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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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setzte mich neben ihm auf einen Barhocker. »Wil st du, dass ich Ivy dazu bringe, sie aufzuspüren? Sie ist gut darin, Leute zu finden.«
    Mit einem erleichterten Gesichtsausdruck nickte er. Ivy konnte jeden finden, wenn sie genug Zeit hatte. Seitdem sie die I.S. verlassen hatte, holte sie verschwundene Menschen und entführte Vamps aus il egalen Bluthäusern heraus. Das ließ meine üblichen Rettungsaktionen etwas traurig aussehen, aber wir hatten beide unsere Talente.
    Ich wippte ein wenig auf dem Barhocker hin und her.
    Nachdem ich schon hier war, sol te ich mich darum kümmern, den Fokus mit nach Hause zu nehmen. Jeder, der sich die Mühe machte, nachzuschauen, konnte erfahren, dass ich zu Davids Rudel gehörte. Da er als Einzelgänger darauf trainiert war, auf Angriffe zu reagieren, war David al erdings ein hartes Ziel. Aber jeder, mit dem er arbeitete. .
    »Oh Scheiße«, sagte ich und schlug dann die Hand vor den Mund, als mir klar wurde, dass ich es laut ausgesprochen hatte. »Ahm, David, hast du deinen Dates vom Fokus erzählt?«
    Seine Verwirrung verwandelte sich schnel in unterschwel ige Wut. »Nein!«, sagte er heftig.
    Kisten schaute den kleineren Mann finster an. »Du wil st ernsthaft behaupten, dass du in sechs Wochen sechs Frauen abgeschleppt und nicht einer von ihnen den Fokus gezeigt hast, um sie zu beeindrucken?«
    David biss die Zähne zusammen. »Ich muss Frauen nicht in mein Bett locken. Ich frage sie, und sie kommen bereitwil ig.
    Ihn herzuzeigen hätte sie sowieso nicht beeindruckt. Sie sind menschlich.«
    Ich zog meine El bogen von der Arbeitsfläche und spürte, wie mein Gesicht sich vor Empörung rötete. »Du datest Menschenfrauen? Du würdest kein Date mit einer Hexe haben, weil du nicht an Verbindungen zwischen den Spezies glaubst, aber du schläfst mit Menschen? Du verdammter Heuchler!«
    David sah mich flehend an. »Wenn ich mich mit einer Werwölfin treffen würde, hieße das, dass sie Teil meines Rudels werden wil . Wir hatten das schon mal. Und nachdem Werwolfe ursprünglich von den Menschen abstammen. .«
    Ich verengte die Augen. »Yeah, schon kapiert«, sagte ich, aber es gefiel mir trotzdem nicht. Werwölfe hatten sich genau wie Vamps aus Menschen entwickelt, aber im Gegensatz zu Vampiren konnte man nicht zum Werwolf gemacht werden, sondern musste so geboren werden.
    Normalerweise.
    Meine Gedanken schossen zum gestrigen Morgen und zu der Sensation, davon geweckt zu werden, dass ein Dämon auf der Suche nach dem Fokus meine Kirche auseinandernahm. Oo-oo-oh Scheiße, dachte ich, aber wenigstens gelang es mir diesmal, den Mund zu halten.
    Vermisste Freundinnen.
    Drei unidentifizierte Körper im Leichenschauhaus: athletisch, berufstätig und al e mit ähnlichem Aussehen.
    Sie waren als Werwölfe eingeliefert worden, aber wenn das passiert war, von dem ich glaubte, dass es passiert war, müsste man sie nicht in der Werwolf-Datenbank suchen, sondern bei den Menschen. Selbstmorde vom letzten Vol mond.
    »David, es tut mir so leid«, flüsterte ich. Kisten und David starrten mich an.
    »Was?«, fragte David wachsam, aber noch nicht verzweifelt.
    Ich schaute ihn hilflos an. »Es war nicht dein Fehler. Es war meiner. Ich hätte ihn dir nicht geben sol en. Ich wusste nicht, dass du ihn nur besitzen musst. Hätte ich das gewusst, hätte ich ihn dir niemals gegeben.« Er schaute mich verständnislos an, und mit einem üblen Gefühl in der Magengrube fügte ich hinzu: »Ich glaube, ich weiß, wo deine Freundinnen sind. Es ist mein Fehler, nicht deiner.«
    David schüttelte den Kopf. »Mir was geben?«
    »Den Fokus«, antwortete ich und verzog vol er Mitleid das Gesicht. »Ich glaube . . ich habe deine Freundinnen verwandelt.«
    Sein Gesicht wurde grau, und er stützte sich mit einer Hand auf der Arbeitsfläche ab.
    »Wo sind sie?«, hauchte er.
    Ich schluckte schwer. »In der städtischen Leichenhal e.«
    9
    Zwei Besuche in der Leichenhal e in genauso vielen Tagen, dachte ich und konnte nur hoffen, dass es nicht zur Gewohnheit wurde. Meine Turnschuhe glitten lautlos über den Zement; Davids Schritte hinter mir waren schwer und deprimiert. Kisten ging hinter ihm, und sein deutliches Unbehagen wäre unterhaltsam gewesen, wenn wir nicht gerade unterwegs gewesen wären, um drei Jane Wolfs zu identifizieren.
    Der Fokus war jetzt in meiner Tasche. Er war noch ruhig und stil , weil der Vol mond noch so weit entfernt war, und immer noch kalt von Davids Kühlfach. Ich konnte ihn durch meine Tasche

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