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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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schwindelte einen Moment. »Was gibt es noch in dieser Art?«
    Saravyi hüstelte. »Grüne Kreiselräder«, sagte er. »Es war nicht einfach, sie aus dem Norden zum mittleren Avrak zu schaffen und dafür zu sorgen, daß jemand sie bemerkt, wenn sie auf dem Wasser treiben.«
    Barakuda starrte ihn ungläubig an. »Wie bitte?«
    »Außerdem noch einige Dinge, die in alten Archiven erwähnt und beschrieben sind. Habe ich dir erzählt, daß ich alte Archive untersucht habe?«
    »Ich wußte nicht einmal, daß es sie gibt«, sagte Dante. »Du hast keine Lust, auf Fragen zu antworten, oder?«
    Saravyi grinste diabolisch. »Reden wir nicht davon. Oder nur so viel: Es gibt Dinge, die zum Beispiel das Problem Pasdan innerhalb weniger Minuten lösen könnten. Die Lö sung würde unzählige Menschenleben fordern …«
    »Sprichst du von atomaren Waffen?«
    Saravyi winkte ab. »Eure Spalt- oder Fusionswaffen sind ziemlich primitiv, Freund. Nein, davon rede ich nicht. Ich rede von Dingen, die nur das zerstören, worauf sie gerichtet sind. Sie versengen nicht den Boden und schädigen nicht umstehende Menschen durch Strahlen. Aber ich hoffe, daß sie niemals zum Einsatz kommen, denn sie sind fürchterlich.«
    Er schwieg wieder. Dante stellte mehrere Fragen, erhielt jedoch keine Antwort. Der alte Mann musterte das Gesicht der Leutnantin, die immer noch vor ihm auf dem Steppenboden hockte.
    »Nun ja«, murmelte er schließlich. »Das wäre die letzte Möglichkeit. Die vorletzte, um genauer zu sein. Gortahork und Tremughati wollten nichts davon wissen. Eigentlich wollten sie die Probleme auf eine einfachere Weise lösen, die aber viel blutiger ist.«
    »Reden wir von Pasdan?«
    Saravyi nickte. »Wir reden von den mörderischen Müttern. Und von vielen Banyashil, die in das Land der sieben Ströme reiten und den ohnehin fruchtbaren Boden mit ihrem Blut und dem der Mütter zusätzlich benetzen.«
    Barakuda ließ sich neben Sarela auf den Boden sinken und barg das Gesicht in seinen Händen. »Warum habt ihr denn nichts gesagt?« fragte er dumpf.
    »Dies ist vor drei Jahren erörtert worden«, gab Saravyi ohne besondere Gemütsregung zurück. »Wir wußten, daß in Pasdan düstere Dinge vorbereitet wurden, aber dieses Wissen ist – Heilerwissen. Nichts, was einer Prüfung durch eure Behörden, die Tatsachen anfassen wollen, standgehalten hätte. Gortahork war für schnelles Reiten; Tremughati war für Abwarten und wollte vielleicht mit dir sprechen. Damals war die Gouverneurin noch neu und uns unbekannt. – Und du, meine Tochter? Machst du mit?«
    Sie richtete sich auf und starrte verloren über die Steppe. Saravyi nahm ihre Hand; sie blickte den alten Mann an und lehnte sich einen Moment gegen Barakudas Schulter. »Ja«, sagte sie dann leise. Sie schluckte und setzte sich gerade hin. »Ich nehme an, Chef«, sagte sie, Dante zugewandt, »daß ich mit Ihnen und der Gouverneurin die einzige aus Cadhras bin, die davon weiß?«
    Barakuda drehte drei Zigaretten und reichte zwei von ih nen weiter. »So ist es. Und mit der Gouverneurin habe ich kein Wort gewechselt über diese Sache. Wir haben nur den gleichen Text gelesen und offenbar die gleichen Schlüsse gezogen.«
    Die Leutnantin inhalierte tief und hielt sich an der Zigarette fest wie am legendären Strohhalm. »Sie ist eine sehr bemerkenswerte Frau«, sagte sie leise.
    Saravyi kicherte. »Auf diesem Planeten«, sagte er auf galaktein, »wimmelt es von bemerkenswerten Frauen. Eini ge sind groß im Guten, wie Tremughati und eure Gouverneurin. Andere sind groß im Bösen. Und auch du bist bemerkenswert und bemerkt worden, wie du weißt.«
    Barakuda räusperte sich. »Vielleicht werden Sie deshalb nicht mehr schlafen können, Sarela. Sie können mir sagen, daß Sie nicht mitspielen wollen. Aber Sie dürfen um keinen Preis darüber sprechen.«
    Sie blickte ihn mit ihren hellen Augen an; dann senkte sie den Kopf, und Dante betrachtete geduldig das kurze braune Haar. Als sie wieder aufschaute, wußte er, daß dieses frische junge Gesicht sehr bald von Sorgen gezeichnet sein würde.
    »Ich mache mit«, sagte sie. »Obwohl …« Sie sprach nicht weiter.
    Barakuda lächelte beinahe wehmütig. »Ich weiß«, sagte er müde. »Sie fragen sich ›Warum ich?‹, nicht wahr? Es gibt viele Gründe, Sarela. Sie sind die einzige von den Offizieren, die fließend Banyashilgu spricht, und Sie werden mit Shil umgehen müssen. Sie sind intelligent und fähig, sich auf die phantastischen Einzelheiten

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