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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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die er und andere erhalten hatten.
    Sie konnten nicht ewig weiterfliegen, ohne zu verhungern. Früher oder später würde auch das Petroleum aufgebraucht sein; dann mußte der Ballon langsam sinken. Cadhras konnte nur gewarnt werden, wenn sie landeten. Aber landen durften sie nicht, wenn sie nicht diese furchtbare Seuche über ganz Shilgat verteilen wollten.
    Sie bat Lanshi, ihr wieder beim Niederlegen zu helfen. Von unten starrten sie in die Flamme des Brenners, die Lanshi eigenmächtig kleiner gestellt hatte. Das war richtig.
    Sie dachte nach, aber ihre Gedanken verirrten sich immer wieder zu dem Tod, der unausweichlich auf sie zukam. Aus ihr kam, aus den Schwellungen, die Beulen wurden.
    Dann durchfuhr sie eisiger Schrecken. Sie dachte an die Luftströmung, die den Ballon nach Süden getrieben hatte. Sie dachte an die graue Pulversubstanz, die die AV-Wissenschaftler in der Höhle zubereiteten. Sie dachte an die anderen Ballons in der Höhle. Und an das riesige Katapult.
    Sie richtete sich wieder auf. »Lanshi«, schrie sie, »hilf mir auf. Wir müssen landen!«
    Als sie stand, sah sie schräg unter dem Ballon die Taggabahn, und nicht weit entfernt eine ihrer Stationen. Der Wind sprang um, südlich der Berge, trieb den Ballon nach Osten. Die Station kam näher. Toyami preßte die Lippen zusammen; dann faßte sie einen Entschluß.
    »Stell die Flamme ganz ab, Lanshi.«
     
    Am mittleren Vormittag hockten Learoyd und Tunga auf dem Felsvorsprung oberhalb der Station. Sie tranken Gashi ri-Rum aus der Flasche. Learoyd erzählte T’unga Geschichten aus den Garnisonen des Commonwealth, und der Agent revanchierte sich mit Anekdoten aus den Annalen von Sa’orq.
    Plötzlich deutete T’unga in den Himmel und öffnete den Mund, sagte aber nichts. Learoyd blickte empor. Über ihnen trieb ein Ballon; er war nicht sehr hoch, und etwas fiel aus ihm herab.
    »Fünfzig Meter vielleicht«, knurrte Terence, der zunächst an Halluzinationen dank des Rums geglaubt hatte. Wer immer der Passagier im Ballon sein mochte, er hatte gut gezielt. Zwei Pfeile, mit einem Stoffstreifen zusammengebunden, lagen nicht weit von Learoyd und T’unga entfernt. Terence ging hin und hob das Bündel auf. Ein Zettel steckte zwischen Stoff und Pfeilen. Darauf stand eine Zahlenreihe. Terence schüttelte ungläubig mit dem Kopf. »Flottencode«, sagte er. »Sie wollen, daß wir sie runterholen. Oh, verdammt.«
    Er schwankte ein wenig, als er die Pistole zog. T’unga stützte ihn. Die Kugel traf. Der Ballon begann zu flappen, dann sank er immer schneller. Die Luft entwich, der Stoff riß weiter aus.
    Eine Bö faßte nach den Resten der Stoffkugel, schleppte sie und den Korb weiter. Vom Schuß aufgeschreckte Shil standen neben der Station und starrten auf das seltene Bild. Learoyd und T’unga rannten dem havarierten Luftgefährt nach. Der Korb krachte gegen einen Hügel, wurde über die Kuppe gezerrt, umgedreht, wieder aufgerichtet, schleifte über den Boden, hüpfte und blieb in einem Baum hängen.
    Am Hügel fanden sie zwei leblose Gestalten. Der Mann mit dem entstellten Gesicht lag da wie zum Picknick ausgestreckt; sein Genick war gebrochen. Die junge Frau mit den schweren Verletzungen war bei Bewußtsein. Sie starrte Lea royd aus matten, schmerzvollen Augen an.
    »Können Sie Cadhras erreichen?« fragte sie mühsam. Sie biß sich auf die Lippen, bis Blut floß.
    Learoyd kniete neben ihr nieder, während T’unga zur Station rannte, um das Funkgerät und ein paar Notmedikamente zu holen, die zu seinem Gepäck gehörten.
    »Ja. Wer bist du?«
    Sie lächelte mühsam. »Agentin Toyami, Kamerad«, sagte sie. »Du mußt Learoyd sein. Keiner hat so rotes Haar.«
    Er nickte. »Ja. Was soll ich Cadhras sagen?«

 
35. Kapitel
     
    Die Zeit lief davon. Barakuda atmete auf, als abends endlich die beiden robotgesteuerten Transportgleiter landeten. Sie waren mit Buchstaben und Ziffern markiert, die sie als Bordgut bestimmter Einheiten der Blockadeflotte im Raum auswiesen.
    Drei Frauen der Garnison und kapitán Cebrian waren in Cadhras zugestiegen. Einerseits wurde der Offizier überall dringend gebraucht, andererseits war er der einzige, der einen Spezialkurs für den Umgang mit den Spezialbomben absolviert hatte. Barakuda begrüßte die suldás und Cebrian knapp und herzlich; dann luden sie die Bomben auf ebenfalls mitgebrachte kleinere Antigravplattformen. Die Transportgleiter waren zu groß für die unterirdischen Gänge.
    Im Norden von Sa’orq begannen die

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