Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
hin und her, und als unsere Augen sich trafen, unterdrückte ich ein Schaudern. Mit einer abrupten Bewegung griff Dali nach dem Wahrsagespiegel. Er legte ihn vor sich und grinste AI bösartig an. »Ich schau mal, ob sie heute zurechnungsfähig ist.«

    Mein Puls raste und meine Handflächen wurden feucht.
    Fast sofort runzelte Dal karackint besorgt die Stirn, dann lächelte er. »AI. .«, flüsterte ich und wich zurück, als ich mich daran erinnerte, wie die völ ig außer Kontrol e geratene, mächtige Newt mein Wohnzimmer zerlegt und drei Blutkreise übernommen hatte, als sie meine Kirche nach was weiß ich was durchsucht hatte. »AI, das ist keine gute Idee.
    Das ist wirklich keine gute Idee.«
    Er schnaubte und griff nach meinen Schultern, um mich dazu zu zwingen, neben ihm zu stehen. »Du hast um ein verdammtes Wunder gebeten. Was hast du geglaubt, an wen ich mich dafür wenden muss? Sei ein gutes Mädchen und halt dich gerade.«
    Ich kämpfte darum, mich aus seinem Griff zu befreien, aber meine Bewegungen erstarben, als sich Newts andro-gyne Form in einer Nebelwolke materialisierte. Sie war kahlköpfig und barfuß, ihre hohen Wangenknochen gerötet und ihre Stirn fragend gerunzelt. Sie trug eine Robe, die irgendwo zwischen einem Kimono und einem Sari lag, wie Minias' normale Kleidung, aber ihre Robe war dunkelrot. Ihre Augen waren vol kommen schwarz, ohne jede Andeutung von Weiß, und ich erinnerte mich an ihre Hand an meinem Kinn, als sie mein Gesicht beim ersten Treffen nach und in ihren schwarzen Augen lag eine Furcht erregende Entschlossenheit.
    Ihr Blick fiel auf mich und mir wurde kalt. Sie stand auf, doch AI trat beiläufig einen Schritt zurück und damit zwischen uns. »Ja oder nein, meine Liebe?«, fragte er.

    »Ja«, flüsterte sie, und ich jaulte auf und schüttelte meinen Fuß, als er plötzlich zwickte.
    AI stabilisierte mich, aber sein kurzes Keuchen untergrub unseren Erfolg. »Du hast es auf deinen Fuß getan?«, fragte er mich.
    »Ich hatte keine Wahl«, antwortete ich mit weichen Knien.
    Er hatte es geschafft. So schnel war Newts Mal auf ihn übergegangen. Jetzt musste ich ihm nur noch seinen Namen zurückgeben und ich wäre vol kommen frei von dem Mal.
    Das hier funktioniert, dachte ich und schaute zu Trent, der al es in betäubtem Schock beobachtete.
    »Sag mir, was ich vergessen habe«, forderte Newt und beäugte mich misstrauisch.
    AI lächelte. Er legte einen Finger an die Nase und lehnte sich zu ihr. »Sie kann Dämonenmagie entzünden«, sagte er und hob den Finger in die Luft, um Newts Wutausbruch zuvorzukommen. »Sie hat einen Menschen zu ihrem Vertrauten gemacht, auch wenn ich diese Verbindung gebrochen habe.«
    »Da kommt besser noch mehr, AI«, verkündete sie. Sie wirkte langsam genervt, zog sich von AI zurück und starrte über das falsche Wasser.
    »Sie hat meinen Namen gestohlen und ihn zu ihrem gemacht.«
    Newt drehte sich mit ausdruckslosem Gesicht wieder zu ihm um.
    »Und sie wurde damit aus dem Jenseits beschworen.«
    Newt riss plötzlich die schwarzen Augen weit auf und sog zischend die Luft ein. »Ich habe meine Schwestern ge-töten"«, sagte sie, und meine Erleichterung darüber, dass ihr Mal auf AI übertragen worden war, verwandelte sich in Angst. »Sie kann nicht verwandt sein!«
    »Oh, sie ist Verwandtschaft«, sagte AI und lachte leise, während er mich an sich zog. Sein Griff wurde fester, als ich mich wehrte. »Verwandtschaft, nicht durch uns geboren, sondern durch die Elfen. Dumme, dumme Elfen, die vergessen haben und reparierten, was sie zerstört haben. Du hast es verstanden, und Minias hat dir dieses Wissen lange genug gestohlen, dass auch ich es verstehen und sie zuerst bekommen konnte.«
    »Sie sol te mir gehören. Gib sie mir!«
    Aber AI schüttelte den Kopf, während Dali sich hinter seinem Schreibtisch versteifte. Er lächelte, als er den Duft meiner Haare einatmete. Ich ließ es zu, betäubt und verwirrt.
    Verwandtschaft? Hexen waren wirklich mit den Dämonen verwandt? Das ging gegen al es, was ich gelernt hatte, aber verdammt, es machte Sinn!
    Ich zuckte zusammen, als ich ein sanftes Ploppen hörte.
    Minias erschien. Er trug seine purpurne Robe, und ich befühlte meinen Schalgürtel und dachte darüber nach, ob das wohl die Farbe war, die Dämonen ihren Vertrauten anzogen, wenn sie mit ihnen zufrieden waren.
    »Newt!«, rief Minias und wich zurück, als ihm aufging, wer noch al es hier war. Trent schenkte er kaum einen Blick. »Was tust du hier?«,

Weitere Kostenlose Bücher