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Band 6 - Blutnacht

Band 6 - Blutnacht

Titel: Band 6 - Blutnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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er gehen.
    »Dann erwarte ich, dass du das respektierst.«
    »Ich gehöre dir nicht«, rief ich ihm hinterher, und er drehte sich auf der Türschwel e um. Er sah gut aus in seinem langen Mantel und dem schicken Hut. Seine Augen waren schwarz, aber ich hatte keine Angst vor ihm. Ivy war eine größere Gefahr, weil sie mich langsam jagte. Aber ich ließ es bei ihr auch zu.
    »Ich meinte, ich erwarte, dass du deine Beziehung mit Ivy in Ehren hältst.«
    »Das tue ich bereits«, erklärte ich und schlang die Arme um mich.
    »Dann verstehen wir uns ja.«
    Er drehte sich wieder um, um zu gehen, und ich folgte ihm in den Flur. Meine Gedanken wanderten zu Ivy, dann zu Marshai. Er war nicht mein Freund, aber er war neu in meinem Leben. Und wir hatten riesige Probleme, uns einfach nur mal zu treffen. »Bist du der Grund, warum Marshai und ich uns heute Nachmittag nicht treffen konnten?«, fragte ich vorwurfsvol . »Wirst du ihn wegtreiben, einfach nur damit Ivy und ich miteinander ins Bett gehen?«
    Er war im Wohnzimmer und sagte über die Schulter hinweg einfach nur: »Ja.«
    Ich kniff die Lippen zusammen. »Lass Marshai in Ruhe«, forderte ich mit in die Hüften gestemmten Händen. Kistens Armband rutschte auf mein Handgelenk, und ich schob es wieder unter den Pul over. »Er ist einfach nur ein Kerl. Und wenn ich mit jemandem schlafen wil , werde ich es tun. Dass du Männer verscheuchst, wird mich nicht in Ivys Arme treiben, es macht mich nur wütend, und damit wird es die Pest, mit mir zusammenzuleben. Verstanden?«
    Plötzlich ging mir auf, dass ich gerade den ehemaligen Herrscher der Vereinigten Staaten anschrie, und ich lief rot an. »Entschuldige, dass ich dich angeschrien habe«, murmelte ich, befingerte Kistens Armband und fühlte mich schuldig. »Es war ein harter Tag.«
    »Mein Beileid«, antwortete er, so ernsthaft, dass man ihm fast hätte glauben können. »Ich werde meine Interventionen einstel en.«
    Ich holte tief Luft und zwang meine Zähne auseinander, bevor ich mir selbst Kopfweh einbrockte. »Danke dir.«
    Das Knal en der Vordertür, die aufgestoßen wurde, ließ mich zusammenzucken. Rynn Cormel nahm die Hand vom Türknauf und wandte sich zum Flur.
    »Rachel?«, erklang Ivys besorgte Stimme. »Rachel! Geht's dir gut? Vorne stehen ein paar Kerle neben einem Auto.«
    Ich schaute zu Rynn Cormel. Seine Augen waren plötzlich schwarz. Hungrig schwarz. »Ahm, mir geht's gut!«, rief ich.
    »Ich bin hier hinten. Ahm, Ivy?«
    »Verdammt und zur Höl e«, fluchte sie und stampfte den Flur entlang. »Ich habe dir gesagt, du sol st auf heiligem Boden bleiben!«
    Sie stürmte ins Wohnzimmer, kam dann mit schwingenden Haaren fast schlitternd zum Stehen und lief rot an. Ihre Hand glitt erst zu ihrem nackten Hals, dann zwang sie sich dazu, sie stattdessen in die Hüfte zu stemmen.
    »Entschuldigung«, sagte sie und wurde bleich. »Ich habe euch unterbrochen.«
    Rynn Cormel verlagerte sein Gewicht und sie wand sich.
    »Nein, es ist in Ordnung, Ivy«, sagte er, mit tieferer, getragener Stimme. Er hatte sein normales Auftreten aufgepeppt, um mich einzuwickeln, und es hatte funktioniert.
    »Ich bin froh, dass du hier bist.«
    Ivy schaute auf, offensichtlich peinlich berührt. »Es tut mir leid wegen der Männer am Auto. Ich habe sie nicht erkannt.
    Sie haben versucht, mich davon abzuhalten, reinzugehen.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch und Rynn Cormels Lachen schockierte sowohl Ivy als auch mich. »Wenn du sie besiegt hast, dann hatten sie es verdient und brauchten den Denkzettel. Danke, dass du ihre geringe Meinung über deine Fähigkeiten korrigiert hast.«
    Ivy leckte sich die Lippen. Das war eine nervöse Angewohnheit, die ich nicht oft zu sehen bekam, und meine Anspannung stieg. »Ahm«, setzte sie an und versuchte, ihre zu kurzen Haare hinter das Ohr zu schieben. »Ich glaube, du sol test einen Notarzt rufen. Ich habe ein paar Sachen gebrochen.«
    Der Meistervampir trat mit einem Gesichtsausdruck, der wirkte, als wäre ihm das völ ig egal, nach vorne und nahm ihre perfekte Hand in seine vernarbte. »Du bist zu freundlich.«

    Ivy schaute auf ihre Finger in seinen und blinzelte mehrmals.
    »Rachel ist eine mächtige junge Frau«, fuhr er fort, und ich fühlte mich plötzlich, als hätte ich irgendeine Art von Test bestanden. »Ich kann verstehen, warum du dich zu ihr hingezogen fühlst. Du hast meinen Segen, ein Nachkommen-Verhältnis mit ihr zu kultivieren, wenn es das ist, was du wil st.«
    Meine Wut wurde heißer,

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