Bankgeheimnisse
auf dem Teppich vor dem Kamin. Johanna ließ ihre Hände über seine feste, gebräunte Haut gleiten, zupfte an den schwarzen Haaren auf seiner Brust und strich mit der Zungenspitze über den Puls an seiner Kehle.
Er leckte über ihre Brüste, küßte ihren Bauch, vergrub sein Gesicht in dem blonden Gekräusel zwischen ihren Beinen, bis sie fieberhaft seinen Namen flüsterte, ihm wieder und wieder sagte, wie sehr sie es wollte. Bei ihrem Orgasmus zuckte sie unter der Berührung seiner Lippen und seiner Zunge, schrie auf und grub die Hände in seine Locken, bis er an ihr hochglitt und in sie eindrang. Er stützte sich über ihr auf und sah sie an, schaute ihr zu, wie sie sich mit geschlossenen Augen unter ihm wand und sich seinen ungestümen Bewegungen entgegenwölbte. Er biß die Zähne zusammen und kämpfte, wollte es hinauszögern, bis sie noch einmal kam, aber er verlor. Es gelang ihm nicht, sich länger zurückzuhalten. Mit einem langgezogenen Stöhnen warf er den Kopf zurück, stieß ein letztes Mal hart in sie hinein und ergoß sich in ihr. Er brach über ihr zusammen und sog in tiefen Zügen keuchend die Luft ein, bevor er sein Gesicht an ihrem Hals vergrub, wo er die Süße der Haut unter ihrem Ohr schmeckte. Als er sich schließlich zögernd von ihr löste und zur Seite rollte, blieb sie reglos liegen. Er legte seine Hand auf ihren Bauch und streichelte sie vorsichtig, bis sie wieder regelmäßig atmete.
»Johanna?«
»Mhm?«
»Ich habe nicht aufgepaßt. Ich meine, ich habe... Du weißt schon.«
»Ich hab’s gemerkt. Du hättest es dir vorher überlegen können.«
»Ich... äh... Na ja, ich war so... ich habe nicht dran gedacht.«
»Schon gut. Es macht nichts. Ist schon okay.«
»Du meinst, du bist... geschützt?«
»Geschützt? Hm, ja, ich schätze, man könnte es so nennen.« Ihr Gesichtsausdruck war unergründlich, als sie aufstand, um ins Bad zu gehen. Er stemmte sich augenblicklich hoch und folgte ihr, und als sie ihm die Tür vor der Nase zuschlagen wollte, stellte er den nackten Fuß dazwischen. Mit einem gedämpften Schmerzensschrei drückte er die Tür nach innen. Sie wich zurück, aber er machte keine Anstalten, sich ihr zu nähern. Achselzuckend wandte sie sich schließlich ab, stieg in die Duschkabine und drehte das Wasser auf.
Mit verschränkten Armen, eine Schulter an die kalten Marmorfliesen gelehnt, sah er durch das durchsichtige Acryl der Duschwand, wie sie den Kopf in den Nacken legte und ihr Gesicht den Wasserstrahlen entgegenhob. Er wartete, bis Dampf die glatte Fläche beschlug und ihm die Sicht nahm. Dann stieß er sich kurzentschlossen ab, öffnete die Klapptür der Dusche und stieg zu ihr in die Wanne. Ihren halbherzigen Protest mißachtend, nahm er das Duschgel aus der Seifenschale und begann, ihren Körper mit der schäumenden Flüssigkeit einzureiben.
»Warum wehrst du dich immer noch gegen mich?« wollte er wissen, während seine Handflächen über ihren Bauch und ihre Hüften glitten.
Johanna lehnte sich mit dem Rücken gegen ihn, den Hinterkopf an seine Schulter gelegt. Wasser rann über ihr Gesicht, tropfte von ihren Brauen über ihre Wangen, ihr Kinn und lief in den Schaum auf ihren Brüsten. »Ich wehre mich nicht. Wie kommst du auf diese Idee?«
Er gab keine Antwort. Seine Lippen zupften an ihrem Ohrläppchen, und seine Hände bewegten sich kreisend tiefer, hypnotisierten sie. Sein erigiertes Glied pochte an ihrer Wirbelsäule.
»Nein, ich wehre mich nicht«, murmelte sie erneut, bevor sie sich zu ihm umdrehte und in seine Arme kam.
»Okay, ich glaube, jetzt zieht er vernünftig. Die Abzugsklappe war verklemmt.« Fabio wedelte mit der Hand ein paar Rauchfetzen weg und stocherte in dem Feuer herum, das er im Kamin entfacht hatte. »Du hast ihn lange nicht mehr benutzt, stimmt’s?«
Johanna wandte hustend das Gesicht ab, bis der letzte Rauch sich verzogen hatte. Sie saß im Bademantel mit angezogenen Knien auf dem Teppich und hielt die Gläser fest, in denen sich das gleiche scheußliche Gebräu aus Saft und Calvados befand, das sie ihm schon bei ihrem letzten Zusammentreffen angeboten hatte. Fabio hängte den Schürhaken weg, drehte sich zu ihr um und nahm ihr das Glas aus der Hand. Seine nackten Schultern glänzten im Feuerschein wie Bronze. Einzelne Locken hatten sich aus den nassen, glatt nach hinten zurückgekämmten Haaren gelöst und ringelten sich nachtschwarz über seinen Schläfen. Er hatte ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Sie sah ihm zu,
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