Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
Kiste von Zel e, in der du sitzt, Gesel schaft zu leisten.«
    Angst durchfuhr mich und verschwand wieder.
    »Fühlst du dich besser?«, schnurrte er fast. »Komm hier rüber zu den Gittern, Liebes, dann kraule ich dir den schmerzenden Kopf. Kraule ihn dir von den dürren kleinen Schultern.«
    Hass tropfte aus seiner Stimme, die immer noch so elegant und kultiviert klang. Okay. Ich war im Gefängnis. Ich wusste, warum ich im Gefängnis war, aber warum war AI hier? Dann verzog ich das Gesicht und fragte mich, ob ich den Dämon irgendwie hätte noch wütender machen können. Er hatte mich gewarnt, niemandem zu sagen, dass ich Kraftlinienenergie speichern könnte. Und dann ging ich hin und tat es vor Minias. Sie hatten AI bei einer Unterlassungslüge ertappt, und ich ging nicht davon aus, dass er das irgendwie ausbügeln konnte.
    Ich blinzelte in dem Versuch, in der Schwärze irgendetwas zu erkennen, und setzte mich mit ausgestreckter Hand in Bewegung. Ich achtete darauf, mich von Als Stimme fernzuhalten. Ich versuchte, den Widerhal meines Atems von den Wänden zu hören, aber es ging nicht. Das Gefühl von Stoff an meinen suchenden Fingern ließ mich innehalten, dann streckte ich den Arm aus. Es war ein warmer Körper, der nach Blut und Zimt roch.
    »Trent?«, flüsterte ich besorgt, als ich mich näher beugte und meine Hände über ihn gleiten ließ. Sie haben uns zusammengesperrt? »Oh Gott. Geht es dir gut?«
    »Für den Moment«, antwortete er. »Würde es dir etwas ausmachen, mich nicht anzufassen?«
    Sein absolut wacher Ton erschütterte mich und ich wich zurück. »Dir geht es gut!«, rief ich, als sich meine Beschämung in Ärger verwandelte. »Warum hast du nichts gesagt?«
    »Was hätte es geholfen?«
    Ich schob mich rückwärts und setzte mich in den Schneidersitz, als ich hörte, wie er sich bewegte. Ich konnte nichts sehen, aber ich ging davon aus, dass er in der gegenüberliegenden Ecke lehnte. Es war der beste Platz in der Zel e, da er am weitesten von AI entfernt war. Nahm ich an.
    Ein Schaudern überlief mich und ich kämpfte dagegen an.
    AI war hier. Ich war hier. Ich wünschte mir, ich könnte etwas sehen. »Was werden sie mit uns machen?«, fragte ich Trent.
    »Wie lang bist du schon wach?«
    Ich hörte ein leises Seufzen. »Zu lang, und was glaubst du, was sie mit uns tun werden?«
    Ich hörte das Plätschern von Wasser in einer Plastikflasche und wurde sofort zehnmal durstiger.
    »Wir sind erwischt worden«, sagte Trent, ohne auch nur einen Funken Hoffnung in seiner grauen Stimme. »Ich bin hier aufgewacht.«
    AI räusperte sich trocken. »Momentan wird die kleine Frage diskutiert, wie legal mein Anspruch auf euch ist«, erklärte er, und ich fragte mich, warum er sich die Mühe machte. Wahrscheinlich war ihm einfach langweilig und er mochte es nicht, ignoriert zu werden. »Du musstest ja losziehen und ihnen zeigen, dass du Kraftlinienenergie speichern kannst. Es ist ihnen völ ig egal, dass ich jegliches Risiko ausgeschaltet habe, stattdessen haben sie mich hier reingeworfen und erklärt, ich sol e >über das nachdenken, was ich getan habe<. Sobald ich hier rausbeschworen werde, komme ich zurück, erwürge dich, werfe ich deinen Kadaver vor Dalis Füße und erkläre, dass ich dabei war, al es zu regeln, und dass sie mir eine Entschädigung dafür schulden, dass sie sich eingemischt haben.«
    Er wusste immer noch nicht, dass ich seinen Beschwörungsnamen hatte und er nicht mehr über die Linien gezogen werden konnte, aber meine kurze Erleichterung starb schnel . Was spielte es für eine Rol e? Er würde es sowieso bald herausfinden. Meine Gedanken schössen zu Jenks, und mein Herz wurde bleischwer. Wir waren so nah dran gewesen. Gott, ich hoffte nur, dass es ihm gutging.
    Das erneute Plätschern von Wasser ließ mich den Kopf heben und mühsam tastend fand ich die Flasche, die Trent in meine Richtung streckte. Ich machte mir nicht die Mühe, den Rand abzuwischen, bevor ich einen Schluck nahm. Dann verzog ich das Gesicht, weil es unerwarteterweise nach verbranntem Bernstein schmeckte.
    »Danke«, sagte ich und gab die Flasche zurück. »Das ist dein Wasser. Aus deinem Rucksack. Du hast deine Sachen?«
    Ich riss im Dunkein die Augen auf. »Hast du deine Lampe?«
    Ich hörte, wie Trent die Beine bewegte. »Kaputt. Deine auch. Bestimmt ging es ihnen um den psychologischen Effekt, wenn man bedenkt, dass das al es ist, was sie getan haben, mal abgesehen von den verzauberten Silberarmbändern und der

Weitere Kostenlose Bücher