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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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geparkter Notarztwagen. Wenn man noch den dritten FIB-Wagen am Hintereingang des Friedhofes mitzählte, war das FIB stärker vertreten als die I.S. Ich fragte mich, ob Glenn sich zu weit aus dem Fenster lehnte. Es war schließlich ein Werwolf-Selbstmord.
    Die Männer umringten einen dunklen Schatten am Fuß der Zedern und einen großen Grabstein. Eine zweite Gruppe in FIB-Uniformen und Anzügen wartete wie die Jungen eines Löwen an der Beute. Glenn war bei ihnen.
    Er fing meinen Blick ein und sagte noch ein paar Worte zu dem Mann neben ihm, berührte zur Sicherheit seine Waffe und kam dann zu mir. Die Leute wandten sich wieder ab, und ich entspannte mich.
    Meine Füße schlurften wieder über Gras, und ich wand mich innerlich, als mir klar wurde, dass ich genau auf einem dieser Grabsteine stehen geblieben war, die in den Boden eingelassen waren. Nervosität machte sich breit, als sich der massige Schatten neben dem Grabstein erhob und Denons braune Augen sich in meine bohrten. Er trug heute statt normalen Hosen mit Poloshirt einen Anzug, und ich fragte mich, ob er versuchte, mit Glenn Schritt zu halten, der in seinem Anzug fantastisch aussah. Ich habe keine Angst vor Denon, dachte ich. Dann gab ich nach und warf ihm ein spöttisches Lächeln zu.
    Denon biss die Zähne zusammen und ignorierte den schmalen Mann in Jeans und T-Shirt, der neben ihn getreten war, um mit ihm zu reden. Ich dachte an mein Auto und machte mir Sorgen.
    »Hey, Jenks«, sagte ich, fast ohne meine Lippen zu bewegen, »warum flitzt du nicht mal herum und findest heraus, was du al es mithören kannst? Lass mich wissen, fal s sie mein Auto finden, hm?«
    »Al es klar«, sagte er, und mit einem Glitzern von Pixiestaub war er verschwunden.
    Ich versuchte so auszusehen, als hätte ich mich mit der Umgebung vertraut gemacht und wäre nicht hierher gewandert, und drehte ab, um Glenn entgegenzugehen. Er sah frustriert aus. Das FIB wurde wahrscheinlich gerade aus der Untersuchung verdrängt. Ich wusste, wie schlecht sich das anfühlte, hatte aber trotzdem kein Mitleid, weil das letzte Mal er derjenige gewesen war, der mich unter Druck gesetzt hatte.
    Ich nahm meine Sonnenbril e ab, als ich in den Schatten des massigen Baumes trat, und steckte sie in den Bund meiner kurzen Hose.
    »Was ist los, Glenn?«, fragte ich zur Begrüßung, als er meinen El bogen ergriff und mich zu einem leeren FIB-Wagen führte. »Lässt dieser böse Vampir dich nicht im Sandkasten spielen?«
    »Danke, dass du gekommen bist, Rachel«, grummelte er.
    »Wo ist Jenks?«
    »In der Gegend«, sagte ich knapp, und schlecht gelaunt gab er mir einen Ausweis, der mich als hinzugezogene Beraterin kennzeichnete. Ich steckte ihn mir an, bevor ich die Arme verschränkte, mich gegen das Auto lehnte und auf die guten Nachrichten wartete.
    Glenn seufzte, strich sich mit einer Hand über sein glatt rasiertes Kinn und drehte sich so, dass er gleichzeitig mich und den Tatort sehen konnte. Seine dunklen Augen schienen müde, und in den Augenwinkeln standen Sorgenfalten, die ihn älter aussehen ließen, als er war.
    Seine durchtrainierte Gestalt wirkte sogar neben Denon stark, und sein militärischer Hintergrund verschmolz gut mit seinem Anzug und der gelockerten Krawatte. Glenn hatte in einem Jahr große Fortschritte gemacht, was das Verständnis von Inderlandern anging, und obwohl ich wusste, dass er Denons Stel ung respektierte, galt dasselbe nicht für den Mann selbst.
    Es machte ihm auch nichts aus, dass man ihm das anmerkte, und das konnte zum Problem werden. Ich hatte hier zwei große Männer am Tatort, die etwas zu beweisen hatten. Wie wunderbar.
    »Wie bist du hierhergekommen?«, fragte er leise, während er eifersüchtig beobachtete, wie die I.S. Spuren sammelte.

    »Ich habe dir einen Wagen geschickt, aber du warst schon weg.«
    Ich zappelte ein bisschen, und Glenn drehte sich langsam zu mir um. »Du bist gefahren?«, fragte er vorwurfsvol , und ich wurde rot. »Du hast mir versprochen, dass du es lassen würdest.«
    »Nein, habe ich nicht. Ich habe nur gesagt, dass ich es nicht tun würde, nicht versprochen. Ich wusste nicht, dass du einen Wagen schickst. Und es gibt keine Buslinie zum Friedhof. Es gibt einfach nicht genügend Fahrgäste, als dass es sich lohnen würde.«
    Er schnaubte, und wir entspannten uns beide. Glenns erschöpfter Blick wanderte wieder zu der Leiche am Fuß der Zedern. »Wil st du dich reindrängen, oder warten, bis sie wirklich al es kontaminiert haben?«, fragte

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