Band 6 - Blutnacht
zurück, als Ivy aufstand, um ihn nach draußen zu geleiten.
»Morgan, wir müssen reden«, sagte er, während er sich aus Ivys Reichweite entfernte.
»Wir haben schon geredet«, erklärte ich, und die frustrierte Bitterkeit bahnte sich ihren Weg. »Ich habe keine Zeit, nochmal zu reden. Ich muss herausfinden, wie ich al e, die mir etwas bedeuten, die Nacht über am Leben halte, und ich habe nur sechs Stunden, um das zu schaffen. Wenn du nicht Dämonenfutter werden wil st, schlage ich vor, dass du gehst.« Es tut mir leid, Marshai. Ich hätte nie auch nur Hal o sagen sol en.
Ivy schaute zu mir und ich schüttelte den Kopf. Ich wol te nicht, dass sie ihn anfasste. Ivy hatte eine Menge Geld, aber Trent hatte die besseren Anwälte.
Sie presste die Lippen aufeinander und ließ ihre Pupil en sich erweitern, in der Hoffnung, ihm damit genug Angst zu machen, dass er ging. Trent wich einen Schritt zurück, aber dann sammelte er seinen Mut. Sein Gesicht wirkte auch nicht gerade freundlich.
Ceri ignorierte uns und ging zur Spüle, um ihren Teekessel zu fül en, ganz so, als würde hinter ihr nicht gerade gestritten. »Du sol test mit AI den Namen tauschen«, sagte sie. Sie wusste, dass es nur dafür sorgen würde, dass Trent noch mehr Angst vor ihr bekam, aber das schien sie nicht zu stören.
»Das habe ich versucht«, erklärte ich, schubste meinen Wahrsagespiegel noch ein Stück zur Seite und schlang dann meine Finger um meine warme Kaffeetasse. »AI hat einen Handel geschlossen. Er ist auf Kaution raus, und er wird mich vor seinem Gerichtstermin sechsunddreißig umbringen. Also, das Jahr sechsunddreißig.«
Ceris Augen waren so lebendig, so strahlend grün mit den Tränen darin. Sie leuchteten in dem Wissen, dass Quen noch am Leben war. Nichts konnte ihre ruhige Freude dämpfen.
»Du kannst den Fluch trotzdem winden«, meinte sie, und eine leichte Anspannung in ihrem Kiefer verriet mir, dass sie Trents Entsetzen darüber, dass sie so beiläufig über solche Dinge sprach, sehr wohl bemerkt hatte.
»Ich habe gesagt, dass ich dir dabei helfen würde, und das werde ich auch. Der Schmutz ist fast nichts. Die Natur vergibt keine Namen, also ist es ihr egal, wenn man sie austauscht.«
Ich schluckte schwer und warf ihr einen dankbaren Blick zu. Als Antwort lächelte sie mich an und sagte mir damit, dass sie weise genug war, Schwierigkeiten beizulegen, wenn echte Gefahren auftraten. Ich hatte den Mann gerettet, den sie liebte, und sie würde mir dabei helfen, meine Familie und Freunde zu retten.
Trent wirkte bleich und ich musterte ihn scharf, bis er den Blick senkte. Viel eicht verstand er jetzt, warum ich diese Dämonenflüche verwendet hatte. Niemand anders würde mich retten, und ich musste Feuer mit Feuer bekämpfen.
Aber dann kam mir der Gedanke, dass er viel eicht auch Gründe für sein Handeln hatte, und ich wurde ernst.
Mistdreck, ich hatte zu viel zu tun, um noch eine verdammte Lektion fürs Leben zu lernen.
fvy rührte sich und erschreckte damit uns al e. Angespannt und mit schnel en Bewegungen zog sie den Mül eimer unter der Spüle hervor und fing an, darin herumzuwühlen.
»Ahm, Ivy?«, fragte ich, etwas peinlich berührt.
»Erinnerst du dich an das Büschel Haare, das du AI ausgerissen hast?«, fragte sie und ich sprang auf, um sie zur Seite zu schubsen.
»Rachel. Rachel, warte.« Ceri fasste mich am Arm, um mich zu stoppen. »Das wird nicht funktionieren. Als Haare haben keine genaue Deckung mit seiner DNS. Er hat sie modifiziert, sodass sie vom ursprünglichen Muster abweichen.«
Ivy schob den Eimer wieder unter die Spüle und warf die Schranktür mit einem Knal zu. Ihre Bewegungen waren abgehackt und frustriert, als sie den Wasserhahn vol aufdrehte und sich die Hände wusch. Ich ging deprimiert zurück zum Tisch. Das wäre so leicht gewesen.
»Ich hätte ihn einfach umbringen sol en«, flüsterte ich und zuckte dann zusammen, als Ceri mich an der Schulter berührte.
»Das kannst du nicht«, erklärte sie mit einer solchen Überzeugung, dass sie mich bis ins Innerste traf. »Newt ist die Einzige, der es jemals gelungen ist, einen Dämon zu töten, und es hat sie in den Wahnsinn getrieben.«
Das klingt ungefähr richtig, dachte ich und setzte mich aufrechter hin. Okay. Nächste Idee. .
Ceri fasste meine Schulter fester. »Du kannst den Fluch immer noch winden«, sagte sie, und ich riss meinen Kopf zu ihr herum. »Du brauchst nur eine Probe, und ich weiß, wo sie sie aufbewahren.«
»Was?«,
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