Band 6 - Blutnacht
sagte er, dann erstarrte er mitten in der Luft.
»Ahm, Rachel?« Jedes einzelne Körnchen Pixiestaub verschwand. »Ich fühle mich nicht gut.«
»Kann es warten, bis wir zu Hause sind?«, fragte ich und schaute auf Ivys Uhr. Scheiße. Die Sonne war aufgegangen.
Ich hörte ein leises Puff von verdrängter Luft und riss den Kopf hoch. Jemand war gerade aufgetaucht. Scheiße. Aber als ich den Raum scannte, war niemand da. »Jenks?«, fragte ich und mir wurde kalt.
Trent starrte mich an, ein Fuß auf den Stufen. »Wo ist dein Pixie?«
Hat ihn jemand ins Nichts geflucht? Ich starrte auf die verblassende Staubwolke und mein Herz verkrampfte sich angstvol . »Jenks!«
Trent kam wieder zurück auf die Empore. »Wo ist meine Probe? Er ist weg! Er hat den letzten Fluch benutzt und uns hier sitzenlassen!«
»Nein!«, protestierte ich. »Das würde er nie tun. Wie könnte er? Er kennt ihn nicht mal.«
»Warum funktioniert der Fluch dann nicht?«, schrie er. »Er funktioniert nicht, Rachel!«
»Das fragst du mich?«, blaffte ich zurück. »Ich bin nicht derjenige, der darum gefeilscht hat. Viel eicht müssen wir dorthin zurück, wo wir angekommen sind. Gib nicht meinem Partner die Schuld dafür, dass du ein schlechtes Geschäft gemacht hast.«
Trent warf mir einen mörderischen Blick zu. Schweigend ging er die Stufen hinunter und hielt auf die Seitentür zu.
»Hey!«, schrie ich. »Wo gehst du hin?«
Er wurde kein bisschen langsamer. »Ich bringe Abstand zwischen uns, bevor jemand dich aufspürt. Wenn sich Oberflächen-Dämonen vor Dämonen verstecken können, dann kann ich es auch. Ich hätte dir niemals vertrauen sol en.
Einem Morgan zu vertrauen hat meine Familie umgebracht.
Ich werde nicht zulassen, dass es mich ebenfal s tötet.«
Der rote, harte Schein der Sonne drang in den Raum, als er die Tür aufriss. Blinzelnd sah ich einen fast purpurnen Himmel, der einen Sturm ankündigte. Ein Windstoß ließ meine Haare wehen und wirbelte den Staub auf. Dann schlug die Tür wieder zu und schnitt Luft und Licht ab.
Mit rasendem Puls rannte ich hinter Trent nach draußen.
Das Licht war im Vergleich zu dem sanften Glühen der elektrischen Lampen gleißend. »Verdammt, Trent«, schrie ich, als ich vor die Tür trat. »Ich kann dich nicht in einem Stück nach Hause bringen, wenn du davonläufst.«
Mit wedelnden Armen kam ich auf dem schmalen Treppenabsatz zum Stehen. Im Schatten der Bäume stand Minias mit drei dieser Dämonen in Rot. Trent lag zusammengesunken vor ihren Füßen. Er bewegte sich nicht.
Dreck auf Toast, sie hatten in dem Moment gewusst, dass wir da waren, in dem Minias vom Sonnenaufgang nach Hause zurückgeworfen worden war.
Ich fummelte nach meiner Splat Gun und wandte mich zur Flucht, nur um gegen Minias' Brust zu laufen.
»Nein!«, kreischte ich, aber ich war ihm zu nah, um irgendetwas zu unternehmen, und er presste meine Arme an meinen Körper. Er stand in der Sonne und ich konnte seine Pupil en sehen, geschlitzt wie die einer Ziege, und das Rot seiner Iris, so tiefrot, dass es fast braun wirkte.
»Doch«, sagte er und umklammerte meine Arme, bis ich vor Schmerz aufkeuchte. »Was, bei den zwei Welten, hast du getan, Rachel Mariana Morgan?«
»Warte«, plapperte ich. »Ich kann zahlen. Ich weiß Dinge.
Ich wil nach Hause!«
Minias zog die Augenbrauen hoch. »Du bist zu Hause.«
Unter den Bäumen erklang ein Knal und Minias zog eine Grimasse, als er in diese Richtung sah.
»Diese Hexe gehört mir!«, erklang Als klar erkenntliche Stimme, und Minias schlang besitzergreifend einen Arm um mich »Sie trägt mein Mal!«, wütete der Dämon. »Gib sie mir!«
»Sie trägt auch Newts Mal«, erklärte Minias. »Und ich habe sie.«
Panik schlich sich in meine Seele. Ich musste etwas tun. Ich ging nicht davon aus, dass AI wusste, dass ich seinen Beschwörungsnamen hatte, sonst würde er darüber jammern und nicht über das miese Mal, das ich auf dem Handgelenk trug. Ich musste hier raus. Ich musste meine Splat Gun erreichen.
Vor Anstrengung grunzend wand und drehte ich mich.
Minias schwang mich herum. Meine Beine fanden keinen Halt, als er meinen Hintern auf den Beton knal te. Ich streckte die Hand aus und versuchte gleichzeitig, auf die Füße zu kommen und zu rennen. Aber Minias legte eine schwere Hand auf meine Schulter und hielt mich unten. Irgendetwas ergoss sich aus ihm, und ich versteifte mich, während ich gleichzeitig darum kämpfte, zu atmen. Es fühlte sich an, als würde noch das letzte
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