Band 5 - Blutlied
Haltestange herausstand.
»Ma'am«, sagte der Fahrer, als ich mich umständlich befreite, »verzeihen Sie mir die Frage, aber warum fahren Sie mit dem Bus zu einer Hochzeit?«
»Weil ich den Bräutigam verhaften werde und nicht wol te, dass die I.S. mich auf dem Weg dorthin stoppt«, sagte ich flapsig und sprang dann die Stufen hinunter. Jenks'
Pixiestaub erzeugte ein goldenes Glitzern in meinem Haar.
Die Tür schloss sich hinter mir, aber der Bus fuhr nicht an.
Ich warf durch die Tür einen Blick auf den Fahrer, und er bedeutete mir, vor ihm die Straße zu überqueren. Entweder war er ein Gentleman, oder er wol te mich in meinem wunderschönen Brautjungfernkleid und meinen Kil erstiefeln in die Kirche gehen sehen.
Jenks kicherte. Ich sog die feuchte Luft tief in meine Lungen, ignorierte die gegen die Scheiben gepressten Gesichter, hob meinen Rock, um ihn nicht dreckig zu machen, und überquerte die Einbahnstraße durch den Nebel, der von den Scheinwerfern des Busses erhel t wurde.
Ein Platzanweiser wartete in einer Lichtinsel. Er war ein großer, starker Kerl und stand oben auf den Stufen direkt vor der Tür. »Ich kümmere mich um ihn«, sagte Jenks. »Du könntest dir die Frisur ruinieren.«
»Naah«, sagte ich, weil ich mir des Busses hinter mir sehr bewusst war, der sich inzwischen auf eine Seite neigte, weil al e an den Fenstern hingen. »Ich mache das schon.«
»Das ist mein Mädchen«, meinte er. »Kommst du für eine Sekunde al ein klar? Ich wil die Umgebung checken.«
»Jau«, sagte ich und stieg mit angehobenem Rock die Stufen hinauf.
Jenks schoss davon, und als ich den Absatz vor den Türen erreichte, schüttelte ich den Rock aus und lächelte den Kerl an. Er war dunkel wie Quen, und ich fragte mich, ob er zu den persönlichen Bediensteten der Withons gehörte.
»Es tut mir leid«, sagte er mit einem leichten Surferboy-Akzent. »Die Hochzeit hat bereits begonnen. Sie werden warten und sich dann dem Empfang anschließen müssen.«
»Es tut Ihnen nicht halb so leid, wie das, was passieren wird, wenn Sie mir nicht aus dem Weg gehen.« Ich hielt das für eine faire Warnung, aber er sah das hübsche Kleid und das Geschenk in meiner Hand und hielt mich für einen Fake.
Okay, ich war ein Fake, aber ein Fake in Kil erstiefeln.
Ich wol te mich an ihm vorbeischieben, und er berührte meine Schulter. Oooooh, übler Fehler.
Jenks kam genau in diesem Moment zurück und jauchzte, als ich herumwirbelte, mir das Handgelenk des Kerls schnappte und ihm meinen El bogen auf die Nase schlug, ohne dabei das Geschenk fal en zu lassen.
»Oh! Das muss doch wehgetan haben!«, rief der Pixie, als der Mann nach hinten stolperte, mit einer Hand über der gebrochenen Nase, vor Schmerz vornübergebeugt und mit Tränen in den Augen.
»Tut mir leid.« Ich schüttelte meinen Rock aus, richtete mich auf und öffnete die Tür. Hinter mir erklang das laute Hupen des Busses. Im Türrahmen drehte ich mich noch einmal um und warf ihnen al en die hasenohrige »Küsschen, Küsschen«-Geste zu.
Trotzdem, der Mann war nicht bewusstlos, und ich sol te mich in Bewegung setzen, bevor er daran dachte, etwas zu tun. Ich schlenderte hinein, und mein Kleid brachte mich ohne viel mehr Widerstand als ein wenig Flüstern durch die stehenden Schaulustigen bis zum Taufbecken.
Adrenalin schoss in meine Adern, als eine Wel e von Blumenduft mich traf. Die Kirche war dämmrig, da nur Kerzen brannten, und die sanften Kadenzen des heiligen Kerls vorne erzeugten eine tröstliche Atmosphäre. So wie es aussah, fingen sie gerade erst an. Gut. Ich musste mitspielen, bis ich Glenns Anruf bekam, und ich wusste nicht, wann das sein würde.
Jemand in der hinteren Reihe drehte sich um, was eine langsame Kettenreaktion auslöste. Meine Schritte wurden langsamer, und ich holte tief Luft. Scheiße. Der Bürgermeister war hier, und Takata? Oh, Gott, ich würde Trent vor den Augen von Takata verhaften? Erzählt mir was von Lampenfieber.
Wie erwartet saß Piscary in der ersten Reihe, mit Ivy und Skimmer, und ich unterdrückte meine Wut auf ihn, weil er Kisten jemandem gegeben hatte, um ihn aus krankem Vergnügen zu töten, und wegen des Einflusses, den er bei der I. S. hatte, um damit durchzukommen. Aber ich brauchte seine Hilfe, also würde ich verdammt politisch korrekt sein müssen, sosehr ich es auch hasste.
Ich konnte Ivy nicht ansehen. Aber ich erkannte ihre steife Haltung unter einem grauen, breitkrempigen Hut neben Piscary. Ivys Dad war auch hier,
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