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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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waren; dann waren sie einer Truppe von Banditen gefolgt, etwa 50 Leuten, die mit Karabinern bewaffnet waren und nach Süden ritten. Avlok hatte vor zwei Nächten seinen Hals riskiert, um sie zu belauschen. So hatte er erfahren, daß sie nach Drei-Bleiche-Schwestern ritten, um dort wichtige Männer aus dem Protektorat abzufangen.
    »Sie haben Funkgeräte«, sagte der Shil. »Ich habe gehört, wie sie mit einem Genossen in Biyang gesprochen haben. Gonwan heißt er.«
    Barakuda verstand plötzlich viel mehr von den Vorgän gen der letzten Tage.
    »Vor vier Tagen sind wir Saravyi begegnet.«
     
    Vor Morgengrauen überflogen sie in großer Höhe den vereinbarten Treffpunkt.
    Unter Sarela McVities Kommando war der Gleiter mit zehn Frauen der A- centuria und Bondaks »Bande« gestartet.
    Die Infrarot-Geräte zeigten mehrere kleine und zwei grö ßere Gruppen oder vielleicht auch Tierherden. Vanzuid spielte mit den neuen Flugsonden; McVitie sah mit zusammengekniffenen Brauen auf die Schirme.
    Bei den merkwürdigen Hügeln hielten sich offenbar Ban diten auf, das zeigten die ersten Bilder sehr deutlich. Aber wo steckte Barakuda mit seinem Begleiter, diesem exzentri schen Milliardär?
    Die Sonden näherten sich einigen schwach erkennbaren Bäumen weiter östlich.
    »Das sieht wie Barakuda aus«, sagte Sarela aufatmend. Bondak nickte, und Elorz meinte: »Eindeutig der Chef. So krumm sitzt sonst keiner auf dem Pferd. Aber wo wollen sie hin? Zwei Mann mit vier Pferden?«
    Ein Stückchen nördlich nahm eine weitere Sonde zwei müde Reiter auf. »Sieht aus wie Barakudas Agent, der eine, links, wie heißt er noch?« knurrte Timoara.
    Learoyd half aus. »Avlok, glaube ich. Netter Junge, ver trägt aber nicht viel.«
    Sarela warf ihm einen ironischen Blick zu.
    Die zweite große Gruppe, vielleicht zehn Kilometer nördlich von Drei-Bleiche-Schwestern: einige hundert Shil. McVitie lächelte, als sie die vertraute Gestalt an der Spitze sah.
    »Bondak, wir landen bei den Shil«, ordnete sie an.
    Die Wiedersehensfreude war groß, aber sie hatten nicht viel Zeit, sie auszukosten. Es handelte sich um viele Garga va-Jäger; darunter auch die, die vor mehreren Zehntagen zusammen mit Sarela McVities Patrouille in einen Hinterhalt der Räuber geraten waren. McVitie und Saravyi besprachen sich; dann stieg der Gleiter wieder auf, flog nach Westen und von dort niedrig und langsam zu Drei-Bleiche-Schwestern.
    Die Sonne ging auf. Der Gleiter sackte ruckartig immer tiefer, setzte auf, hob wieder ab, beschleunigte, bremste, fiel, schleifte auf dem Boden.
    Mit Geheul und sinnlos feuernd galoppierten die Bandi ten hinter etwas her, was sie für einen defekten Gleiter halten mußten, der über den Hügeln aufgetaucht war. Kaum eine der Kugeln traf, und die Treffer waren harmlos dank der Panzerung. Bondak saß an den Kontrollen und spielte mit der Maschine; er genoß es, die Banditen immer näher herankommen zu lassen, immer wieder kurz abzuheben, wieder fast zu stürzen. Einige Leute der Besatzung hatten hellgrüne Gesichter, und Bondak freute sich noch mehr.
    Der Gleiter zog Banditen und eine Staubwolke hinter sich her. Sarela ließ ihr Fernglas sinken, lächelte knapp und sag te: »Alles klar – hoch!«
    Bondak fletschte die Zähne und ließ die Maschine steigen. Als die blindlings galoppierenden Banditen aus der Staubwolke kamen, ritten sie in einen weiten Halbkreis zah lenmäßig überlegener und gut postierter Shil hinein.
    »Jetzt holen wir Barakuda«, sagte McVitie.
     
    Die meisten Banditen saßen stumm und verdrossen auf dem Boden; es hatte auf beiden Seiten kaum Verluste gegeben, alles war zu klar und schnell gegangen. Saravyi und Dante begrüßten einander herzlich.
    »Man übertreibt wie immer«, sagte der Alte. »Ich hörte, wichtige Leute aus Cadhras seien in Gefahr. Aber du warst es ja nur.«
    Saravyis Truppe bestand aus fast sechshundert Jägerinnen und Jägern; etwa die Hälfte verfügte über Karabiner. Sara vyi zwinkerte. »Wir haben sie gefunden«, behauptete er.
    Sarela kicherte, Gerames schüttete sich aus vor Lachen, und Barakuda steckte dem alten Shil einen Finger in den Bauch. »Höre«, sagte er ernst, »wenn alles vorbei ist …«
    »Ich weiß. Die Überlebenden geben die Waffen wieder ab«, sagte Saravyi munter.
    Ang’har saß zwischen den anderen Banditen am Boden. Er blickte auf, als Barakuda näher kam; eine Wolke zog über sein mürrisches Gesicht.
    »Du«, sagte Barakuda, »wirst sofort aufstehen.«
    Ang’har erhob

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