Bank, Zsuzsa
sie sollten es wärmer haben, legte sie im Ofen nach,
und allein der quietschende Ton, wenn sie die Klappe öffnete, allein der
Gedanke, es tun zu können, wenn ihr danach war, auch das Licht an der Decke
einfach anschalten zu können, um die Dunkelheit zu verscheuchen, beruhigte sie
und schob die Erinnerung an einen Winter im Freien weg von ihr. Am Abend wusch
sie Aja in einer Wanne aus Blech, die sie auf den Tisch stellte und in die sie
heißes Wasser aus einem großen Topf goss, das sie auf dem Herd zum Kochen
gebracht hatte. Évi hatte Angst, der Geruch, den ihre Kleider und Haare an
nassen Tagen verströmt hatten und den sie am ersten heißen Tag in einem Fluss
losgeworden war, könne zu ihr zurückkehren. Sie vergaß ihn nicht, auch wenn sie
ihn später an jemandem wahrnahm, der auf der Straße lebte, sprang er sie an,
und sie ging schnell weiter, aus Angst, er könne an ihr haften bleiben. Wenn
vor dem runden Fenster Schnee fiel, füllte Évi Kohlen nach und zog die
Strickjacke über, und während sie auf Dächer, auf Antennen und Schornsteine
schaute, legten sich die Wege vor ihre Augen, die das Land wie ein Geflecht aus
Adern überzogen und die sie länger als ein Jahr abgelaufen waren, auf Asphalt
und Kies, durch Schmutz und Staub, mit Zigis Koffer in der Hand, mit dem Seil
über der Schulter und Aja auf dem Rücken, zwischen Flüssen und Wäldern, in
denen Évi nachts dichter an Zigi herangerückt war, auf den Morgen gehofft und
versucht hatte, sich in der Dunkelheit nicht zu fürchten.
Zigi würde nicht bleiben, so viel
wusste Évi. Sie wartete darauf und wunderte sich an jedem Abend, an dem Zigi
zurückkam und die Tür aufstieß, seine rote Jacke mit den hellen Streifen, seine
Stiefel auszog und sich zu ihr und Aja an den Tisch setzte, an dem er wieder zu
reden angefangen hatte, seitdem er seine Zeit nicht mehr zwischen Gräbern
verbrachte. Zigi würde aufhören mit ihrem kleinen Leben, das er mit seinen
schnellen, leichten Schritten zwischen Baustelle und Dachkammer jeden Tag
ablaufen konnte und zu dem Évi ihn nicht zwingen würde, wenn er es bald abstreifen
und hinter sich lassen wollte. An einem Nachmittag im April, an dem Zigi trotz
Wind und Regen weit oben über eine Stange von Gerüst zu Gerüst balancierte und
die anderen ihm Beifall klatschten, sah er einen Zirkuswagen in der Ferne, auf
einem schmalen Weg vor dem Wald, einen gelben Zirkuswagen, dem er so lange mit
seinem Blick folgte, bis das Gelb hinter dem Grün der Tannen verschwunden war
und Zigi nicht mehr sicher sein konnte, ob der Wagen nur eine Laune seiner
Einbildungskraft gewesen war. Am Abend gab er seine leuchtend rote Jacke
zurück und fragte Évi bis zum Morgen viele Male, ob sie mit ihm kommen, von
Platz zu Platz wandern und bleiben wolle, wenn ihnen ein Ort gefallen sollte.
Als es hell wurde und Aja aufwachte, zog er seine Stiefel an und stieg die
Treppen hinab. Évi hatte ihn nicht gedrängt zu bleiben, sie hatte ihn nur darum
gebeten, aber als er Aja auf die Stirn, die Wangen, auf die Lider geküsst
hatte, als er mit seinem schwarzen Koffer unter dem Arm losgelaufen war, die
Stiege hinunter, durch die Haustür, zum Bürgersteig auf der anderen Seite und
dann die Landstraße hinab, hatte sie es sich verboten, ihm vom runden Fenster
aus nachzusehen.
Zigi schloss sich seinen Freunden
an. Die wenigen Postkarten, die sie geschickt hatten, hatte er als Ankerpunkte
im Gedächtnis behalten und ihre Wege in Gedanken nachgezeichnet, wenn er von
der Baustelle an der Straße zurückgelaufen war, selbst wenn er abends neben Évi
gelegen und darauf geachtet hatte, dass sie ihre Schultern und Füße nicht
aufdeckte. Er ahnte, wo sie in diesen Tagen sein könnten, und fand sie, ohne
lange suchen zu müssen, fügte sich schnell in ihren Kreis, als sei er nie
woanders gewesen, als habe er sie nie verlassen, um ein Zimmer mit schrägen
Decken und rundem Fenster zu mieten, damit Aja es warm haben würde und Évi ein
Licht anmachen konnte, sobald es am Abend dunkel wurde. Er zog mit ihnen durch
den Sommer und Herbst, und Évi blieb nichts, als von den Orten zu träumen, von
denen er Karten schickte, und sie träumte von ihnen, in der Nacht, wenn sie
wenige Stunden unter einem Licht schlief, und am Tag, wenn sie sich zu Aja auf
den Boden legte, die Augen schloss und sich ein schneller Reigen in ihrem Kopf
drehte, aus Zigis Füßen, auf einem Seil über dem Boden, seinem wirren Haar, das
er zusammennahm und unter seinen Hut steckte, seinem Koffer,
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