Band 6 - Blutnacht
errichten«, sagte ich über das Rauschen des Regens. »Wil st du drin sein oder außerhalb?«
Sie zögerte einen Moment, als kämpfe sie damit, mir zu sagen, dass ich keinen Schutzkreis brauchte, aber dann nickte sie. Wahrscheinlich weil sie sich an das erste Mal erinnerte, als sie mir beigebracht hatte, meinen Anrufungsspiegel zu beschreiben, und meine gesamte Aura mich unerwarteterweise verlassen hatte.
»Drin«, antwortete sie. Als sie sich anschickte, vorzutreten, bedeutete ich ihr, stehen zu bleiben. Ich würde ihn um die Couch herum ziehen, auf die sie sich inzwischen gesetzt hatte.
»Du kannst da bleiben«, meinte ich und begann meinen Kreis viel eicht dreißig Zentimeter von den Wänden des sechseckigen Raumes entfernt. Meine Haare hingen wie ein roter Vorhang zwischen uns, und das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, verstärkte sich. Das Kratzen der Kreide verband sich mit dem Regen, und die Brise, die durch die Gitter in den Raum eindrang, war kalt. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie mir etwas verheimlichte.
Als ich fertig war, richtete ich mich auf und blies mir die Haare aus dem Gesicht. Ich schaute sie direkt an und kniff herausfordernd die Augen zusammen. Und tatsächlich, sie wandte den Blick ab.
Ich fühlte einen kurzen Moment der Angst. Ich würde keinen weiteren Zauber von Ceri ausführen, bevor ich nicht vorher genau wusste, was es war. Es war mir eine Lehre gewesen, dass ich erst zu spät herausgefunden hatte, dass die Zauber, die ich verwendet hatte, um mich in einen Wolf zu verwandeln und Jenks auf Menschengröße zu bringen, Flüche gewesen waren.
»Das ist kein normaler Zauber, oder?«
Sie schaute auf. »Nein.«
Ich seufzte und ließ mich in den Klappstuhl fal en. Ich schaute auf die Kreide in meiner Hand und legte sie dann mit einem Klicken auf der Steinplatte der Kommode ab. »Er ist dämonisch, richtig?«
Sie nickte. »Er führt aber nicht zu Verschmutzung«, erklärte sie. »Du veränderst nicht die Realität, sondern ziehst nur Energie aus einer Linie. Es ähnelt dem einen Mal, wo du fast Ivy mit roher Energie beworfen hättest. Wenn du das tun kannst, und die Energie zurückziehen, ohne dich selbst zu verletzen, dann sol test du auch das hier können. .«
Ihr Satz lief irgendwie aus, ohne zu enden. Ich erinnerte mich an den Schmerz, den ich für einen kurzen Moment gespürt hatte, bevor er in dem ganzen folgenden Chaos untergegangen war. Verdammt bis zurück zum Wandel.
»Viel eicht kannst du es nicht«, sagte sie und klang, als hoffte sie, dass dem so war. »Ich wil es einfach nur wissen, und wenn du es kannst, dann hast du etwas, was dir viel eicht eines Tages das Leben rettet.«
Ich presste die Lippen aufeinander, während ich darüber nachdachte. »Kein Schmutz?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nichts. Du modifizierst nur Energie, ohne die Realität zu verändern.«
Ich war schwer in Versuchung, aber da war immer noch etwas, das sie mir nicht sagte. Ich konnte es in kleinen Bewegungen von ihr sehen, und meine Runner-Ausbildung schrie in mir.
Ich dachte an Quen auf seinem Totenbett, und warum Ceri hier neben mir im feuchten Glockenturm s.ils statt an seiner Seite. Außer. . »Du wil st wissen, ob ich das kann, damit du es Quen erzählen kannst. Das ist es, oder?«
Ceri lief tatsächlich rot an, und ich fühlte wieder Angst.
»Ich sol te es nicht können, richtig?«, fragte ich weiter, und als sie den Kopf schüttelte, verkrampfte sich mein Magen.
Was zur Höl e hat Trents Dad mit mir gemacht?«, fragte ich panisch, und ihre Augen blitzten auf.
»Rachel, hör auf.« Sie stand auf und kam in einer Wolke aus nasser Seide auf mich zu. »Trents Vater hat nichts getan, außer dich am Leben zu halten. Du bist du.«
Ihre Hände zögerten einen Moment, bevor sie meine er-grlff, aber ich bemerkte es und die Angst verstärkte sich.
»Du bist dieselbe Person, die du warst, als deine Mutter dich geboren hat«, erklärte Ceri bestimmt. »Und wenn du Magie beherrschst, die keine andere Hexe beherrscht, dann sol test du gut darin werden, damit du Aufgaben bewältigen kannst, an denen andere scheitern würden. Große Macht korrumpiert niemanden, sondern bringt nur das wahre Ich ans Licht, und Rachel, du bist gut.«
Ich entzog ihr meine Hände und sie trat schuldbewusst einen Schritt zurück.
Misstrauen, hässlich und unwil kommen, breitete sich in mir aus, und ich schwor mir, es sofort auszuräumen. Ich konnte sie nicht als Freundin verlieren. »Versprich mir, dass du es
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