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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Veranda warten?«
    Kisten wedelte in einer »Was auch immer«-Geste mit der Hand, aber ich hatte überhaupt kein Problem damit, zu glauben, dass der attraktive Werwolf in den Mittdreißigern von Frauen um Verabredungen gebeten wurde. David und ich hielten unser Verhältnis gerne auf einer geschäftlichen Ebene, obwohl ich es ein wenig irritierend fand, dass er Probleme mit Beziehungen zwischen den Spezies hatte.
    Aber solange er mich als Person respektierte, war ich bereit zu akzeptieren, dass er sich einen Großteil der weiblichen Bevölkerung entgehen ließ. Sein Verlust.
    »Bis auf Serena und Kal y konnte ich keine erreichen.« Er schaute auf seine schwarzen Stiefel. »Keine Einzige.«
    »Also glaubst du, dass sie tot sind?«, fragte ich, weil ich keinen Grund für diesen Gedankensprung sah.
    Davids Blick wirkte gehetzt. »Ich hatte wirklich seltsame Träume über sie«, sagte er. »Meine Freundinnen, meine ich.
    Ich wache sauber und ausgeruht in meinem eigenen Bett auf, und nicht schlammverschmiert im Park, also habe ich nicht groß darüber nachgedacht, aber jetzt. .«
    Kisten lachte leise, und ich fing an, mir zu wünschen, dass ich ihn im Auto gelassen hätte. »Sie gehen dir aus dem Weg, Wolfmann«, erklärte der Vampir. David richtete sich auf, anscheinend verlieh ihm seine Wut Stärke.
    »Sie sind weg«, murmelte er.
    Ich beobachtete die beiden wachsam. Ich wusste zwar, dass Kisten zu clever war, um ihn zu weit zu treiben, aber David war momentan unberechenbar.
    »Entweder gehen sie nicht ans Telefon, oder ihre Mitbewohner wissen nicht, wo sie sind.« Seine Augen glitten wieder zu mir. »Das sind die, um die ich mir Sorgen mache.
    Diejenigen, die ich nicht erreichen konnte.«
    »Sechs Frauen«, sagte Kisten von seinem Platz neben dem Fenster aus, das auf einen kleinen Hof hinausging. »Das ist nicht schlecht. Die Hälfte von ihnen ist wahrscheinlich umgezogen.«
    »In sechs Wochen?«, fragte David beißend. Dann, als hätte ihn dieses Geständnis aufgeregt, stand er auf und ging mit nervösen Schritten in die Küche.
    Ich hob die Augenbrauen. David hat in sechs Wochen mit ebenso vielen Frauen Dates gehabt? Werwölfe waren auch nicht spitzer als der Rest der Bevölkerung, aber wenn ich an seine Abneigung dagegen, sich niederzulassen und ein Rudel zu gründen, dachte, war es wohl weniger so, dass er keine Freundin halten konnte, sondern eher, dass er lieber die gesamte Spielwiese ausnutzte. Die wirklich große Spielwiese. Herrje, David.
    »Sie werden vermisst«, sagte er und stand in der Küche, als hätte er vergessen, was er dort wol te. »Ich glaube. . Ich glaube, ich töte sie und habe dann Gedächtnislücken.«
    Mein Magen verkrampfte sich, als ich den verlorenen Ton in seiner Stimme hörte. Er glaubte wirklich, dass er diese Frauen getötet hatte.
    »Da hast du es«, sagte Kisten. »Jemand hat herausgefunden, dass du mit ihnen spielst, und hat den anderen Bescheid gesagt. Sie sind aus dem Spiel, Mr.
    Peabody.« Er lachte. »Zeit für ein neues schwarzes Buch.«
    David wirkte beleidigt, und ich hatte das Gefühl, dass Kisten außergewöhnlich unsensibel war. Viel eicht war er eifersüchtig. »Weißt du was?« Ich wirbelte zu Kisten herum.
    »Du sol test den Mund halten.«
    »Hey, ich sag doch nur. .«
    David zuckte zusammen, als hätte er sich gerade daran erinnert, was er in der Küche gewol t hatte. Dann öffnete er eine Dose Katzenfutter, schüttete sie auf einen Tel er und stel te sie auf den Boden. »Rachel, würdest du dich weigern, mit einem Mann zu reden, mit dem du geschlafen hast, selbst wenn du eine Stinkwut auf ihn hast?«
    Ich hob die Augenbrauen. Er hatte nicht nur mit sechs Frauen in sechs Wochen Dates gehabt, er hatte auch mit ihnen geschlafen? »Ahm. .«, stammelte ich. »Nein. Ich würde ihm zumindest sagen wol en, was ich von ihm halte.«
    Mit gesenktem Kopf nickte David. »Sie sind verschwunden.
    Ich töte sie. Ich weiß es.«
    »David«, protestierte ich und sah jetzt auch einen Hauch von Besorgnis auf Kistens Gesicht. »Werwölfe bekommen keine Blackouts, in denen sie Leute töten. Wenn es so wäre, hätte der Rest der Inderlander sie schon vor Jahrhunderten gejagt und ausgerottet. Es muss einen anderen Grund dafür geben, dass sie nicht mit dir reden.«
    »Weil ich sie getötet habe«, flüsterte David und beugte sich über die Arbeitsfläche.
    Mein Blick wanderte zu der Uhr an der Wand. Viertel nach zwei. Ich hatte meinen Kurs verpasst. »Es passt nicht zusammen«, sagte ich und

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