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Bankster

Bankster

Titel: Bankster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudmundson
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nichts fehlt! Ich weiß nicht, warum ich so gut drauf bin.

11.11. – Dienstag

    Ganz unten im Flurregal lag ein Roman vom Buchclub unter einem Stapel Werbebroschüren, die irgendwie dort gelandet waren. Er war noch eingeschweißt. Wir sind seit drei oder vier Jahren in diesem Club, und Harpa liest alles, was sie uns schicken, als wären die Bücher ein Heimstudium für sie, nur dieses Buch scheint ihr durch die Lappen gegangen zu sein.
    Im letzten Sommer haben wir einen unserer ziellosen Spaziergänge durch die Stadt gemacht, hatten beide Sommerurlaub und sind besonders langsam geschlendert. Kann gut sein, dass es ein Montag im Juni, unser erster Urlaubsmontag, war, und wir in Sonne und sommerlich herausgeputzter Umgebung zur Ruhe kommen wollten – genau, es war einer dieser Spaziergänge, ein wahres Dahingleiten, und plötzlich waren wir im Westen der Stadt und standen vor dem Verlag, der den Buchclub betreibt, das Logo war in die Glastür eingraviert. Harpa hat nicht gezögert und die Tür geöffnet. Drinnen übte sich eine Frau in hellblauem Kleid und gelber Strumpfhose auf grasgrünem Teppich im Minigolfen. Sie legte den Golfschläger beiseite und hieß uns mit Kaffee und Schokokeksen willkommen. Wir sind einen Moment geblieben und haben uns unterhalten. Als wir uns verabschiedeten, hatten wir alle Bücher gekauft, die vor unserem Beitritt in der Reihe erschienen waren. Sie füllten zwei schwere Tüten, die gerade so bis zu Hause hielten.
    Als wir die Bücher am Abend aus den Plastikfolien befreiten, zeigte sich, dass versehentlich einige darunter waren, die wir schon besaßen. Harpa meinte, dass das überhaupt nicht schlimm sei, weil die Bücher so schön bunt seien und sich so gut in der schwarzen Regalkombination machen würden. Das fand ich auch, die Farben ließen das Wohnzimmer zweifellos lebendiger wirken. Und auch ein befreundetes Pärchen war derselben Meinung, als es irgendwann später im Sommer zu Besuch war. Sie traten einige Schritte von den Büchern zurück, um das Ganze besser überblicken zu können, sahen sich an und sprachen dann noch ewig über diese »lustige Lösung«. Kurz darauf sind sie in die Verlagsbuchhandlung gestürzt und haben sieben Sätze der Reihe gekauft, an die dreihundert Bücher, um die geschmackvollen Spiralwandregale zu füllen, die sie im Frühling erworben hatten und die sich in leerem Zustand bei weitem nicht so gut machten.
    Ich habe das Buch gelesen, das ich heute früh gefunden habe. Ich hatte plötzlich Lust darauf, nachdem ich es ausgepackt und hier und dort ein paar Sätze gelesen hatte – es schien recht zugänglich zu sein. Und das war es auch, durch den ersten Abschnitt bin ich gestolpert und dann in die Buchwelt abgetaucht, habe nichts gemacht außer zu lesen und Kaffee aus der Küche zu holen, bis die Bohnen aufgebraucht waren. Zum Glück sind die Läden noch nicht zu – Harpa braucht ihr Morgentässchen.

15.11. – Samstag

    Ich habe die Bücher im Regal nicht mehr wahrgenommen, sie waren keine Bücher mehr, sondern Teil der Kulisse. Deshalb war ich fast überrascht, dass ich einen Finger auf eines von ihnen legen und es herausziehen konnte, war überrascht, dass es weder aus Kunststoff noch aus Holz und auch nicht mit den anderen Büchern verbunden war. Das war am Mittwoch. In dieser Woche habe ich vier Bücher gelesen. Das ist sicher mein persönlicher Rekord – ich kann mich noch nicht einmal erinnern, jemals vier Donald-Duck-Hefte innerhalb einer Woche gelesen zu haben.
    17.11. – Montag

    In Hafnarfjörður haben sie gestern zur Fischsuppe eingeladen. Wir waren so viele, dass im Wohnzimmer gegessen wurde. Die Eltern mit ihren Töchtern, den Schwiegersöhnen und einem Enkelkind rund um den gedeckten und kerzengeschmückten Tisch, neun Leute auf Stühlen und zwei Enkelkinder schlafend in der Diele. Schwiemu hat nach einem Geheimrezept der Familie gekocht und wurde dafür von allen mehrfach gelobt, jede einzelne Geschmacksfaser und Konsistenzeigenschaft wurde gepriesen.
    Harpa und ich saßen neben Schwiegervater. Ab und zu suchte er die Hand seiner jüngsten Tochter, nahm und streichelte sie mit dem Daumen, während er etwas quer über den Tisch sagte, meist ging es um Dankbarkeit oder den Zusammenhalt, und manchmal fasste er meine Schulter, drückte und schüttelte sie leicht und klopfte mir dann auf den Rücken. Er machte das immer, bevor er den Suppenteller noch einmal auffüllte und mich aufforderte, ihm noch eine dicke Scheibe vom

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