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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wunderschöner, vom Alter teilweise blinder Spiegel auf. Es wäre eine wunderbare Oberfläche fürs Zaubern, einfach zu reinigen und langlebig. Ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, ob dieser Raum schon früher zum Zaubern verwendet worden war.
    Es gab absolut keine Rohre oder Kabel über oder unter dem hohen Raum - weswegen ich Kerzen verwendete, um Licht zu haben -, aber trotzdem war ich in Versuchung, das hier nicht nur vorübergehend als Lagerstätte für meine Zauberbücher zu verwenden und als sicheren Ort, Zauber anzurühren, wenn ich auf heiligem Hoden bleiben musste.
    Al erdings wäre es ziemlich nervig, al es wieder nach unten schleppen zu müssen, um es zu spülen.
    Glücklicherweise brauchte Ceris Zauber nicht viel Zubehör. Der Kraftlinienzauber stand in keinem meiner Bücher, aber Ceri sagte, wenn ich ein Feuer mit Kraftlinienmagie entzünden konnte, müsste ich auch diesen Zauber lernen können. Wenn es so war, würde ich mir viel eicht die Zeit nehmen, es in einen schnel en Ein-Wort-Zauber zu verwandeln. Ich richtete mich auf und schlang die Arme um mich, weil der von Kerzen erleuchtete Raum kühl wurde.
    Ich boffte, dass der Zauber einfach war. Schon al ein der Coolness wegen wäre es gut, ihn zu verinnerlichen.
    Kraftlinienmagie war nicht gerade meine Stärke, aber die Idee, dass ich jederzeit ein Licht erzeugen könnte, hatte eine definitive Anziehungskraft. Ich hatte einmal jemanden getroffen, der Kraftlinien dazu verwenden konnte, Leute auf weite Entfernung zu belauschen. Bei der Erinnerung legte sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Ich war achtzehn gewesen, und wir hatten die I.S.-Agenten belauscht, die meinen Bruder Robbie wegen eines verschwundenen Mädchens befragten. Die Nacht war ein absolutes Desaster, aber jetzt, wo ich darüber nachdachte, schien es mir, als läge darin der Keim meines schlechten Verhältnisses zur I.S.
    Nicht nur hatten wir sie vorgeführt, weil wir das verschwundene Mädchen gefunden hatten, sondern wir hatten auch noch den untoten Vampir gefangen, der sie entführt hatte.

    Das leise Geräusch von Ceris Schritten auf der regennassen Straße drang durch die vergitterten Fenster und ich lehnte mich zurück. Ivy saß unten mit ihren Notizen vor ihrem Computer und versuchte, Kistens Kil er mithilfe von Logik zu finden. Als sie mein Teintamulett bemerkt hatte, war sie sehr stil geworden. Ihr verschlossenes Gesicht hatte mir gesagt, dass sie noch nicht bereit war, darüber zu reden.
    Ich wusste es besser, als zu versuchen, sie unter Druck zu setzen. Wenn sie hier war, dann ging es uns für den Moment gut. Jenks war bei Matalina und den Kindern und ging dem Gargoyle aus dem Weg. Die Kirche war stil , da wir drei getrennt unsere eigenen Dinge erledigten. Friedlich.
    Ich hörte, wie Ceri hereinkam und Ivy etwas zurief, und ich stand auf, um so zu tun, als würde ich das Regal abstauben.
    Ein hektisches Kratzen auf der Treppe verwandelte sich in Jenks' Katze, die hereingeschossen kam und schlitternd anhielt, als sie feststel te, dass ich hier war. Sie stand wie erstarrt mit gebogenem Schwanz und starrte mich mit schwarzen Augen an.
    »Hey, Rex«, sagte ich, und die Katze sträubte ihren Schwanz. »Was?«, schnappte ich, und das dämliche Katzenvieh sprintete wieder aus der Tür. Auf der Treppe erklang ein überraschtes weibliches Murmeln, und ich lächelte.
    Ceris leise Schritte auf der Treppe wurden lauter. Ich drehte mich mit einem Stück Kreide in der Hand um und starrte auf den rohen Eschenboden, um zu entscheiden, wie groß der Schutzkreis werden sol te, den ich ziehen wol te. Die Tür zur Treppe quietschte und ich drehte mich lächelnd wieder um.
    »Einen Ring gefunden?«, fragte ich. Sie erwiderte mein Lächeln und hielt einen flachen, grauen Metal ring hoch.
    »Habe ich in Keasleys Werkzeugkasten entdeckt«, erklärte sie und gab ihn mir.
    »Danke«, meinte ich und fühlte seine Schwere in meiner Handfläche. Regen glitzerte auf ihren blonden Haaren und bildete Flecken auf ihrem Hemd, und ich fühlte mich schuldig, weil sie meinetwegen hier hoch gekommen war.
    »Wirklich. Danke. Ich würde das nicht mal versuchen, wenn du mir nicht helfen würdest.«
    Ihre grünen Augen glitzerten amüsiert, und irgendetwas an ihrem Auftreten heute Nacht ließ mich wachsam werden.
    Es war, als führte sie etwas im Schilde. Ihre Stimme klang ganz normal, aber mein Instinkt sagte, dass etwas nicht stimmte, also beobachtete ich sie.
    »Ich werde einen Schutzkreis

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