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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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herüber und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. Er spürte das Brennen durch das irisierend grüne Cape und das indigoblaue Hemd.
    »Entspann dich, Jon! Oder Jon-Tom, wie sie dich nennen.« Sie lächelte, und seine anfängliche Irritation wegen ihrer Erscheinung schmolz dahin. »Ich bin immer noch derselbe Mensch. Du vergißt, daß du tatsächlich überhaupt nichts über mich weißt. Oh, mach dir nichts draus... die wenigsten Leute tun das jemals wirklich. Ich bin derselbe Mensch, der ich immer war, und jetzt habe ich die Chance erhalten, eine meiner Phantasien zu erleben und zu genießen. Es tut mir leid, wenn ich nicht deine Phantasien erfülle.«
    »Aber die Desorientierung«, platzte er heraus. »Als ich hier ankam, war ich anfangs so verwirrt, so verblüfft, daß ich kaum denken konnte.«
    »Nun«, meinte sie, »ich schätze, ich habe mehr über das Unmögliche gelesen als du; oder ein wenig intensiver geträumt. Ich fühle mich hier sehr zu Hause, compadre mio.« Sie hängte den Doppelkolben an eine Öse ihres Gürtels, schob ihren Umhang zurück und setzte sich auf den Boden. Selbst diese einfache Bewegung schien ihm von übernatürlicher Grazie.
    »Ich war dabei, Jon-Tom zu erklären«, setzte Clodsahamp ein, »daß der Schock der Explosion oder dieser in Kombination mit der Magie, die wir produzierten, mir die Quelle des Übels zeigte, die unsere Welt zu überwältigen droht. Und vielleicht deine genauso, junge Dame«, sagte er zu Flor, »falls es hier nicht aufgehalten wird.«
    Talea und Mudge lauschten respektvoll. Jon-Tom unentschieden und Flor begierig. Jon-Tom teilte seine Aufmerksamkeit zwischen dem Hexer und dem Mädchen seiner Träume.
    Zumindest war sie das Mädchen seiner Träume gewesen. Ihre unverzügliche Anpassung an diese sonderbar fremde Existenz ließ sie als ganz anderen Menschen erscheinen. Mehr noch – sie schien die unglaubliche Situation, zu begrüßen, in der sie sich befanden. Er kam sich höchst unzulänglich vor – wie viele Tage hatte er gebraucht, um sein Schicksal auf erwachsene Weise anzunehmen?
    Die Unsicherheit verging, wurde durch einen Wutausbruch über die Ungerechtigkeit des Ganzen und schließlich durch Resignation ersetzt. Tatsächlich hätte seine Situation, wie Mudge es aufgezeigt hatte, viel schlimmer sein können. Falls Flor nicht mehr als eine rein platonische Freundin war (bis jetzt, dachte er sehnsuchtsvoll), so war sie doch eine verdammt interessantere Gesellschaft als ein fünfzigjähriger (männlicher) Ingenieur, und mit Talea hatte er auch Freundschaft geschlossen.
    Das Leben konnte entschieden schlimmer sein. Es gab genug Zeit für eine angenehme und zufriedenstellende Entwicklung der Dinge. Er gestattete sich ein leichtes inneres Lächeln.
    Schließlich konnte es sich bei Flors begeisterter Aufnahme der gegenwärtigen Situation um eine vorübergehende Pose handeln. Falls das zutraf, was Clodsahamp glaubte, würde alles viel schlimmer werden. Sie würden alle voneinander abhängen. Er würde in der Nähe sein, wenn es bei Flor soweit war. Er würde sie so akzeptieren, wie sie war. Jon-Tom richtete seine Aufmerksamkeit auf Clodsahamp.
    »Es sind die Gepanzerten, das Volk der Gepanzerten«, erklärte ihnen der Hexer, während er langsam vor einem hohen Regal hin und her ging, dessen Behälter nicht heruntergefallen waren. »Sie sammeln sich zu Tausenden und Zehntausenden zu einer Großinvasion der Warmlande. Sie durchschwärmen ihre Heimat, die Grünauen, bereits in Legionen.
    In einem kurzen Augenblick sah ich, wie außerhalb Culgluchs große Kriegsübungsfelder eingerichtet wurden. Erdlöcher für zahllose Horden wurden in Erwartung des Eintreffens und der Massierung von noch mehr Truppen ausgehoben. Ich sah Tausende der seelenlosen, geistlosen Arbeiter ihre Werkzeuge niederlegen und ihre Waffen aufnehmen. Sie bereiten einen Ansturm vor, wie ihn die Warmlande noch nicht gesehen haben. Ich sah...«
    »Ich sah einmal einen Ozelot mit Gummigelenken in einer Bar in Oglagia«, redete Mudge mit einem erstaunlichen Mangel an Takt dazwischen. In den letzten Minuten war er immer unruhiger geworden, jetzt brach seine Ungeduld spontan hervor.
    »Keine Mißachtung dieser dunklen Vor'ersagen, Euer Allmächtigkeit, aber die Gepanzerten 'aben unsere Lande so viele Male überfallen, daß es sich nicht mehr zählen läßt. Es is zu erwarten, daß sie es wieder versuchen, aber was is daran zu fürchten?« Taleas Gesicht zeigte, daß sie ihm zustimmte. »Sie sind

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