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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Cormel die Kontrol e über sich völ ig zurückgewonnen hatte, und entspannte mich langsam.
    »Also, worüber wol ten Sie mit mir reden?«
    Er erlaubte sich ein langsames, charismatisches Lächeln.
    Ich war al ein mit Rynn Cormel, außergewöhnlichem Politiker, Meistervampir und einst Herrscher der freien Welt. Ich zog den Zucker näher zum Kaffee. Als ich anfing zu zittern, beschloss ich, es auf niedrigen Blutzucker schieben. Yeah, das war der Grund.
    »Sie wol en sicher keinen Kaffee?«, fragte ich und schaufelte noch einen dritten Löffel Zucker in meine Tasse.
    »Er ist frisch.«
    »Nein. Nein, danke«, sagte er und verzog dann das Gesicht, wobei er unglaublich charmant wirkte. »Ahm, ich fürchte, ich bin gerade etwas peinlich berührt«, erklärte er, und ich konnte gerade noch ein Schnauben unterdrücken.
    »Ich bin hierher gekommen, um mich zu versichern, dass es Ihnen nach der gestrigen Dämonenattacke gutgeht, und jetzt stel e ich nicht nur fest, dass es Ihnen ausgezeichnet geht, sondern dass Sie auch absolut in der Lage sind, sich selbst zu schützen. Ivy hat Ihre Fähigkeiten nicht übertrieben. Ich schulde ihr eine Entschuldigung.«
    Ich lächelte leicht und schob den Zucker weg. Es war nett, ab und zu einmal ein Kompliment zu hören. Aber untoten Vampiren ist nichts peinlich. Er war ein junger, süßholzraspelnder, sehr erfahrener Meistervampir, und ich beobachtete, wie seine Nasenflügel sich weiteten, als er den vermischten Geruch von Ivy und mir witterte.
    Der Vampir schüttelte in einer sehr menschlichen Geste den Kopf. »Die Frau hat einen Wil en wie keine andere«, stel te er fest, und ich wusste, dass er darüber sprach, wie Ivy ihren Drang, mich zu beißen, unter Kontrol e hielt. Es war hart für sie, so wie wir zusammenlebten.
    »Erzählen Sie mir was Neues«, sagte ich, und al meine Ehrfurcht darüber, dass ich mit Rynn Cormel in meiner Küche saß, wurde weggewaschen von der Erinnerung an panische Kämpfe um mein Leben. »Ich glaube, sie benutzt mich, um sich selbst auf die Probe zu stel en.«
    Rynn Cormel wandte den Blick von Mr. Fish zu mir. »Ist das so?«
    Der fragende Ton in seiner Stimme machte mich nervös, und ich beobachtete, wie er die Vermischung von Ivys und meinem Leben katalogisierte. Ich stel te mich gerader hin und gestikulierte mit der Kaffeetasse. »Was kann ich für Sie tun, Mr. Cormel?«
    »Rynn, bitte.« Er warf mir eines seiner berüchtigten Lächeln zu, die dabei geholfen hatten, die Welt zu retten.
    »Ich glaube, nach dieser Erfahrung sol ten wir uns duzen.«
    »Rynn«, sagte ich vorsichtig und fand es wirklich seltsam.
    Ich nippte an meinem Kaffee und beäugte ihn über den Tassenrand hinweg. Wenn ich nicht schon gewusst hätte, dass er tot war, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass er nicht lebendig sein könnte. »Bitte versteh mich nicht falsch, aber was kümmert es dich, ob es mir gutgeht oder nicht?«

    Sein Lächeln wurde breiter. »Du bist Teil meiner Camaril a, und ich nehme meine Pflichten ernst.«
    Ich wünschte mir plötzlich, Jenks wäre da. Ein Stich Furcht durchschoss mich und ich interessierte mich auf einmal brennend für die Position meiner Splat Gun im Raum. Rynn war nicht lebendig, aber ein Gute-Nacht-Trank würde ihn so schnel umfal en lassen wie jeden anderen auch. »Ich werde nicht zulassen, dass du mich beißt«, sagte ich, und die Drohung in meiner Stimme war deutlich zu hören. Dann zwang ich mich dazu, noch einen Schluck von meinem Kaffee zu nehmen. Der bittere Geruch schien zu helfen.
    Bis auf eine Erweiterung seiner Pupil en verbarg er den Effekt, den meine Furcht auf ihn hatte. Eindrucksvol .
    »Ich bin nicht hier, um dich zu beißen«, erklärte er und schob seinen Stuhl ein kleines Stück nach hinten, nur ungefähr drei Zentimeter. »Ich bin hier, um al e anderen davon abzuhalten, es zu tun.«
    Ich beobachtete ihn misstrauisch und stel te mich etwas breitbeiniger hin - bereit, mich zu bewegen, wenn es sein musste. Er hatte AI gesagt, dass ich ihm gehörte. Hatte er deswegen versucht, mich vor AI zu retten? »Aber du betrachtest mich als Teil deines Gefolges«, sagte ich, weil ich nicht dumm genug war, um ihm zu sagen, dass ich seine Hilfe jetzt noch nicht wol te. »Beißt du nicht jeden darin?«
    Bei diesem Kommentar entspannte er sich, lehnte sich nach vorne, um Ivys Tastatur aus dem Weg zu schieben, und stützte seine El bogen auf den Tisch. Ein gespanntes Leuchten trat in seine Augen und ich wunderte mich darüber, wie lebendig

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