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Banditenliebe

Banditenliebe

Titel: Banditenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Massimo Carlotto
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schlechte Idee wäre. Ich zog die Jacke aus und löste die Krawatte.
    Kurz vorm Mittagessen kam ich zurück in meine Wohnung. Meine Gastgeberin war keine Frühaufsteherin, ihr Bett verließen wir erst gegen elf, genau die richtige Zeit für einen Aperitif.
    »Und jetzt möchte ich gern bald deinen schönen Bullen treffen«, sagte ich, als ich sie auf die Wange küsste.
    »Bereite das Geld vor, heute Abend treffe ich ihn.«
    Max war beim Kochen und warf mir einen argwöhnischen Blick zu. Beniamino hingegen kam zu mir und schnupperte intensiv.
    Er wandte sich zum Dicken: »Ich kann dir mitteilen, dass er es mit der Königin aus Schneewittchen getrieben hat.«
    »Grusel«, meinte Max und rührte das Risotto um.
    Sie nahmen mich auf den Arm. Nach einer Weile war ich es leid.
    »Höchstwahrscheinlich treffe ich heute Abend den Bullen.«
    Rossini wurde ernst. »Das ist eine gute Nachricht.«
    Max La Memoria musste noch einen draufsetzen. »Hervorragend. Dann vergessen wir deine Perversion und lassen dich an unserem Tisch zu.«
    Der schöne Bulle hatte auch Namen und Vornamen: Attilio Carini. Ich stieg kurz nach ein Uhr früh vorm Bahnhof bei ihm ein, und er bedeutete mir, mich nicht zu mucksen. Er bog auf eine Überführung ein, durchquerte ein gesamtes Viertel und fuhr auf die Umgehungsstraße.
    Er war zwischen fünfundvierzig und fünfzig, gut in Form, ein waches, vom komplett kahlen Kopf betontes Gesicht. Er trug weder Markenkleidung noch teure Uhren zur Schau. Dass er so weit mit mir fuhr, in aller Ruhe, hatte einen eindeutigen Grund: Ich sollte mir klar werden können, was für ein Typ er war, damit ich nicht falsch auf ihn zuging. Ich kam zu der Einsicht, dass er nicht im klassischen Sinne korrupt war und nicht zu den Schurken gehörte. Geld würde er nur annehmen, wenn er sicher sein konnte, weder Ermittlungen noch Kollegen zu gefährden. Er war keiner von denen, die auf die Folgen pfeifen, wenn es darum geht, irgendwelche Laster oder Geliebte zu unterhalten.
    Ich musste mir eine ganz andere Vorgehensweise ausdenken als die mit meinen Freunden besprochene.
    Er hielt auf einem kleinen Platz und bedeutete mir auszusteigen. Dann durchsuchte er mich nach Abhörgeräten.
    »Jetzt bin ich an der Reihe«, sagte ich, als er fertig war.
    »Machst du Witze?«, lachte er.
    »Wenn du mich nicht machen lässt, heißt das, du bist verwanzt.«
    Prustend hob er die Arme. Ich war genauso sorgfältig wie er, verlangte, dass unsere Handys schön im Warmen im Auto blieben und wir uns zwanzig Meter davon entfernten. Ich hatte von einem gehört, den sie geschnappt hatten, weil er zu nah an einer Stoßstange geredet hatte.
    »Jetzt komm zum Punkt.« Er zündete sich eine Zigarette an.
    »Du weißt, wer ich bin?«
    »Hältst du mich für einen Anfänger?«
    »Nein. Ich wollte nur sicher sein, dass ich mich nicht vorstellen muss.«
    »Nicht nötig. Und?«
    »Ich will eine Bande von Serben ficken, die hier im Nordosten tätig ist. Der Boss heißt Pavle Stojkovi ć , er steht mit einer Frau in Verbindung, vielleicht einer Deutschen, die sich Greta Gardner nennt.«
    »In diesen Kreisen hat das Wort ›ficken‹ verschiedene Bedeutungen.«
    »Ich denke dabei nicht an umbringen. Mein Ziel ist, die Organisation zu zerlegen.«
    »Und was willst du von mir?«
    »Nützliche Informationen.«
    »Nützliche Informationen müsstest eigentlich du mir beschaffen, und ich gebe sie dann an kompetente Kollegen weiter.«
    »Lass uns mit solchem Quatsch keine Zeit vergeuden. Für dich sind hunderttausend Euro drin und, wenn es dich interessiert, außerdem das Verdienst, sie mit den Händen in der Marmelade zu erwischen.«
    »Die du liefern würdest, was?«
    »Genau. Und von der Marmelade gibt es genug, sie ist klebrig und glitzert schön … vielleicht bleibt sogar ein bisschen an den Händen dessen hängen, der sie erwischt.«
    »Kurz, du willst, dass wir von der Polizei die Leute aus dem Verkehr ziehen?«
    »Das Geschäft deines Lebens: Geld und Karriere.«
    »Die Sache könnte mich interessieren.«
    »Aber?«
    »Aber ich muss sicher sein können, dass dahinter nicht eine konkurrierende Organisation steht.«
    »Sie haben sich an der falschen Frau vergriffen, und es hat ein Durcheinander gegeben. Das ist alles.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Ich war nie ernster.«
    Er bot mir eine Zigarette an. »Apropos Frauen. Die hunderttausend übergibst du Morena.«
    »In Ordnung. So bringt niemand dich mit dem Geld in Verbindung.«
    »Nicht nur darum. Sie

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