Band 6 - Blutnacht
Cheerio und knusperte es weg. »Jeder benutzt andere. Du glaubst, Marshai benutzt dich nicht? Und du benutzt ihn nicht, um dich sicher zu fühlen in der beschränkten Tiefe deiner Wünsche?«
»Entschuldigung?«, bel te ich. »Jetzt geht es wieder darum, dass ich Kerle mag und nicht mit dir schlafe, richtig?« Sie zog ein spöttisch-überraschtes Gesicht. »Verdammt nochmal, Ivy.
Ich werde schlafen, mit wem ich wil , wann immer ich wil . Ich wil ein Blutgleichgewicht mit dir finden, aber dein Ultimatum ä la >Mein Weg oder kein Weg< läuft so nicht. Ich werde nicht mit dir schlafen, nur um das zum Laufen zu bringen, und ich arbeite mir den Arsch ab, um einen Weg zu finden, deinen Blutdurst zu kontrol ieren, damit wir wenigstens irgendwas teilen können!«
Ivy stel te die Cheerio-Packung mit einem harten Knacken ab. »Ich werde mich nicht chemisch kastrieren, nur damit du dich weiter vor dem verstecken kannst, was du bist.«
Ich erstickte fast an meiner Wut. »Du hast nie auch nur einen davon ausprobiert, oder?«, stammelte ich und öffnete meinen Zauberschrank, um ihr die Reihe nicht aktivierter Tränke zu zeigen, an denen ich gerade arbeitete. »Was hast du mit denen gemacht, die ich dir gegeben habe?«, rief ich.
Ivy hob ihr Kinn. »Sie ins Klo geschüttet.«
Sie sagte es völ ig ohne Reue, und ich zitterte vor Wut.
»Du hast sie weggeworfen?«, schrie ich. »Weißt du, wie viel Zeit es mich gekostet hat, sie zu machen? Konntest du nicht die Arbeit sehen, die ich da reingesteckt habe, damit du deinen Blutdurst kontrol ieren und von Liebe trennen kannst?
Woher wil st du wissen, was sie auslösen, wenn du es nicht einmal probierst?«
Ivy schloss den Deckel der Packung und stand auf. Sie zeigte mit einem langen Pianistenfinger auf mich. »Woher weißt du, ob es dir nicht gefal en könnte, mit mir zu schlafen, wenn du es nicht probierst - einmal?«, spöttelte sie, und jedes Wort war klar und präzise formuliert.
Es war, als hätten ihre Worte meinen letzten Rest Selbstkontrol e zerstört. Ich zog die Decke enger um mich und schob mein Gesicht direkt vor ihres, jetzt auch noch genervt davon, dass ich zu ihr aufschauen musste, weil sie ihre Stiefel trug. »Du hast mich so absolut nicht unter Kontrol e«, sagte ich. Mein Hals brannte, aber ich war so zornig, dass es keine Rol e spielte. »Ich bin ein eigenständiges Individuum. Vergiss das niemals! Und gerade im Moment würde ich noch eher mit Trent schlafen als mit dir!«
Ich drehte mich wieder um, um zu gehen, und keuchte auf, als sie mich zurück in den Raum riss. Adrenalin schoss in meine Adern, als der Raum sich um mich drehte und ich mich mit dem Rücken zur Kücheninsel wiederfand. Angst breitete sich tief in mir aus und machte mich lebendig. Ivys Augen waren schwarz. Sie waren absolut, wunderbar schwarz, und sie nagelten mich dort fest, wo ich stand. Die Gefühle von meiner Narbe ließen mir die Knie weich werden.
Ich konnte meine Augen nicht von ihren abwenden und versuchte, herauszufinden, was passiert war. Ich war. . Ich hatte mit Ivy gestritten. Dämlicher Vamp? Nein, dämliche Hexe.
Plötzlich absolut wach starrte ich sie an. Ich wol te, dass sie mich biss, aber nicht, bevor sie damit umgehen konnte. Oder viel eicht, etwas präziser formuliert, bis ich wusste, dass ich damit umgehen konnte. Und da war noch die Bedingung, die sie letztes Jahr gestel t hatte: al es oder nichts. Sex und Blut zusammen. Oh-oh. Nicht so.
»Lass es«, sagte ich und schubste sie, um sie aus dem Weg zu stoßen. »Ich tue das nicht.«
Ivy bewegte sich mit provokativer Langsamkeit, als sie eine Hand auf meine Schulter legte und mich nach hinten schob.
Ihr Griff wurde fester, um meine Rückwärtsbewegung zu verlangsamen, und dann hatte ich wieder die Kücheninsel im Rücken. Ein kribbelndes Wohlgefühl entzündete meine alte Vampirnarbe und es schickte einen Impuls aus, der auch die zweite Narbe zum Leben erweckte, diejenige, die sie mir dieses Frühjahr verpasst hatte. Scheiße.
»Ich sagte, ich tue das nicht«, erklärte ich, gleichzeitig genervt und verängstigt. »Ivy, ich habe das nicht angefangen und ich werde nicht mit dir schlafen, um Blut zu teilen, also geh mir aus dem Weg.«
»Ich habe das angefangen und du musst nicht mit mir schlafen, um Blut zu teilen«, sagte sie, völ ig unbeweglich.
Ich erstarrte. Ich muss nicht mit ihr schlafen? Mein Blick suchte wieder die bodenlosen schwarzen Tiefen, die ihre Augen jetzt waren, und sie lächelte mit einem Hauch
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