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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Chance.«
    Ich schaute ihn schief von der Seite an und war beunruhigt, als ich die Belustigung in seinen dunklen Augen sah. »Dreck, wie hast du das rausgefunden?«
    Er öffnete die Beifahrertür für mich.
    »Dummkopf, ich arbeite für das FIB? Unsere Straßenbeamten haben dich jedes Mal gedeckt, wenn du einkaufen gegangen bist. Wenn du mit einem ungültigen Führerschein erwischt wirst, schafft die I. S. deinen Hintern in den Knast, und wir mögen deinen Hintern auf der Straße, wo er Gutes tun kann, Miss Morgan.«
    Ich setzte mich in den Wagen und stel te meine Tasche auf den Schoß. Ich hatte nicht gewusst, dass das FIB auch nur davon gehört hatte, und noch weniger, dass sie die I.S. für mich abgelenkt hatten.
    »Danke«, sagte ich leise, und er schloss die Tür mit einem leisen, anerkennenden Grunzen.
    Glenn ging um den Wagen herum, während ich mich anschnal te. Es war stickig, also spielte ich mit dem Fensteröffner herum. Das Auto war noch nicht an, aber ich war genervt. Ich rammte meinen Kaffee in den Tassenhalter und spielte weiter mit dem Fenster herum, bis Glenn seinen langen Körper in den Fahrersitz faltete und mir einen prüfenden Blick zuwarf. Ich zog frustriert die Brauen zusammen. »Es ist nicht fair, Glenn«, beschwerte ich mich.
    »Sie hatten kein Recht, mir den Führerschein zu entziehen.
    Sie haben es auf mich abgesehen.«
    »Mach einfach den Verkehrserziehungskurs und bring es hinter dich.«
    »Aber es ist nicht fair! Sie machen mir das Leben absichtlich schwer.«
    »Menschenskind, stel dir das einmal vor!« Der Schlüssel glitt ins Zündschloss, dann zog Glenn noch seine Sonnenbril e aus seiner Tasche und setzte sie auf, was seinen Coolheitsfaktor um ungefähr zehn Punkte steigerte. Sein Gesicht entspannte sich, und er schaute die ruhige Straße entlang, die von fast achtzig Jahre alten Bäumen gesäumt wurde. »Was hast du erwartet?«, fragte er. »Du hast ihnen eine Entschuldigung geliefert. Sie haben sie genutzt.«
    Ich holte frustriert Luft und hielt dann den Atem an. Dann war ich eben über eine rote Ampel gefahren. Eigentlich war sie fast noch gelb gewesen. Und ich war einmal auf der Schnel straße ein bisschen zu rasant gefahren. Aber ich musste annehmen, dass es schon ein paar Punkte gegeben hatte, als ich mich von meinem Exfreund mit einem Lastwagen hatte rammen lassen, um einem Vampir dabei zu helfen, seine untote Existenz zu beginnen. Niemand außer dem Vampir war gestorben - und er hatte es so gewol t.
    Ich spielte wieder mit dem Knopf, und Glenn kapierte den Hinweis. Warme Luft drang ein, als das Fenster nach unten fuhr, und vermengte den Geruch meines Parfüms mit dem Duft von frisch geschnittenem Gras. »Jenks!«, rief ich wieder, als Glenn das Auto startete. »Lass uns gehen !«
    Das Brummein des großen Wagens überdeckte das Klappern von Jenks Flügeln, als er zu uns geschossen kam.
    »Tut mir leid mit der Nachricht, Rache«, murmelte er, als er auf dem Rückspiegel landete.
    »Mach dir nichts draus.« Ich legte meinen Unterarm in das offene Fenster. Ich hatte keine Lust, ihn deswegen zusammen zuscheißen. Mein Bruder hatte mir oft genug Ärger gemacht, weil ich genau dasselbe getan hatte, und ich wusste, dass es keine Absicht gewesen war.
    Ich ließ mich in den Ledersitz zurücksinken, als Glenn in die leere Straße einfuhr. Sie würde bis ungefähr Mittag auch leer bleiben, bis der Großteil der Hol ows aufwachte. Mein Puls war langsam, und die Hitze des Tages machte mich schläfrig. Glenn hielt sein Auto so ordentlich wie sich selbst; kein einziger alter Kaffeebecher oder Papierfetzen verunreinigte Fußraum oder Rücksitz.
    »Alsoooo«, sagte ich gähnend, »was ist im Leichenschauhaus außer dem Offensichtlichen?«
    Glenn warf mir einen Blick zu, als er an einem Stoppschild anhielt. »Selbstmord, aber es ist Mord.«
    Natürlich ist es das. Mit einem Nicken winkte ich dem I.S.-

    Streifenwagen zu, der hinter einem Busch geparkt war, und warf dann dem kleinen Werwolf in Tarnkleidung, der halb schlafend auf einer Parkbank saß und sie beobachtete, eine hasenohrige »Küsschen, Küsschen«-Geste zu. Es war Bret.
    Der militärische Werwolf war aus seinem Rudel geworfen worden, weil er vor ein paar Monaten bei dem Versuch versagt hatte, mich zu kidnappen, und jetzt war ich natürlich diejenige, deren Rudel er sich als Nächstes anschließen wol te. Ich hatte seine Alpha besiegt; also war ich die Stärkere.
    David, mein Alpha, hatte damit nichts am Hut, vor al em, da er in

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