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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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stand.
    »Deine Suche nach der Wahrheit wird dich umbringen.«
    Das klang sehr nach einer Drohung, aber er ging schon weg, und die I.S.-Mitarbeiter folgten ihm. Ratlos steckte ich den Zip-Strip in meine Tasche und hielt nach Jenks Ausschau, während Glenn die FIB-Leute organisierte.
    Jenks blieb außer Sicht, auch wenn ich mir sicher war, dass er die ganze Szene gesehen hatte. Mein Puls verlangsamte sich wieder, beruhigt von dem Summen der Insekten und dem Plätschern von Wasser.
    Glenn würde einen Anfal kriegen, wenn ich versuchte, mir die Leiche anzuschauen, bevor er bereit war, und als ich sah, dass die Hexe al ein stand, lächelte ich. Es war Ewigkeiten her, dass ich mit irgendwem gefachsimpelt hatte, und ich vermisste es. Er starrte mich ausdruckslos an, und bei dieser Superreaktion auf mich überlegte ich es mir anders.
    »Wir sind hier fertig«, sagte Denon laut zu den untergeordneten Tiermenschen. »Überlasst das Aufräumen dem FIB.« Es war herablassend, aber Glenn gab ein erfreutes Geräusch von sich, was mich vermuten ließ, dass er seine eventuel en Funde nicht teilen wol te. Denon musste ihn gehört haben, denn als die Mannschaft auf die Autos zuhielt, schnappte sich der lebende Vampir die Hexe am Arm und zog ihn zur Seite.
    »Ich wil , dass Sie bleiben«, befahl er, und der Mann kniff die Augen zusammen. »Ich wil einen Bericht darüber, was das FIB tut und herausfindet.«
    »Ich bin nicht Ihr Lakai«, antwortete die Hexe und starrte dabei auf Denons Hand an seinem Arm. »Wenn Sie meine Ergebnisse haben wol en, dann reichen Sie wie al e anderen bei der Abteilung Arkanes einen Antrag ein. Und jetzt nehmen Sie Ihre Finger von mir.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. Er arbeitet in der Abteilung Arkanes? Mein Dad hat in der Arkanen gearbeitet. Ich schaute ihn mir mit neuem Interesse an.
    Dann stoppte ich mich selbst und verfluchte meine idiotische Vorliebe für die Gefahr. Gott, ich war ein Trottel.
    Denon ließ den Arm der Hexe los. Mit steifen, stolzen Bewegungen ging er zum Van und bedeutete dem Tiermenschen auf dem Beifahrersitz, dass er nach hinten umsteigen sol te. Die Tür knal te zu, und der Van rol te langsam auf den schmalen gepflasterten Weg. Der andere I.S.-Wagen folgte. Zurück blieben wir, der Notarztwagen und die Hexe - und die hatte, soweit ich sehen konnte, keinerlei Möglichkeit, zum I.S.-Turm zurückzukommen. Mann. . ich wusste genau, wie er sich fühlte.
    Mitgefühl regte sich. Entschlossen ging ich zu ihm. Ich bin nur nett, ich will kein Date, ermahnte ich mich, aber er hatte hübsche blaue Augen, und seine Haare waren diese sanften braunen Locken, die sich oh so gut zwischen meinen Fingern anfühlen würden.
    Hinter mir erklangen Glenns leise, aber ungeduldige Anweisungen, und die Kerle in Laborkitteln stürzten sich wie die Geier auf den Werwolf. Jenks ließ sich aus einer Eiche fal en und erschreckte mich, als er mit Flügelklappern auf meiner Schulter landete. »Ahm, Rache?«
    »Kann es warten?«, murmelte ich. »Ich wil mit diesem Kerl reden.«
    »Du hast einen Freund«, warnte er. »Und eine Freundin«, fügte er hinzu, was mich die Stirn runzeln ließ. »Ich kenne dich. Du musst jetzt nicht überkompensieren, nur wegen eines dämlichen Kusses.«
    »Ich wil nur Hal o sagen«, protestierte ich und unterdrückte den Impuls, nach ihm zu schlagen. Und es war kein dämlicher Kuss gewesen, sondern ein den-Puls-zum-Rasen-bringender Kil erkuss, der mich schockiert und atemlos zurückgelassen hatte. Ich musste nur noch herausfinden, ob das Kribbeln eine ehrliche Reaktion gewesen war oder der bil ige Reiz, so zu tun, als wäre ich jemand, der ich eigentlich nicht war.
    Ich senkte den Blick. Das ist wichtig. Das eine führt zu harten Fragen an mich selbst, das andere würde Ivy verletzen.
    Sie zu benutzen, nur um einen neuen Kick zu finden, ist wirklich, wirklich falsch, und ich werde es nicht tun.
    Ich zwang ein Lächeln auf mein Gesicht, als ich vor dem Kerl stand. Seine I.S.-Abzeichen wiesen ihn als TOM BANSEN
    aus, und wenn man nach dem Foto ging, hatte er mal lange Haare gehabt. »Ich bin Rachel-«, setzte ich an und streckte die Hand aus.
    »Ich weiß. Entschuldigen Sie mich.«
    Kurz angebunden schob er sich einfach an meiner Hand vorbei, um sich zu den FIB-Leuten zu stel en und zu beobachten, wie sie ihre Daten sammelten.
    Jenks kicherte, und ich stand mit hängendem Kiefer da. Ich schaute an mir herunter. So unprofessionel war mein Outfit nun auch wieder nicht. »Ich wol te nur Hal o

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