Band 5 - Blutlied
erster Linie nie ein Rudel gewol t hatte. Deswegen hatte er ja das System beschissen und ein Rudel mit einer Hexe gegründet, nur um seinen Job zu behalten. Also war Brad darauf reduziert, an der Peripherie meines Lebens herumzuhängen und nach einem Weg hinein zu suchen.
Es war unglaublich schmeichelhaft, aber gleichzeitig auch deprimierend. Ich würde mit David sprechen müssen. Einen paramilitärischen Werwolf in meinem Leben zu haben war keine schlechte Idee, und Brad wol te wirklich jemanden, zu dem er aufsehen konnte. So waren die meisten Werwölfe gebaut.
Davids Einwand, dass Brad nur versuchte, bei seinem eigentlichen Alpha wieder Boden zu gewinnen, indem er ausspionierte, ob ich das Werwolf-Artefakt hatte, wegen dem es überhaupt zu dem Entführungsversuch gekommen war, war Quatsch. Jeder ging davon aus, dass es von der Mackinac-Brücke gefal en war, auch wenn es in Wirklichkeit in Davids Katzenklo vergraben war.
Jenks räusperte sich, und als ich ihm einen Blick zuwarf, rieb er in der universel en Geste für Geld Daumen und Zeigefinger zusammen. Meine Augen glitten zu Glenn.
»Hey«, sagte ich und rückte in meinem Sitz herum. »Das hier bringt Geld, richtig?« Glenn lächelte, und meine Stimme wurde schärfer. »Es bringt Geld, richtig?«
Mit einem leisen Lächeln warf der FIB-Detective durch den Rückspiegel einen Blick auf Brad und nickte. »Warum. .«, setzte er an, und ich unterbrach ihn.
»Er wil in mein Rudel, aber David mauert«, erklärte ich.
»Was ist so wichtig an dieser Leiche, dass du mich brauchst, um sie sich anzuschauen? Ich bin ein lausiger Ermittler. Das ist nicht mein Job.«
Glenns kantiges Gesicht war besorgt, als er von mir wieder zu dem Werwolf hinter uns schaute. »Sie ist eine Werwölfin.
Die I.S. sagt Selbstmord, aber ich glaube, es ist Mord, und sie vertuschen es.«
Ich ließ den Fahrtwind meine Hand nach oben drücken, hielt dann dagegen und genoss den Wind in meinen noch feuchten Haaren und das Gefühl meines Armbandes an meinem Handgelenk.
Die I.S. vertuscht einen Mord? Große Überraschung. Jenks sah glücklich aus und war ruhig, jetzt wo klar war, dass wir arbeiteten und die Frage nach dem Geld zumindest gestel t worden war, wenn auch noch nicht geklärt. »Standard-Beratungshonorar«, sagte ich.
»Fünfhundert pro Tag plus Ausgaben«, antwortete Glenn, und ich lachte.
»Versuch es mal mit dem Doppelten, Ketchupjunge. Ich habe Versicherungen zu zahlen.« Und eine Kirche zu weihen, und ein Wohnzimmer zu renovieren.
Glenns Augen wurden kurz abwesend. »Für zwei Stunden wären das dann was? Zweihundertfünfzig?«
Dreck. Er wol te nach Stunden abrechnen. Ich runzelte die Stirn, und Jenks Flügel verstummten. Das würde viel eicht die Wandverkleidung bezahlen und die Kerle, die sie einbauten.
Viel eicht.
»Okay«, sagte ich und durchwühlte meine Tasche nach dem Kalender, den Ivy mir letztes Jahr geschenkt hatte. Er war nicht mehr aktuel , aber die Seiten waren leer, und ich brauchte etwas, wo ich meine Zeit aufschreiben konnte.
»Aber du kannst von einer aufgeschlüsselten Rechnung ausgehen.«
Glenn grinste. »Was?«, fragte ich und blinzelte gegen die grel e Sonne an.
Er hob eine Schulter und ließ sie wieder fal en. »Du siehst so. . organisiert aus«, stel te er fest, und als Jenks kicherte, hob ich die Hand und schlug Glenn leicht auf die Schulter.
»Wegen dem Spruch gibt es jetzt keinen Ketchup mehr für dich«, murmelte ich und ließ mich tiefer in den Sitz sinken.
Sein Griff am Lenkrad wurde fester, und ich wusste, dass ich einen wunden Punkt getroffen hatte.
»Ach, mach dir keine Sorgen, Glenn«, zog Jenks ihn auf.
»Weihnachten kommt irgendwann. Ich besorge dir ein Glas zungenverbrennende Jalapeno-Soße, die dir die Socken auszieht, selbst wenn Rachel wirklich keine Tomaten mehr für dich dealt.«
Glenn warf mir einen Seitenblick zu. »Ahm, tatsächlich hätte ich eine Liste«, sagte er und grub in der Innentasche seines Jacketts herum, um einen schmalen Streifen Papier mit seiner präzisen Handschrift darauf hervorzuziehen. Ich zog die Augenbrauen hoch, als ich sie las: scharfer Ketchup, gewürzte Barbecue-Soße, Tomatenmark, Salsa. Das Übliche.
»Du brauchst ein neues Paar Handschel en, richtig?«, fragte er nervös.
»Yeah«, sagte ich und war plötzlich um einiges wacher.
»Aber wenn du einen von diesen Zip-Strips ergattern könntest, wie sie die I. S. benutzt, um Kraftlinienhexen davon abzuhalten, ihre Magie zu benutzen, wäre das
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