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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Erinnert sie sich an mich? Minias?
    Erinnert sie sich an mich?«
    Ich lauschte in die Nacht und in meine Gedanken, aber er war weg. Nach einem Moment verschwand auch das Licht, das er in meinen Spiegel gelegt hatte.
    Dreck. Wonach hatte sie gesucht, wenn es nicht der Fokus war?
    Das Zuschlagen der Eingangstür hal te durch die sich erhel ende Luft. Ein Auto sprang an, und die Anspannung brachte mich dazu, mich aufzurichten, als ich Ivys Schritte im Flur erkannte. »Ivy. .«, sagte ich und legte dann eine Hand an meinen Hals, als er wieder wehtat.
    Ich zuckte zusammen, als meine Schlafzimmertür aufgestoßen wurde und graues Licht hereinfiel. »Rachel«, sagte Ivy. Ihr Gesicht lag im Schatten.
    »Das letzte Mal, als ich nachgesehen habe, ja«, sagte ich und entschied, dass es niemandem helfen würde, wenn ich Minias erwähnte.
    »Du bist okay«, flüsterte sie, kam herein und griff sich meinen Arm. »Es bist du. Richtig? Nur du?« Ihre Augen wirkten im Dämmerlicht groß, und um ihren Hals lag ein Verband. Als sie mein ausdruckloses Starren sah, zog sie mich in eine völ ig überraschende Umarmung. »Danke, Gott.«
    Meine aus der Überraschung geborene Anspannung verschwand nach einem Moment, und ich entspannte mich.
    Mein Gesicht lag neben ihrem, als ich ihren Geruch in mich aufnahm. Es war mir egal, ob sie bis unter die Achselhöhlen vol war mit Pheromonen, die darauf ausgerichtet waren, mich zu entspannen, damit sie mich leichter beißen konnte.
    Deswegen hielt sie mich nicht im Arm. Sie hatte sich Sorgen gemacht. Und sie war am Leben. Einen toten Vampir hätte es nicht interessiert, ob ich ich selbst war oder nicht. Ivy war am Leben. Vielleicht ist es auch Kisten. Bitte, lass Piscary gelogen haben.
    »Ich bin's«, sagte ich und erinnerte mich daran, wie Ivy und Edden auf dem Rücksitz des Wagens mit mir gerungen hatten, als ich dem Fluch unterlegen war. »Ahm, ich muss mal ins Bad.«

    Ivy trat einen Schritt zurück. »Du hast mir Angst gemacht«, sagte sie.
    »Ich habe mir selbst Angst gemacht«, sagte ich und stützte mich am Bettpfosten ab, als ich mich in Bewegung setzte.
    »Jenks!«, schrie Ivy, als ich barfuß in den Flur schlurfte. »Sie ist in Ordnung! Sie ist wach!«
    »Wonach stinkt es hier?«, fragte ich und schnüffelte, als mir der ekelhaft raue Geruch von schlechtem Räucherwerk in die Nase stieg.
    »Wir haben die Kirche von der Blasphemie befreit«, erklärte sie und folgte mir. »Der Kerl ist gerade gegangen.
    Ich glaube, du hast ihn in Verlegenheit gebracht, also hat er recherchiert. Al es, was er tun musste, war ein Stück von dem heiligen Tuch finden, auf das die Heiligkeit der Kirche fokussiert war. Jenks' Kinder haben es gefunden, der Rest war einfach.«
    Ich nickte und dachte darüber nach, dass das seltsame Gefühl, das ich beim Aufwachen gehabt hatte, das Verschwinden der Blasphemie gewesen sein musste. Dann fragte ich mich, was der Kerl jetzt mit dem beschmutzten Tuch tun würde. Es viel eicht ins Jenseits stecken? Das würde ich tun. Ich wankte noch drei Schritte aufs Bad zu und drehte mich dann um. »Du bist am Leben, richtig?«, fragte ich, weil ich mich daran erinnerte, wie die Notärzte mit den Wiederbelebungsmaßnahmen aufgehört hatten.
    Ivy lachte. Ich musste ihr wirklich Angst gemacht haben.
    Ich hatte sie noch nie so viele Gefühle zeigen sehen.
    Offensichtlich glücklich lächelte sie. »Ich bin am Leben«, sagte sie und sah mit ihren leicht feuchten Augen wunderschön aus. »Piscary hat nicht. .« Sie holte tief Luft.
    »Ich bin bewusstlos geworden, als Piscary mir genug Vampirspeichel gegeben hatte, um mein Herz anzuhalten, aber die FIB-Jungs haben mich am Leben gehalten, und die Notärzte haben mir dann ein Gegengift gespritzt. Ich bin nie gestorben«, sagte sie glücklich. »Ich habe meine Seele noch.«
    Gut, dachte ich. Zur Abwechslung war mal etwas richtig gelaufen. Ich hatte Angst, sie nach Kisten zu fragen. »Ich muss ins Bad«, murmelte ich, weil die Situation langsam kritisch wurde.
    »Oh«, sagte sie, plötzlich peinlich berührt. »Sicher. Ich werde. ., ahm. .«
    Ihr Gestammel wurde unterbrochen, als Jenks aus dem hinteren Teil der Kirche hereingeweht kam. »Rache!«, kreischte er, und goldenes Funkeln rieselte von ihm herab.
    »Bist du okay? Tinks Bordel , du bist viel eicht eine wilde Frau. Ich habe niemals jemanden gesehen, der die Dinge getan hat, die du tust. Wer hat dir beigebracht, auf Latein zu fluchen?«
    Er flog wie verrückt zwischen Ivy und mir hin und

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