saugte und damit eine silberne Spitze durch mich jagte. Ich zuckte zusammen, und sie folgte mir.
    »Ivy«, presste ich hervor, und eine neue Angst durchdrang die Ekstase. »Warte. .«
    »Aber ich dachte . .«, flüsterte sie vol dunkler Hitze, aber ihre Hand erstarrte.

»Du hast gesagt, Blut ist genug«, fuhr ich fort, nahe an der Panik. Ich kämpfte darum, mich zu konzentrieren, aber es fiel mir schwer, meine Augen zu öffnen. Mein Herz raste. Ich bekam nicht genug Luft, und ich fand nicht die Kraft, sie wegzustoßen. Ich blinzelte und wankte, als ich begriff, dass sie es war, die mich aufrecht hielt. »Ich. . kann. . nicht. .«
    »Ich habe es missverstanden«, sagte sie und legte meinen Kopf in die Höhlung zwischen ihrer Schulter und ihrem Hals.

    Ihr Griff an meinem Hals wurde fester, verlor seine Sanftheit und wurde beherrschend. »Es tut mir leid. Sol ich ganz aufhören?«
    Hundert Gedanken jagten durch meinen Kopf: wie dumm ich war, wie verletzlich ich mich selbst gemacht hatte, was für ein Risiko ich einging, in was für einen Adrenalinrausch sie mich führte.
    »Nein«, hauchte ich und fragte mich träumerisch, wie es wohl wäre, mein Gesicht an ihrem Hals zu vergraben und den Gefal en zu erwidern.
    Ein leises Seufzen des Vergnügens entkam ihr, fast unhörbar, und ihre Hand glitt von meiner Schulter zu meinem Rücken. Sie zog mich näher an sich. Ich keuchte und klammerte mich an ihr fest, während ich mir vorstel te, wie die Wärme meines Blutes sie erfül te. Ich wusste, wie es schmecken würde, wusste, dass es die schreckliche Leere fül te, die

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