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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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finden, und noch viel weniger bekommen.« Lüge, Lüge, dicke fette Lüge. »Wenn ich verschwinde, wird keiner von Ihnen ihn bekommen.
    Wenn irgendjemand in meiner Familie oder von meinen Freunden verschwindet, werde ich ihn zerstören.«
    Immer derjenige, der die Grenzen so krass wie möglich austesten musste, grunzte Mr. Ray. »Und ich sol te das ernst nehmen, weil. .?«
    Ich stand auf, weil ich einfach nur noch wol te, dass sie gingen. »Weil Sie bereit waren, mich für etwas zu bezahlen, was Sie nicht konnten. Mrs. Sarong töten.«
    Mrs. Sarong lächelte ihn an und zuckte mit den Schultern.
    Nur noch ein bisschen mehr, dachte ich, und ich kann vielleicht heute Nacht schlafen. »Und weil ich einen Dämon habe, der mir einen Gefal en schuldet«, fügte ich hinzu.
    Nein, flüsterte ein kleiner Teil meines Hirns, und ich unterdrückte einen Anfal von Angst über das, was ich gerade tat. Ich akzeptierte, dass Minias mir etwas schuldete.
    Ich akzeptierte seinen Handel. Ich hatte Umgang mit Dämonen. Aber der Gedanke, dass diese zwei Leute in mein Leben einfielen und bei ihrer Suche nach der dämlichen Statue meine Kirche anzündeten und bis auf die Grundmauern niederbrannten, machte mir momentan mehr Angst. Mit Angst um mich selbst konnte ich umgehen. Mit Angst um andere nicht.
    »Wenn irgendetwas passiert, was mir nicht gefäl t«, erklärte ich, »wird er nach Ihnen suchen. Und wissen Sie was?« Mein Puls raste, und ich hielt mich am Tisch fest, weil mir schwindlig wurde. »Er tötet gerne, also ist er viel eicht ein bisschen übereifrig. Es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn er einfach sie beide nimmt, nur um ganz sicher zu sein, dass er den Richtigen erwischt hat.«
    Mr. Ray schaute auf mein Handgelenk, wo das Dämonenmal deutlich sichtbar war.
    »Erledigen Sie Ihre Telefonate«, sagte ich und war kurz davor, am ganzen Körper zu zittern. »Beruhigen Sie Ihre Leute. Und halten Sie Ihren Mund. Wenn bekannt wird, dass ich ihn habe, verringert das Ihre Chancen, einen Weg um meinen Dämon herum zu finden und den Fokus selbst zu bekommen.« Ich hielt kurz inne und schaute ihnen in die Augen. »Haben wir eine Abmachung?«
    Mrs. Sarong stand auf und hielt ihre Tasche fest umklammert. »Ich danke Ihnen für das Getränk, Ms. Morgan.
    Es war eine sehr aufschlussreiche Unterhaltung.«
    Kisten kam hinter der Bar hervor, als sie auf die Tür zuhielt und sich ihr gesamter Anhang anschloss. Die Sonne drang in den Raum, als die Tür sich öffnete, und ich blinzelte. Ich fühlte mich, als hätte ich die letzten drei Wochen in einem tiefen Loch verbracht. Mr. Ray musterte mich von oben bis unten, ohne dass sein feistes Gesicht seine Gedanken verriet.
    Mit einem Nicken winkte er seinen Leute zu und folgte Mrs.
    Sarong mit langsamen, provokativen Schritten hinaus.
    Ich blieb, wo ich war, bis der letzte von ihnen über die Schwel e getreten war. Dann wartete ich noch, bis die Tür wieder zugefal en war und ich wieder im Dunkeln saß. Erst dann gab ich nach und ließ meine Knie einknicken. Ich konnte hören, wie Kisten durch den Raum ging, als ich meinen Kopf auf den Tisch sinken ließ und tief seufzte.
    Ich hatte den Ruf, mit Dämonen zu verkehren. Ich wol te ihn nicht, aber wenn er für die Sicherheit derjenigen sorgen konnte, die ich liebte, würde ich ihn benutzen.

    19
    Kistens Boot war groß genug, dass das Kielwasser der Touristendampfboote nur dagegen schlug, ohne die schnittige Motoryacht zu bewegen. Ich war schon früher darauf gewesen, hatte sogar ein paar Wochenenden damit verbracht, herauszufinden, wie gut Stimmen über dunkles, ruhiges Wasser tragen und dass ich meine Schuhe schon am Dock ausziehen musste. Das Boot hatte drei Decks, wenn man das höchste mit dem Steuerbereich mit zählte. Groß genug, um darauf zu feiern, wie Kisten sagte, aber klein genug, dass er nicht das Gefühl hatte, sich übernommen zu haben.
    Naja, es ist definitiv außerhalb meiner Reichweite, dachte ich, als ich mit einem Stück angetoastetem Brot die letzte Spaghettisauce von dem feinen Porzel an wischte. Aber wenn man ein Vampir war, dessen Boss die hässlicheren Teile von Cincinnatis Unterwelt regierte, war Auftreten wichtig.
    Das Brot war aus Piscarys Küche gemopst, und ich hatte so ein Gefühl, dass dasselbe auch für die Sauce galt. Mir war es egal, ob Kisten versuchte, es als eigene Kochkunst zu verkaufen, indem er es auf seinem winzigen Herd aufwärmte.
    Wichtig war, dass wir ein gemütliches Abendessen hatten, statt

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