Band 6 - Blutnacht
Kommode, wo ich mich hinstel te. Mein Kopf steckte in der Glocke und die entfernten Echos, die auf meine Ohren trafen, ließen mich zittern. Schnel band ich den Zwirn an den Klöppel und kletterte wieder nach unten.
Ceri biss den Faden ab und bewegte dann geschickt ihre langen bleichen Finger, um eine dreiseitige Schlinge zu knüpfen, in die sie den Metal ring legte. Sie ließ ihn los und er schwang auf Brusthöhe über der Kommode. »So«, sagte sie und trat zurück. »Das wird ein schönes Licht erzeugen.«
Ich nickte. Ich war mir des Gargoyles sehr bewusst und fragte mich, ob sein Schwanz, den er um seine rauen Füße gelegt hatte, sich gerade bewegt hatte. Ich zauberte nicht Kerne vor fremden Leuten, besonders nicht vor solchen, die eingezogen waren, ohne Miete zu zahlen.
»Also, der erste Schritt ist. .«, meinte Ceri fragend, und ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder ihr zu.
»Entschuldigung«, sagte ich und riss mich zusammen.
»Lass mich meinen äußeren Schutzkreis errichten.«
Ceri nickte und ich schickte meinen Wil en zu der Kraftlinie draußen im Garten. Energie floss, hel und rein, und ich atmete tief durch, als die Kräfte sich in mir ausglichen. Ich schüttelte meinen Hausschuh ab und berührte mit einer nackten Zehe den Kreis, den ich mit magnetischer Kreide gezogen hatte. Mein Auslöseword, Rhombus, erklang laut in meinen Gedanken und die moleküldünne Schicht aus Jenseitsenergie erhob sich, um sich über unseren Köpfen zu schließen. Das Auslösewort verdichtete einen Vorgang, der sonst fünf Minuten mit Kerzen und Kreide erforderte, in eine halbe Sekunde. Es hatte mich sechs Monate gekostet, das zu lernen.
Ich verzog das Gesicht, als kurz darauf hässliches Schwarz über meine Halbkugel kroch und sein Bestes tat, das hel e Gold meiner Aura zu ersticken, die bis jetzt das Jenseits gefärbt hatte. Die Schwärze war ein sichtbares Zeichen für den Schmutz auf meiner Seele. Ich fühlte mich furchtbar, als ich schweigend meinen Hausschuh wieder anzog.
Ceri schien es nicht zu stören, aber ihr Level an Schmutz war auch tausendmal höher als meines. Minus ein Jahr, dachte ich und hoffte, dass sie mir wirklich vergeben hatte, dass ich sie angeschrien hatte.
Der Gargoyle war nicht innerhalb des Schutzkreises, was mich unendlich beruhigte. Mein Haar begann sich aufzurichten, weil Jenseitsenergie durch mich floss, und ich fuhr mit einer Hand durch meine Locken. »Ich hasse es, wenn das passiert«, murmelte ich, fand eine lose Strähne und zog sie für den Zauber heraus.
Ceri lachte zustimmend, und als ich ihr selbstbewusstes Nicken sah, trug ich die Strähne zu der von Kerzenlicht erleuchteten Kommode. Ich atmete einmal tief durch und griff, nun etwas ruhiger, nach dem Öl.
»In üdem recipare«, sagte ich, tupfte es auf meine Finger und zog sie über die Strähne, um sie vol ständig mit Öl zu bedecken. Die Strähne war eine Verbindung, um die Energie weiterhin in den Kreis fließen zu lassen und das Licht aufrechtzuerhalten, und das Öl mit dem hohen Brennpunkt würde sie davon abhalten, in Flammen aufzugehen.
Ceri hatte die Stirn gerunzelt, aber gleichzeitig nickte sie zustimmend, also rol te ich die Haare vorsichtig, bis ich sie über den Ring legen konnte.
Als Nächstes kam ein Tropfen meines Blutes. Den Stich des Fingersticks fühlte ich kaum. Der metal ene Ring erschien mir wärmer, als er sein sol te, als ich das Blut darauf strich. »Ahm, iungo«, sagte ich und rieb nervös die Hände aneinander, um sie von Öl und Blut zu befreien. Dann, nach einem kurzen Blick auf meine Notizen, vol führte ich mit rechts eine Geste, die mir fast einen Handkrampf verursachte.
»Gut«, meinte Ceri aufmunternd und schob sich näher heran, die Augen auf das graue Metal gerichtet.
»Rhombus«, sagte ich deutlich, hielt eine Wel e von Energie zurück, die sich aus meiner Kontrol e befreien wol te, und erlaubte nur einem winzigen Rinnsal, frei zu fließen, als ich den Ring berührte.
Eine zweite Blase von Macht erhob sich und der Metal ring verschob sich so, dass er gleichzeitig im Hier und im Jenseits existierte. Er wirkte jetzt durchsichtig und irgendwie unwirklich. Wie ein Geist. Ich lächelte, als ich die schwarz-goldene Kugel dort hängen sah wie eine von Ivys Christbaumkugeln. Der Faden durchdrang die Haut aus Irrealität, weil er das Metal hochhielt, in dem der Zauber lag.
Ich hatte noch selten die untere Hälfte eines Schutzkreises gesehen, und obwohl ich wusste, dass es falsch war, den
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