Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
fragte er und erbleichte dann unter ihrem giftigen Blick.

    »Du hast mich vergessen lassen, was sie ist«, flüsterte sie.
    »Komm her, Minias!«
    Minias riss seine roten, geschlitzten Augen auf, drehte sich um und verschwand.
    »Warte!«, schrie ich und drehte mich dann zu AI um. »Ich brauche ihn. Du hast mir Trent versprochen.«
    Als Gesichtsausdruck verwandelte sich bei meinem Ausbruch in Abscheu, und als Newt sich zu mir umdrehte, wünschte ich mir, ich hätte den Mund gehalten. »Du wil st diesen Elfen als Vertrauten?«, fragte sie.
    Ich leckte mir über die Lippen. »Er hat mich in einen Käfig gesperrt«, sagte ich, weil ich versuchte, einen Grund dafür zu finden, der nichts mit Rettung zu tun hatte. Trent stand auf und das Beiboot schwankte, bis er sich zur Sicherung am Steg festhielt, woraufhin ihn Dali zurück auf den Boden des Bootes trat.
    »Er ist der perfekte Vertraute für meinen Lehrling«, warf AI über meinen Kopf hinweg ein, und sein Griff an meinem Arm bedeutete mir, dass ich den Mund halten sol te. »Einfach zu verletzen, starrköpfig, leicht bissig, aber grundsätzlich harmlos. Man muss erst lernen, ein Pony zu reiten, bevor man den Hengst besteigt. Er schuldet Minias einen Gefal en.
    Ich könnte den Sachverhalt betonen, dass er freiwil ig ihren Schmutz trägt, aber tatsächlich ist es einfacher, das Mal zu kaufen.« AI lächelte mit feiner Ironie. »Viel eicht biete ich ihm einfach an, ihm von meinem neuen Lehrling zu erzählen. Das sol te etwas wert sein.«
    Ich versteifte mich, als Newt die Augen verengte. »Du wirst es mir wieder erzählen, fal s ich es vergesse?« AI nickte und Newts Miene wurde gehässig. »Der Elf schuldet Minias überhaupt nichts. Ich gebe dir sein Mal.«
    Trent stöhnte und ließ sich nach hinten fal en. Sein hasserfül ter Blick erschütterte mich.
    Dali hob die Augenbrauen. »Ich wusste nicht, dass du das kannst.«
    Newt wirbelte herum, so dass ihre Robe wehte. »Er ist mein Vertrauter, gekauft und bezahlt. Ich kann al es von ihm fordern. Sogar sein Leben.«
    AI räusperte sich nervös. »Das ist gut zu wissen. Wichtiger Sicherheitshinweis. Rachel, schreib dir das irgendwo auf, als erste Lektion.«
    Mit zusammengepressten Lippen riss Newt ihren Blick vom falschen Horizont und richtete ihn stattdessen auf mich. Eis schien sich auf meiner Haut zu bilden und ich fühlte, wie ich erbleichte. Ich hatte al es, wofür ich gekommen war.
    Newts Mal war gelöscht, oder zumindest würde es gelöscht sein, wenn ich AI seinen Namen zurückgegeben hatte. Ich hatte Trent gerettet - glaubte ich. Warum schrie dann jede Faser in mir, dass die Kacke bald anfangen würde zu dampfen?
    »Du wirst sie unterrichten?«, wandte sich Newt an AI, ohne mich aus den Augen zu lassen.
    AI nickte und zog mich näher an sich. »Als wäre sie meine Tochter.«
    Newt trat einen Schritt zurück, verschränkte die Hände vor dem Körper und senkte den Kopf. Sie sah seltsam aus, und ich hatte das Gefühl, dass hier etwas abgemacht wurde, was ich nicht verstand. »Du bist ein guter Lehrer«, meinte Newt schließlich, als sie den Kopf wieder hob. »Ceri war sehr bewandert.«
    »Ich weiß. Ich vermisse sie.«
    Sie nickte und drehte sich zu mir um. »Wenn du bereit bist, komm zu mir. Viel eicht habe ich bis dahin mein Gedächtnis zurück und weiß, was zur Höl e gerade vorgeht.«
    Ich bal te meine Hände zu Fäusten, damit niemand sah, dass sie zitterten, aber als ich gerade Luft holte, um zu antworten, verschwand sie.
    Dalis Aufatmen war laut und schwer. »Ich gebe Minias zwei Tage.«
    Als Schultern sackten nach unten. »Er ist es gewöhnt, ihr auszuweichen. Ich gebe ihm. . sieben.« Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und schaute auf das Funkein der Wel en.
    »Rachel, hol dir deinen Elfen. Ich bin müde und wil mir den Gestank der Zel e abwaschen.« Ich bewegte mich nicht, bis er mich in Trents Richtung schubste und sich zu Dali umdrehte. »Ich nehme an, die Anklage wegen ungewöhnlicher Dummheit wird fal engelassen?«
    Dali lächelte. »Ja, ja, nimm dir den Vertrauten deines Lehrlings und verschwinde. Wirst du Newt erinnern, wie du es versprochen hast?«
    AI lächelte. »Jeden Tag, bis sie ihn getötet hat. Ja.«
    Unsicher schaute ich auf Trent, der mich mit Mord in den Augen anstarrte, dann zu AI.

    »Ahm, AI?«, drängte ich.
    »Hol deinen Elfen, Krätzihexi«, murmelte er leise. »Ich wil hier weg sein, bevor sich Newt an irgendeine Regel oder so erinnert und zurückkommt.«
    Aber Trent

Weitere Kostenlose Bücher