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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Ohr.
    »Übrigens«, murmelte er, als sie zu den anderen zurückkehrten, »solltest du die Insel Kar’ayis kennen.«
    Dante nickte. Es handelte sich um ein große, stark bewaldete Insel im Pangotischen Ozean, etwa 1000 Kilometer westlich der Meerenge von Pasdan. »Warum?«
    »Nun, dort nimmt das Holz ab. Und es gab da früher einmal, als meine Ahnen sich für derlei interessierten, Diamanten.«
    Zwei Stunden später brachen sie auf. Eine kleine Truppe von Jägerinnen und Jägern hatte die Banditen auf Pferde gesetzt und gefesselt; sie würden sie nach Biyang bringen. Der größere Teil von Saravyis Leuten hatte ein anderes Ziel.
    Saravyi legte den Kopf schief. Er saß im Sattel und umklammerte mit einer Hand den Knauf. Mit der anderen strich er über Sarela McVities Haar; sie lächelte halb traurig zu ihm empor und ging dann zum Gleiter, an dem Barakuda lehnte.
    »Also Golazna«, sagte Saravyi. Er zwinkerte Sarela zu. »Herrin der Geisterschiffe«, deklamierte er, in Anspielung auf den Plan, den nur sie und die Gouverneurin kannten, »wir sehen uns dort, und das ist das einzige, was mich an der Sache erfreut.«
     
    In Biyang suchte Barakuda das Gildehaus auf. Die Zünfte der Händler, Feinmetaller, Schwertfeger, Holzwerker, Schürfer, Erzschmelzer etc. stellten die einzigen Organisationen des Orts dar.
    »Von einer Anzeige ist uns nichts bekannt«, sagte ein Zunftrat, während sie zu den Gebäuden des Handelsherrn Gonwan gingen. »Wir haben aber die Leiche einer jungen Frau aus dem Avrak gefischt, unterhalb der Stadt. Es könnte gut diese Leyso sein. Man hatte ihr die Kehle durchgeschnitten.«
    Gonwan war nicht erfreut über den Besuch. Von Mirekhi hatte Barakuda die Frequenz erfahren, auf der die Banditen untereinander Kontakt hielten. In Anwesenheit des Zunftrats und einiger Büttel stellte Dante auf dem konfiszierten Gerät von Mirekhi die Frequenz ein und rief Gonwan. Aus dessen Schreibtisch ertönte ein leises Summen; das Gerät fand sich unter Papieren in einer Schublade.
    Danach flogen sie zu der Stelle, an der Ang’har und For sal die übrigen Kreiselsteine versteckt hatten. Sie wurden in den Transportkammern des Gleiters verstaut.
     
    Kurz nach Sonnenaufgang befanden sie sich über dem Hinterland von Hastamek. Wegen der ungewöhnlichen Lasten machten sie keine schnelle Fahrt. Sie flogen niedrig; der hintere Teil der transparenten Kuppel war geöffnet und sorgte für angenehme Luft.
    Gonwan, Mirekhi und Ang’har saßen auf der Heckbank. Die Hände hatte man ihnen auf den Rücken gebunden; alle drei schwiegen verbissen. Ang’har gähnte plötzlich, erhob sich und lehnte sich gegen die Gleiterwand. Er warf einen desinteressierten Blick auf die Felder von Hastamek, die unter ihnen vorbeizogen; dann schaute er nach vorn und begegnete Barakudas Augen. Er grinste.
    Dante zündete sich eine Zigarette an und musterte den jungen Mann, der als Spion für Großer-Töter alias Nobrega im Südland gearbeitet hatte. Die Stellung auf Forsals Boot war ideal gewesen. Er hatte Fluß und Küste bereist und in den Häfen vieles gehört. Barakuda nahm an, daß Ang’har den alten Schiffer auf die Idee gebracht hatte, die Passagiere auszuplündern, damit er selbst sie retten und in den Norden begleiten konnte. Die skrupellos ermordete Leyso war eine hübsche Dreingabe gewesen.
    Ang’har schien Barakudas Gedanken zu erraten; er grinste wieder und nickte dazu. Dann blickte er zur Seite, über die Bordwand. Unter ihnen glitzerte das Binnenmeer in der Morgensonne; sie waren vielleicht einen Kilometer vor der Küste. Ang’har ging in die Knie, federte hoch, hing einen Moment über der Bordwand und verschwand.
    Dante und Gerames schauten hinter dem ehemaligen Reisegefährten her. Ang’har fiel dem Wasser entgegen und erzeugte eine Fontäne. Der Gleiter flog nicht sehr hoch. McVitie wollte wenden lassen, aber Barakuda winkte ab. Er beobachtete die Aufschlagstelle noch eine Weile mit dem Fernglas.
    Später kicherte Gonwan plötzlich. »Er war wichtig, einer der wichtigsten Leute überhaupt«, sagte er gehässig. »Von mir könnt ihr kaum etwas erfahren – er hätte euch alles sagen können. Und wir waren noch nah am Land, nicht wahr? Er ist ein sehr guter Schwimmer.«
    Barakuda maß Gonwan mit einem abschätzigen Blick. »Du irrst in deiner Annahme«, sagte er. »Ein Mann mit verbundenen Armen kann durchaus den Sturz überleben und an Land schwimmen, auf dem Rücken, mit Hilfe der Beine. Das meinst du doch, oder?«
    Gonwan

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