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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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abgeschnitten.« Maqari hielt sich an seinem Kaffeebecher fest; er starrte hohläugig vor sich hin. Die anderen sahen nicht viel besser aus: Barakuda nach seinem langen Alleinflug, Ataratz, Leontia und die Gouverneurin nach allzu kargem Schlaf.
    »Was jetzt?« fragte Ataratz.
    Lydia Hsiang legte die gefalteten Hände auf den Tisch. Bis auf die Schatten unter den Augen war sie makellos und kühl wie immer. »Wir werden die Gendarmerie bewaffnen«, sagte sie. »Und wir müssen der Bevölkerung halbreinen Wein einschenken. Nicht unbedingt über die phantastischen Einzelheiten des Plans, aber darüber, daß eine Bedrohung vorliegt und wir nicht sicher sind, sie meistern zu können.«
    Es ratterte leise; Leontia beugte sich vor, wartete das En de ab und riß das bedruckte Papier aus dem Terminal. »Die Antworten«, sagte sie. »›Weitere Aktionen sind zu erwarten. Ziel: Ausschaltung der Versorgung, der Institutionen und der Bevölkerung von Cadhras. Kritische Punkte: Energiestation, Wasserwerk.‹ Das wär’s.«
    »Wieso Wasserwerk?« fragte Maqari verwirrt.
    Barakuda hustete, trotzdem steckte er sich eine weitere der allzu vielen Zigaretten der letzten Stunden an. »Angenommen«, sagte er müde, »Sie wollten möglichst viel Schaden anrichten, ohne dabei wählerisch zu sein – fällt Ihnen etwas ein, das effektiver wäre als eine Vergiftung des gesam ten Trinkwassers?«
    »Aber … das ist Massenmord.« Der Major setzte seinen Kaffeebecher ab und starrte Barakuda an.
    »Die Heiligen Mütter von Pasdan haben offensichtlich die Absicht, den ganzen Planeten zu entvölkern. Was ist da die Bevölkerung von Cadhras? Ein kleiner Anfang und das größte Hindernis für den Plan.«
     
    Zwei Stunden später lieferten die Beobachtungssatelliten über dem Meer neue Bilder; der Tag war angebrochen.
    Barakuda und Maqari brüteten über den Aufnahmen und verglichen sie mit älteren aus den vergangenen Tagen. Das Meer war voll von Schiffen aller möglichen Herkunftsorte. Auch Pasdan beteiligte sich an der in diesen Tagen ertragreichen Hochseefischerei; die Fischschwärme zogen.
    »Bis gestern ist nichts Auffälliges dabei«, knurrte Maqari. »Sie scheinen in Pasdan ja eine Lawine losgetreten zu haben.«
    Zahlreiche Schiffe, die bis zum vergangenen Abend zusammenhanglos auf dem Binnenmeer, vor allem in den mittleren und östlichen Teilen, operiert hatten, schienen über Nacht Flotten geworden zu sein. Es gab deutliche Konzentrationen.
    »Huasiringa«, sagte Barakuda nachdenklich. »Natürlich Golazna und Hastamek. Und die Hauptmacht hat offenbar Kurs auf Cadhras genommen.«
    Maqari nickte. Mit einem Fettstift kreiste er die Schiffsformationen ein. »Wie viele von denen mögen Kanonen haben? Und vielleicht neben der normalen Besatzung Gardistinnen, und wenn, wie viele?«
    Barakuda überflog die Wettermeldungen der letzten Stunden. »Ziemlich konstanter Westwind in den wichtigen Gebieten«, murmelte er. »Die Verbände, die Hastamek und Golazna – ja, was? – blockieren, belagern, erobern sollen, sind sozusagen bereits da. Die Flotte mit Ziel Cadhras dürfte fünf bis sechs Tage brauchen.«
    Maqari kaute auf seinem Stift. »Das sind an die zweihundert Segler«, meinte er, »oder mehr. Schlimmstenfalls verfügen alle über Kanonen, die schlimmstenfalls ausgebaut und an Land geschafft werden können.«
    »Macht an die fünftausend«, sagte Barakuda tonlos. »Rechnen wir außerdem damit, daß die Schiffe neben der normalen Besatzung und den wahrscheinlichen Geschützbe dienungen noch je fünfzig Gardistinnen an Bord haben, vielleicht auch mehr …«
    »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand! Das wäre ja …«
    »… eine Invasion, die innerhalb von ein paar Stunden das Protektorat erledigen kann.«
     
    Später tauchte Gerames auf. Seine Augen funkelten; er konnte sich »so richtig austoben«, wie er fröhlich sagte. Er wurde jedoch ernst, als Dante ihm die Lage schilderte.
    »Verdammter Mist«, sagte der Konstrukteur. Er ließ sich in einen Sessel fallen, roch an seinem Kaffee und rümpfte die Nase.
    »Wie sieht es in Sachen Hyperfunk aus?«
    Gerames machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wir haben alle Lager durchstöbert. Kein Problem. Nur eine Frage der Zeit …«
    »Was heißt das?«
    »Mein Freund, mit den vorhandenen Materialien können wir dir keine schöne, aber eine funktionierende Anlage bau en. Innerhalb von fünfundzwanzig bis dreißig Tagen.«
    Barakuda nickte. »Sehr nett«, sagte er trocken. »Bis dahin gibt es

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