Band 5 - Blutlied
definitiv mein Problem war.
Ich zog ein wenig Teig von einer Biskuitrol e ab. Trent hatte mich in der Nacht, als ich sein bezahlter Leibwächter gewesen war, mit Respekt behandelt, und danach hatte er mich am Leben gehalten. Er hatte mir vertraut, dass ich al ein mit Lee fertig werden würde, statt ihn zu töten, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Obwohl ich natürlich auf dieser Hochzeit nicht Leibwächterin spielen würde, wenn ich zugelassen hätte, dass Trent seinen Freund tötet. .
wahrscheinlich zumindest.
Was für ein Durcheinander, dachte ich und spülte den Teig mit einem Schluck kalten Kaffee runter. Ceri konnte entscheiden, was sie tun wol te. Und wenn Trent sie benutzte, würde ich ihn definitiv umbringen. Und weil ich langsam sein Vertrauen gewann, würde ich ihm auch noch nahe genug kommen, um es wirklich zu tun. Was für ein erschreckender Gedanke.
Mein Herz schlug schnel er und ich wischte mir die Finger an einer Serviette ab.
»Ceri?«, sagte ich, und sie schaute erwartungsvol auf. Rex saß immer noch auf ihrem Schoß, und ihre Finger streichelten das Tier sanft. Ich holte tief Luft. »Ich kenne jemanden, den ich dir vorstel en möchte.«
Ihre grünen Augen trafen meine und ihr Lächeln wurde breiter. »Wen?«
Ich schaute zu Jenks, aber er war raus aus der Sache, weil er unter den Servietten eingeschlafen war. »Ahm, Trent.« Mir wurde eng um die Brust, und ich betete, dass ich das Richtige tat. »Weißt du, er ist ein Elf.«
Strahlend schob Ceri Rex auf den Boden, damit sie sich über den Tisch lehnen konnte. Die Katze stakste beleidigt aus dem Raum, und meine Nase fül te sich mit dem Duft von Zimt und Wein, als Ceri mich kurz umarmte. »Ich weiß«, sagte sie, als sie sich wieder zurücklehnte und mich anlächelte. »Danke, Rachel.«
»Du wusstest es?«, fragte ich, und mein Gesicht wurde warm. Gott, sie musste mich für einen unsensiblen Trottel halten, aber sie lehnte sich nur in ihrem Stuhl zurück und grinste, als hätte ich ihr ein Pony geschenkt. Und einen Welpen. Und dann noch den verdammten Mond. »Kalamack, richtig?«, stammelte ich. »Wir sprechen über denselben Trent? Warum hast du nichts gesagt?«
»Du hast mir meine Seele zurückgegeben«, sagte sie mit wehenden Haaren. »Und damit die Chance, meine Sünden zu tilgen. Ich richte mich nach dir. Bis du ihm zugestimmt hast, hätte es Probleme verursacht. Du hast keine Anstalten gemacht zu verbergen, dass du ihn nicht magst.«
Sie lächelte scheu, und ich konnte nur starren. »Du wusstest, dass er ein Elf ist?«, fragte ich noch mal, weil ich es einfach nicht glauben konnte. »Woher? Er weiß nichts von dir!« Zumindest glaube ich das.
Verlegen zog sie ihre Beine unter sich, um sich im Schneidersitz hinzusetzen. Sie sah gleichzeitig unschuldig und weise aus. »Ich habe ihn letzten Winter in einem Magazin gesehen, aber du mochtest ihn nicht.« Ihre Augen schossen kurz zu mir und dann wieder nach unten. »Ich wusste, dass er dich verletzt hat. Keasley hat mir erzählt, dass er den Brimstone-Handel kontrol iert, und, wie al es, was im Übermaß stattfindet, ist es schädlich. Aber, Rachel, wie kannst du al das Gute wegen ein bisschen Bösem verurteilen?«, fragte sie ohne auch nur einen Hauch von Flehen in ihrer Stimme. »Es ist jetzt seit zweiunddreißig von fünftausend Jahren il egal, und das ist ein plumper Versuch der Menschen, die Inderlander zu kontrol ieren.«
Wenn man es so ausdrückte, klang Trent fast respektabel.
Beunruhigt lehnte ich mich zurück. »Hat Keasley dir auch erzählt, dass er Leute mit il egaler Genmanipulation erpresst?
Dass seine Sommerlager für kranke Kinder versteckte genetische Labore sind, wo er Kindern hilft, um ihre Eltern erpressen zu können?«
»Ja. Er hat mir auch gesagt, dass Trents Vater deine Blutkrankheit geheilt hat, weil dein Vater sein Freund war.
Glaubst du nicht, dass du ihm Dankbarkeit schuldest?«
Hey. Mein Atem stockte, und ich fühlte mich kalt, nicht wegen der Dankbarkeit-schuldig-Sache, sondern weil Keasley etwas wusste, was ich bis zur letzten Sonnenwende nicht geahnt hatte. »Keasley hat dir das gesagt?«
Ceri beobachtete mich über ihre Teetasse hinweg, und ihr Kopf hob und senkte sich abrupt.
Mein besorgter Blick wanderte zu den Fenstern mit den blauen Vorhängen über der Spüle und dem sonnendurchfluteten Garten dahinter. Ich würde mal mit Keasley reden müssen. »Trents Vater hat mein Leben gerettet«, gab ich zu und richtete meine Aufmerksamkeit wieder
Weitere Kostenlose Bücher