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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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und aufgeregt er aussah. »Ich weiß es nicht. Ich hatte noch nie eines«, erklärte er und hielt mit seinen dunklen Augen ernst meinen Blick. »Und mir wurde gesagt, dass ich charmant begierig darauf bin, eine Camaril a zu gründen. Ein Politiker kann das nicht - das wäre nicht fair.«
    Mit einem Schulterzucken lehnte er sich zurück und sah dadurch sehr attraktiv, selbstbewusst und jung aus. »Und als sich die Chance für mich ergab, Piscarys Kinder davor zu bewahren, in al e Winde zerstreut zu werden, seine gut aufgebaute, glückliche Camaril a zu der meinen zu machen und damit auch einen Anspruch auf dich und Ivy zu erheben?« Er zögerte und ließ seine Augen durch die zerstörte Küche wandern. »Das hat mir die Entscheidung, mich zur Ruhe zu setzen, sehr einfach gemacht.«
    Mein Mund wurde trocken. Er hat sich zur Ruhe gesetzt, um an Ivy und mich ranzukommen?
    Rynn Cormels Blick wanderte zurück zu mir. »Ich bin heute Nacht hierhergekommen, um herauszufinden, ob du noch intakt bist, und ich sehe, dass du es bist. Ivy sagte, dass du fähig bist, dich selbst zu schützen, aber ich war davon ausgegangen, dass ihre Versicherungen lediglich eine ihrer vielen Methoden war, mich davon abzuhalten, dich zu treffen.«
    Ich schaute in den leeren Flur, und langsam begannen einige Dinge Sinn zu machen. »Dieser Auftrag heute Nacht war nur vorgetäuscht, richtig?«, fragte ich, aber es war keine wirkliche Frage.
    Der Vampir lächelte und zog ein Bein so hoch, dass ein Fuß auf dem anderen Knie lag. Er sah wirklich gut aus, wie er hier in meiner Küche saß. »Ich bin erfreut, dass Ivy mir die Wahrheit gesagt hat, und angemessen beeindruckt. Du bist öfter gebissen worden, als deine Haut verrät.«
    Wieder fühlte ich mich unangenehm berührt, aber ich weigerte mich, meinen Hals zu bedecken. Das war eine Einladung zum Hinschauen.
    »Du hast wunderbare Haut«, fügte er hinzu, und ich spürte ein Schwindelgefühl, direkt gefolgt von einem kribbelnden Sog.
    Verdammt nochmal, dachte ich und kontrol ierte meine Gefühle. Ich wusste, dass meine Haut - weniger als ein Jahr alt mit einem darunter versteckten alten Vampirbiss - wie ein Steak war, dass man vor einem Wolf baumeln ließ. Wenn der Wolf nicht wirklich wohlgenährt war, würde er sich darauf stürzen.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte er sich, und ein leichter hohler Ton lag in seiner Stimme. »Ich hatte nicht vor, dich nervös zu machen.«
    Doch, hattest du, dachte ich, sprach es aber nicht laut aus.
    Ich löste mich von der Arbeitsplatte, weil ich die falsche Sicherheit von mehr Platz zwischen uns brauchte. »Bist du sicher, dass du keinen Kaffee wil st?«, fragte ich, ging zur Kanne und drehte ihm dabei absichtlich den Rücken zu. Ich hatte Angst, aber wenn ich es nicht offensichtlich machte, würde er sich zurückziehen.
    »Ich bin deinetwegen in Cincinnati«, erklärte er. »Piscarys Kinder schulden dir Dank für ihr Wohlergehen. Ich dachte, das sol test du wissen.«
    Ich presste die Lippen zusammen und wirbelte mit verschränkten Armen zu ihm herum. Die Zeit für Smal talk war vorbei.
    »Ich habe von dir und Ivy gehört. Dass ihr in dieser Kirche zusammenlebt, und davon, was sie von dir wil «, erklärte er, und ich wurde rot. »Wenn du nach ihrem ersten Tod ihre Seele retten kannst«, fuhr er fort, »wäre das der größte Fortschritt in der Vampirgeschichte seit der Fernseh-Liveübertragung.«
    Oh.. das. Ich zögerte verlegen. Das war nicht, was ich erwartet hatte.
    Der Meistervampir lächelte wieder. »Das Fehlen der Seele ist der Grund, warum die meisten Vampire nach ihrem dreißigsten Todestag nicht mehr weitermachen«, erklärte er.
    »Zu diesem Zeitpunkt sind die Leute, die sie geliebt haben und die ihnen Blut gegeben haben, entweder auch untot, oder einfach nur tot. Blut von jemandem, der dich nicht liebt, ist ein unbefriedigendes Mahl, und ohne Seele fäl t es einem untoten Vampir schwer, irgendwen davon zu überzeugen, dass er sie oder ihn liebt. Das macht es schwer, eine emotionale Bindung aufzubauen, die echt ist und nicht vorgespielt.« Er bewegte sich leicht, und der Geruch von vampirischem Räucherwerk wehte zu mir. »Es ist möglich, aber es braucht eine Menge Finesse.«
    Irgendwie konnte ich mir nicht vorstel en, dass Rynn Cormel dieses Problem hatte. »Wenn ich also Ivys Seele retten kann. .«, soufflierte ich. Mir gefiel überhaupt nicht, wo das hinführte.
    »Das erlaubt den Untoten, mit neuen Leuten Auraverbindungen zu errichten und ihr

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