Band 5 - Blutlied
auf Hinterlist verlegen musst, dann verdienst du ihn nicht.
Und außerdem habe ich sowieso mehr Macht in Cincinnati als du.«
»Ich!«, schrie der Werwolf, was dafür sorgte, dass Steve kurz hereinschaute. »Ich habe ihn nicht, aber ich werde ihn verdammt noch mal kriegen. Ich habe nicht mal an den Spuren deines hundeverseuchten Rudels geschnüffelt, aber wenn du diese Farce aufrechterhältst, werde ich jeden Einzelnen davon ausschalten.«
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie David seinen Griff um den Vampirkil er von einer Waffe verstärkte. Die zwei Fraktionen wurden unruhig.
»Das reicht«, sagte ich und fühlte mich wie eine Pausenaufsicht. »Halten Sie beiden den Rand.«
Mr. Ray drehte sich zu mir um. »Sie diebische, jaulende Hündin!«, rief der dickliche Werwolf und war sich seiner Überlegenheit offensichtlich sehr sicher.
David hob seine Waffe ein Stück, und die Werwölfe, die als Schläger mitgenommen worden waren, fingen an, ihr Gewicht zu verlagern. Auf meiner anderen Seite lächelte Mrs.
Sarong wie eine Königin und verschränkte die Beine. Damit sagte sie ohne Worte dasselbe wie Mr. Ray. Ich verlor die Kontrol e. Ich musste etwas unternehmen.
Wütend setzte ich mich aufrecht hin und zapfte eine Linie an. Sofort begannen meine Haare zu schweben und aus der Mitte des Raumes erklang unruhiges Gemurmel. Ich konzentrierte mich auf die zwei Werwölfe bei mir am Tisch.
»Ich glaube, Sie wol ten Hexe sagen«, sagte ich leise und bewegte sinnlos die Finger, um so zu tun, als würde ich einen Kraftlinienzauber wirken. Aber das wussten sie ja nicht. »Ich schlage vor, Sie entspannen sich. Und der Fisch war eine Rettungsaktion, kein Diebstahl«, fügte ich hinzu. Mein Gesicht wurde warm. Okay, viel eicht stach mich noch mein Gewissen.
»Sie sind beide Idioten«, fügte ich hinzu und starrte Mr.
Ray an. »Sie töten sich gegenseitig für eine Statue, die keiner von Ihnen besitzt. Wie dämlich ist das denn?«
Mrs. Sarong räusperte sich. »Und Sie wissen, dass er sie nicht hat. . woher genau?«
Ein gutes Dutzend Antworten schoss mir durch den Kopf, aber die einzige, die sie glauben würden, war die, die am unwahrscheinlichsten war. »Weil ich sie habe«, sagte ich und betete darum, dass das die Antwort war, die mich einen weiteren Tag am Leben halten würde.
Meine Aussage wurde mit Schweigen quittiert. Dann lachte Mr. Ray. Ich zuckte zusammen, als er mit der Hand auf den Tisch schlug, aber Mrs. Sarongs Blick war starr auf die Werwölfe hinter mir gerichtet, während sie bleich wurde.
»Sie!«, sagte der untersetzte Werwolf zwischen zwei Lachsalven. »Wenn Sie den Fokus haben, fresse ich meine Unterhosen.«
Ich presste die Lippen aufeinander, aber Mrs. Sarong sprach zuerst. »Nimmst du Ketchup zu deiner Seide, Simon?«, meinte sie säuerlich. »Ich glaube, sie hat ihn.«
Mr. Ray hörte auf zu lachen. Er bemerkte ihr graues Gesicht und schaute dann mich an. »Sie?«, fragte er ungläubig.
Mein Puls wurde schnel er, und ich musste mich fragen, ob ich gerade einen Fehler gemacht hatte, weil sie sich jetzt zusammenschließen würden, um ihn mir abzunehmen, statt weiter gegeneinanderzukämpfen.
»Schau dir ihren Alpha an«, sagte die zierliche Frau und blickte zu David.
Wir al e schauten hinüber. David saß mit einem Fuß auf dem Boden halb auf einem Tisch. Sein weiter Mantel stand offen und zeigte seinen durchtrainierten Körper, und in den Händen hielt er das Gewehr. Ja, es war eine große Knarre, aber in diesem Raum waren - laut Jenks - neunzehn Waffen.
Und trotzdem hielt er zwei aggressive Rudel in Schach.
David war immer schon ein eindrucksvol es Individuum gewesen, mit dem Ansehen eines Alphas und der mysteriösen Aura eines Einzelgängers. Aber selbst ich konnte die neue Macht in seiner Haltung sehen. Er war nicht nur dazu fähig, andere Werwölfe zu dominieren; er erwartete, dass es ohne Probleme akzeptiert wurde. Das war die Magie des Fokus, die ihn durchfloss. Er hatte die Macht der Schöpfung gewonnen, und auch wenn es im Tod von Unschuldigen geendet hatte, minderte das nicht die Bedeutung der Geschehnisse.
»Mein Gott«, sagte Mr. Ray. Mit weit aufgerissenen Augen drehte er sich zu mir um. »Sie haben ihn.« Er schluckte schwer. »Sie haben ihn wirklich?«
Mrs. Sarong hatte ihre Hand von ihrer Waffe zurückgezogen und auf den Tisch gelegt. Es war eine unterwerfende Geste, und mir wurde kalt. Was habe ich getan? Werde ich es überleben?
»Sie waren dort, auf der Brücke, oder? Als die
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