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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Tasse aus dem Schrank. Mir war es egal, dass Trent nah genug stand, um ihm eine zu verpassen, und ich ließ meinen Kopf auf den Tisch neben dem Spiegel sinken.
    Ich bin so müde.
    »Was wil st du, Trent?«, fragte ich und fühlte meine Worte in einer warmen, vom Tisch reflektierten Atemwolke zu mir zurückkommen. Ich hatte zu viel zu tun. Ich musste einen Weg finden, Tom eine Heidenangst einzujagen, ohne erwischt zu werden. Oder ich konnte rausfinden, was sich hinter Tür Nummer zwei versteckte, und einen Weg finden, AI zu töten. Dafür würden sie mich doch nicht in den Knast werfen, oder? Naja, zumindest nicht auf dieser Seite der Kraftlinien.
    Ivy stel te eine Tasse Kaffee neben meine Hand und ich hob den Kopf, um ihr ein dankbares Lächeln zu schenken.
    Mit einem Achselzucken setzte sie sich vor ihren zerstörten Computer und gleichzeitig drehten wir uns zu Trent um.
    »Ich wil mit dir über Quen reden«, sagte er. Seine langen Finger waren in ständiger Bewegung und seine hel en Haare wehten in der Brise vom offenen Fenster. »Hast du ein wenig Zeit?«
    Ich habe Zeit bis Sonnenuntergang, dachte ich. Dann werde ich Boden betreten, der nicht geweiht ist, und versuchen, einen Dämon zu töten. Aber ich sprach es nicht aus.
    Stattdessen nahm ich einen Schluck Kaffee und sagte nur trocken: »Schieß los.«

    Als es an der Eingangstür klopfte, seufzte ich laut, und war nicht überrascht, als sie aufging und ich Ceris sanfte Schritte hörte, die in Richtung Küche eilten. Meine Gedanken schossen zurück zu ihrem Angebot, mir mit dem Fluch zu helfen. Ich war mir nicht sicher, ob das Angebot noch stand, nachdem wir uns ja darüber gestritten hatten, dass sie Zauber für AI anfertigte. Aber deswegen war sie nicht hier, zurückgekehrt von ihrer Nachtwache in der Basilika. Sie war hier, um zu erfahren, ob der Mann, den sie liebte, die Nacht überlebt hatte.
    »Rachel? Ivy? Jenks?«, rief sie, und Ivy lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Ich bin es. Vergebt mir, dass ich einfach reingekommen bin. Ist Trenton hier? Sein Auto steht vor der Tür.«
    Ich drehte mich zu Trent um und war überrascht über die nackte Angst in seinem Gesicht. Er hatte sich beiläufig so verschoben, dass die Kücheninsel zwischen ihm und der Tür lag, und er versteckte seine Furcht hinter einem professionel en Lächeln.
    Meine Laune wurde tiefschwarz. Er hatte Angst vor ihr und ihrem Dämonenschmutz, aber er war zu feige, es offen zuzugeben.
    »Hier hinten, Ceri«, rief ich und die hübsche Elfe rauschte in den Raum. Ihr langer, weißer Rock wehte um ihre Knöchel, als sie bei Trents Anblick abrupt stoppte.
    »Quen. .«, hauchte sie, ihre Augen an ihm festgesaugt und mit fast schmerzhaft viel Gefühl in den Augen. »Lebt Quen noch? Bitte.«

    Zum ersten Mal heute lächelte ich richtig. Als sie das sah, fing Ceri an zu weinen. Sie schlang die Arme um sich, als ob sich gehenzulassen bedeuten würde, auseinander zu fal en, und sah dabei aus wie ein Engel. Ihre Tränen flössen unkontrol iert und ließen sie noch schöner aussehen.
    »Danke, Gott«, flüsterte sie und Ivy lehnte sich vor, um ihr eine Kleenex-Packung zu reichen.
    Meine Muskeln protestierten, als ich aufstand, aber Trent war schnel er als ich. Er ging um die Kücheninsel herum und berührte sie am Arm. Ceri riss den Kopf hoch und ihre tränennassen Augen leuchteten in einem erstaunlichen Grün.
    »Rachel hat ihn gerettet«, sagte er und ich stel te wieder einmal fest, wie gut sie zusammen aussahen. Sie waren fast gleich groß und hatten beide dieses fast durchscheinend blonde Haar und den schlanken Körperbau. Ich schaute zu Ivy, um ihre Meinung zu erfahren. Sie zuckte nur mit den Achseln, überschlug mit angewiderter Miene die Beine und kippte ihren Stuhl nach hinten, bis er an der Wand lehnte.
    Ceri entzog sich ihm. Die Angst, die er versteckte, verletzte sie mehr, als eine offene Reaktion es getan hätte. Sie blickte zu mir. »Ich wusste, dass Rachel ihn retten würde«, erklärte sie, wischte sich über das Gesicht und lächelte.
    Trent hörte darin einen Vorwurf, egal, ob es ihn gab oder nicht, und trat zurück. Tiefe Ablehnung stieg in mir auf. Trent war Abschaum. Absolut armselig. Ich hatte keine Zeit für ihn, und ich wol te, dass er verschwand. Ich hatte zu viel zu tun.
    »Gern geschehen, Trent«, sagte ich verbittert. »Jetzt geh!«
    Trent sperrte sich. Ich wusste, dass er sich ohne seine Lakaien verletzlich fühlte, und ich fragte mich, warum er al ein gekommen war. Er wich

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