Band 5 - Blutlied
umklammerte meine kalte Tasse und dachte, dass ich sowieso nicht viel tun konnte, sol te Newt auftauchen, nachdem sie ja Ceris dreifachen Schutzkreis so einfach übernommen hatte, wie ich einen Brief öffnete. Das erinnerte mich daran, wie ich Toms Schutzkreis übernommen hatte, und ich wol te Ceri schon danach fragen, ließ es dann aber doch. Es musste passiert sein, weil ich während der Errichtung hineingelaufen war. Das war al es. Ich war mir sicher, irgendwo gelesen zu haben, dass das möglich war.
Und ich wol te nicht riskieren, dass sie sagte, es wäre ungewöhnlich.
Jenks saß im Schneidersitz vor seinem Ein-Unzen-Glas und sang »Satisfaction« von den Rol ing Stones, während er weiter Honig in sich hineinlöffelte. Dann unterbrach er seinen Gesang, um zu verkünden: »Ich werde dich beschützen, Rache. Ich verpasse diesem verdammten Dämon eine Labiotomie, Lottiotomie, Lob, Lob, Lobotomie, fal s er noch mal auftaucht!«
Ich verzog das Gesicht, als ich beobachtete, wie er fröhlich lachend umfiel, nur um sich mit einem lauten »Au« wieder aufzusetzen. Deprimiert nahm ich mir einen Keks vom Gebäcktel er. Er war trocken, aber ich aß ihn trotzdem.
Ceris Wasser fing an zu dampfen. Sie schaffte es, ihre Kanne zu fül en, während sie Rex weiter im Arm hielt, und trug sie dann zum Tisch. Jenks stolperte mit um Gleichgewicht rudernden Flügeln zur Teekanne, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und rutschte mit einem schweren Seufzen nach unten.
»Darf ich dich etwas fragen?«, meinte Ceri und schaute dabei auf ihre leere Tasse.
Ich hatte bis sechs Uhr nichts zu tun, wenn ich anfangen musste, mich für den Auftrag fertig zu machen, also schraubte ich den Deckel wieder auf Jenks' Honig, zog ein Bein auf den Stuhl und schlang die Arme um mein Knie.
»Sicher. Was?«
Ihre Wangen waren leicht gerötet, als sie fragte: »Hat es wehgetan, als Ivy dich gebissen hat?«
Ich versteifte mich, und Jenks fing mit geschlossenen Augen an zu murmeln. »Nein, nein, nein. Verdammter Vampir hat es gut anfühlen lassen. Ach, Dreck, ich bin müde.«
Ich schluckte und suchte ihren Blick. »Nein. Warum?«
Sie biss sich charmant auf die Unterlippe und wurde ernst.
»Du sol test dich niemals dafür schämen, dass du jemanden liebst.«
Mein Blutdruck schoss nach oben. »Tue ich nicht«, sagte ich heftig.
Ich war angriffslustig, weil ich Angst hatte, aber statt mit ähnlicher Wut zu reagieren, senkte sie unerwartet die Augen.
»Ich möchte dich nicht kritisieren«, sagte sie leise. »Ich. .
beneide dich. Und das sol test du wissen.«
Ich umschlang mein Knie enger. Mich? Sie ist neidisch auf mein verbocktes Leben?
»Du sagst, dass du Leuten nicht vertraust«, beeilte sich Ceri zu erklären, und ihre leuchtend grünen Augen bettelten um Verständnis. »Aber du vertraust. Du vertraust zu sehr. Du gibst al es, selbst wenn du Angst hast. Ich glaube nicht, dass ich jemals jemanden ohne Angst lieben könnte. . jetzt.«
Jenks hickste. »Oh, Ceri. Es ist okay. Ich liebe dich.«
»Danke, Jenks«, antwortete Ceri und saß wohlerzogen aufrecht in ihrem Stuhl. »Aber es würde nie funktionieren.
Dein Körper ist nicht so groß wie dein Herz, und sosehr ich auch glauben wil , dass ich Seele und Geist bin, ich habe auch einen Körper, der befriedigt werden wil .«
»Zum Teufel bin ich nicht groß genug«, protestierte er und kam taumelnd auf die Beine. Nur ein Flügel funktionierte, und das ließ ihn fast wieder umfal en. »Frag nur Matalina.«
Der Pixie wurde bleich. »Vergiss es.«
Ceri goss sich Tee ein, und die bernsteinfarbene Flüssigkeit plätscherte gemütlich, was in völ igem Widerspruch zu meinem Unbehagen stand. Langsam zog ich mein zweites Bein neben das erste. »Jenks, setz dich«, murmelte ich, als er von seinem Weg Richtung Honig abkam und auf die Tischkante zustolperte. Ich war glücklich über die Ablenkung, und meine Gedanken wanderten zu Trents und El asbeths Hochzeit. Ich streckte gerade die Hand nach Jenks aus, als er in die Servietten fiel und sich eine davon über den Kopf zog.
Warum hatte ich Trent nichts von Ceri erzählt? Oder Ceri von Trent? Ich war ein unglaublich schlechter Menschenkenner, aber selbst ich konnte sehen, dass die zwei füreinander gemacht schienen. Trent war nicht so schlimm.
Obwohl er mich als Nerz in einem Käfig festgehalten hatte.
Und mich in die Rattenkämpfe gesteckt hatte. Und mich überlistet hatte zu versuchen, Piscary al ein zu erledigen, obwohl ein Teil dieser Dummheit
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