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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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über eine einheitliche Zielrichtung verfügen. Sie haben die Stärke zentraler Organisation, die zwar nicht magischer Natur, aber nichtsdestotrotz von tödlicher Gefährlichkeit ist.«
    »Das hat sie trotzdem nicht davor bewahrt, daß ihnen seit tausend Jahren der Hintern verdroschen wird«, erwiderte sie unbeeindruckt.
    »Nur zu wahr, aber dieses Mal... dieses Mal fürchte ich eine schreckliche Katastrophe. Eine Katastrophe, die durch die Jahrhunderte jener Selbstgefälligkeit verschlimmert wird, die du gerade demonstriert hast, meine Liebe. Eine Katastrophe, die die Grenzen von Raum und Zeit zu sprengen und sich in alle Kontinua auszubreiten droht.
    Ich fürchte, daß uns, falls diese Gefahr nicht eingedämmt wird, nicht nur eine Niederlage bevorsteht, meine Freunde. Wir sehen uns dem Endkampf gegenüber – wenn nicht gar dem Untergang.«

XII
    Eine Zeitlang war es still in Dem Baum. Schließlich fragte Talea: »Welche Informationen sind dann also aus den Grünauen zu Ihnen gelangt, ehrenwerter Magier?« Clodsahamps Warnung hatte selbst ihren sonst unbezähmbaren Übermut gedämpft.
    »Nach dem, was ich wahrgenommen habe«, begann er ernst, »hat Skrritch die Achtzehnte, Höchste Herrscherin von Cugluch, Cokmetch, Cota-Kruln und aller Länder und Gebiete der Grünauen, Oberste Befehlshaberin aller gepanzerten Völker und rechtmäßige Erbin ihrer untertänigsten Treue, diese Treue eingefordert und reklamiert. Seit Jahren schon bauen sie ihre Heere auf. Das und diese neue bösartige Magie, in deren Besitz sie gelangt sind, überzeugt sie, daß ihr Feldzug dieses Mal unweigerlich Erfolg zeitigen wird. Diese Selbstsicherheit, dieses schreckliche Gefühl der Gewißheit, ist es, was mächtiger als alles andere zu meinem Geist durchdrang.«
    »Und Sie haben nichts weiter über diese neue Magie erfahren«, bemerkte Jon-Tom.
    »Nur eins, mein Junge. Daß Eejakrat, ein Meisterzauberer unter den Gepanzerten, hinter ihr steht. Das ist natürlich etwas, dessen Vermutung sowieso nahelag, da er hinter den meisten außergewöhnlichen Schrecknissen steht, die hin und wieder gerüchteweise aus den Grünauen zu uns gelangen.
    Unterschätze die Gegner nicht, mit denen wir es zu tun haben, Jon-Tom.« Er deutete mit einer beiläufigen Geste auf Talea und Mudge. »Deine Freunde reden wie Frischlinge, was allerdings nicht unbedingt ihr Verschulden ist.« Er trat auf die beiden hochgewachsenen Menschen zu. »Laßt euch sagen, daß die Gepanzerten nicht wie wir sind. Sie schnitten so bereitwillig einen von uns auf, nur um zu sehen, was in ihm ist, wie wir einen Baum ritzen. Nein, ich muß das anders ausdrücken. Wir würden den Baum mit mehr Rücksicht und Anteilnahme behandeln als sie uns.«
    »Sie müssen nicht in Details gehen«, erklärte ihm Jon-Tom.
    »Ich glaube Ihnen. Aber was können wir von hier aus tun?« Er ließ die Finger beiläufig über die Duar huschen. »Diese Magie, die in meiner Musik zu stecken scheint, ist neu für mich, und ich kann sie nicht besonders gut kontrollieren. Ich weiß nicht, wo meine Grenzen liegen. Wenn sie nichts zu tun vermögen, weiß ich nicht, was ein unwissender Novize wie ich tun kann.«
    »Unsinn, mein Junge, dein Zugang ist ein völlig anderer als der meine! Die magischen Worte, die du einsetzt, sind neu und ungewöhnlich. Du könntest dich als ziemlich nützlich erweisen, wenn du es am wenigsten erwartest. Sowohl du als auch deine Schicksalsgenossin«, – er deutete auf die gespannt lauschende Flor -, »sind beeindruckende Exemplare. Es wird Zeiten geben, da es notwendig sein mag, die Zögernden oder Zweifelnden zu beeindrucken.«
    »Wir können auch kämpfen«, sagte sie fast begierig; die Augen in dem sinnlichen und doch kindlichen Gesicht funkelten mit für Jon ungewohnter Streitbarkeit.
    »Zügele dich, meine Liebe!« riet ihr der Hexer mit einem väterlichen Lächeln. »Wahrscheinlich wird es ausreichend Gelegenheit für Gemetzel geben. Aber zuerst... du hast völlig recht, Jon-Tom, wenn du sagst, daß wir hier nicht viel tun können. Wir müssen damit beginnen, die Warmlander entgegen ihrem Zweifel und ihrem Unglauben zu mobilisieren. Sie müssen sich auf den bevorstehenden Angriff vorbereiten. Ein oder zwei Briefe werden nicht überzeugen. Daher müssen wir die Warnung in eigener Person überbringen.«
    »Zum Teufel damit!« platzte Mudge heraus. »Ich werde nich wegen eines 'albgaren Feldzugs an die Enden der Welt reisen, werd ich nich.«
    »Ich auch nicht.« Talea stand auf und

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