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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Klinge vom Schwert des Dämons und rammte das Parazonium tief in die Dämonenbrust. Die Bestie heulte auf, brüllte und sank auf die Knie, woraufhin Zander seine Klinge herauszog und das Untier mit einem kräftigen Schwung enthauptete.
    Callia sah zu Simon hinab. »Patéras!«
    »Ich …«
    Sie spürte, wie jemand neben ihr auf den Boden sackte. Dann legten sich kleine Hände über ihre auf der Wunde. Durch einen Tränenschleier erkannte sie, dass Max an ihrer Seite kniete.
    »Ich helfe dir.«
    »Du kannst doch nicht …«
    »Doch, kann ich«, sagte er in einer Stimme, die lieblicher klang als jede noch so schöne Melodie. »Wenn du mir hilfst.«
    Callia war so überwältigt, dass sie nicht sprechen konnte. Deshalb bejahte sie stumm und konzentrierte sich wieder auf ihre Heilkräfte.
    Wärme sammelte sich unter ihren Händen, die wiederum von Max’ gewärmt wurden. Sie fühlte, dass er ihr tatsächlich half und sie zusammen stärker waren als sie allein. Dann jedoch unterbrach ihr Vater sie, indem er seine Hand über ihre legte.
    »Nein!«, hauchte er.
    Callia sah ihm ins Gesicht. »Dad …«
    »Nein, Agkelos . Lass mich gehen.«
    Durch ihren Tränenschleier konnte sie ohnehin kaum noch etwas sehen, und dass ihr Vater sie mit dem alten Wort für Engel anredete, machte es um nichts besser. So hatte er sie als Kind genannt, bevor die Geschehnisse ihr Verhältnis auf immer trübten. »Patéras!«
    »Meine Zeit hier ist um, Callia«, sagte er so leise, dass sie Mühe hatte, ihn zu verstehen. »Deine Mutter hatte recht. Ich will es … ihr sagen. Ich bin … bereit.«
    Schmerz fuhr ihr durchs Herz und geradewegs in die Seele.
    Ihr Vater sah zu Max. »Es tut mir leid«, hauchte er. »Alles, was ich getan habe. Gib acht auf sie. Liebe sie … so wie ich sie hätte lieben sollen.«
    Dann schlossen sich flatternd seine Lider.
    Starke Arme umfingen sie von hinten, in dem Moment, in dem sie die Tränen nicht mehr eindämmen konnte.
    »Dad!«
    Er hörte sie nicht mehr, denn er war schon fort.
    Die Arme zogen sie nach oben und drehten sie, und dann fühlte sie Zanders starke Brust an ihrer Wange. »Thea.«
    Sie ballte ihre blutigen Hände an Zanders Hemd, verfluchte jeden Gott, der ihr einfiel. Er war ihr Vater gewesen, hatte sie geliebt, auch wenn sie diese Liebe manchmal nicht verstanden hatte. Und heute war er hergekommen, um ihr zu helfen: ihr zu helfen, ihren Sohn zu retten.
    Ihren Sohn.
    Schniefend entwand sie sich Zanders Umklammerung und sah in sein wunderbar vertrautes, zerschundenes und schmutziges Gesicht auf. »Max«, flüsterte sie. »Er heißt Maximus.«
    Während die übrigen Argonauten gegen die verbliebenen Dämonen kämpften, sahen sie beide zu ihrem Sohn, der immer noch neben ihnen kniete.
    Jedem Tod wohnte neues Leben inne. Sie dachte an die Entscheidung, die ihr Vater an dem Tag traf, als ihr Sohn geboren wurde. So schmutzig, blutbesudelt und von Tod umgeben sie hier und jetzt auch sein mochte, hatte sie doch zehn Jahre lang von diesem Moment geträumt.
    »Weißt du, wer wir sind?«, fragte sie leise.
    Max’ Blick wanderte zwischen ihr und Zander hin und her, ehe er bei ihr verharrte. Zaghaft antwortete er: »Die alte Frau in Weiß hat es mir gezeigt. Ich …« Wieder huschten seine Augen von Callia zu Zander und wieder zu Callia. »Ich dachte nicht, dass es euch wirklich gibt.«
    Die Gefühle, die nun auf Callia einstürmten, brachen den Damm, den sie um ihr Herz errichtet hatte. »Ja, uns gibt es! Und wir haben nach dir gesucht.«
    »Habt ihr?«, fragte Max verwundert, aber unendlich hoffnungsvoll.
    Sie nickte, weil sie nicht sprechen konnte, und strahlte, strahlte ein Lächeln, das sie ausnahmsweise nicht erzwingen musste.
    »Ja«, sagte Zander, dessen Stimme belegt klang. »Haben wir.«

Dreiundzwanzigstes Kapitel
    Zander bemühte sich, ruhig zu atmen, als er auf der Veranda von Callias Vater stand, in den Hügeln von Tiyrns. Nein, falsch, es war nun Callias Veranda, Callias Haus. Früher war er jedes Mal furchtbar nervös gewesen, wenn er herkam, und heute ging es ihm keinen Deut besser. Dabei war doch alles anders, vollkommen anders. Und in diesem Moment etwa so schlimm, wie er es sich irgend vorstellen konnte.
    Er klopfte. Blätter segelten in der leichten Brise und tänzelten über den Weg auf den Rasen. Das Haus war riesig, im Tudor-Stil der Menschenwelt gehalten. Es bot sehr viel mehr Platz, als sie brauchen würden. Zander hoffte, dass Callias Herz nicht an ihm hing, denn dort, wo sie hingehen

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