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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Berge. In einem nach Erdrutschen und Überschwemmungen unzugänglich gewordenen Tal, in dem sich ein uralter, vor Jahrtausenden aufgegebener Steinbruch befand, hatten die Heiler und Elfpriester einen der Zugänge zum unterirdischen Bahnsystem geöffnet. Cebrian und die suldás schoben die Schweber in den Eingang. »Immer den Heilern nach«, sagte Barakuda. »Erklärungen folgen später. Auf der Fahrt haben wir genug Zeit dazu.«
    »Welche Fahrt?« fragte der kapitán; dann hob er die Achseln und verschwand in der Tiefe.
    Barakuda instruierte die Robotpiloten der Transporter. Sie würden in den Bergen südlich von Tag’gashir’dir warten. Warten auf ein Funksignal, das vielleicht niemand geben konnte, wenn es soweit war.
    Auf der langen Fahrt nach Norden berichtete Dante von seinen Erlebnissen und Entdeckungen. Cebrian ergänzte Ba rakudas Kenntnisse dessen, was sich in Cadhras ereignet hatte. Die suldás und der kapitán nahmen die phantastische U-Bahn nach dem ersten Erstaunen als gegeben hin; die Einzelheiten des Plans dagegen wurden heiß diskutiert.
     
    Vor sechzig Tagen hatten die Heiler begonnen, die unterirdische Strecke zu erweitern. Eine neue Abzweigung von der Station unter Zheziri führte nun unter das Zentrum von Tag’gashir’dir. Die Gänge und Wände seien mit stabilisierter Energie verstärkt worden, um den großen Schock auszuhalten, hatten die Heiler gesagt, aber unter stabilisierter Energie konnte Dante sich nichts vorstellen. Seine Fragen wurden nur mit dem Hinweis beantwortet, er werde alles weitere von Saravyi erfahren.
    Zweieinhalb Tage nach der Abfahrt erreichten sie die Halle von Zheziri. In einer Hallenwand klaffte ein riesiges Loch. Eine junge Heilerin nickte Barakuda zu, als der Wagen in der Halle ausrollte; sie deutete auf den neuen Durchbruch.
    Der Gang war ebenso beschaffen wie alle anderen, durch die sie bisher gekommen waren. Der Wagen rollte immer schneller; offenbar hatten die Heiler größeres Gefälle für sinnvoll gehalten – es durfte keine Zeit verloren gehen, und höhere Geschwindigkeit war nun eine Tugend.
    Trotz der Eile, mit der diese Strecke angelegt worden war, wiesen die Wände keine Unebenheiten auf; auch der Boden war glatt, und die Spurrillen ließen den Wagen mit seinen fünf Passagieren, den Schwebern und den Bomben fast geräuschlos rollen.
    Endlich erreichten sie die neue Halle, eigentlich eher eine kahle Höhle ohne die sonst üblichen feinen Verarbeitungen: ein riesiger unterirdischer Raum, aus dem eine zweite Gangröhre – die »Gegenfahrbahn« – zurück nach Zheziri führte. Überall standen Wagen herum und stapelte sich Material. Shil aller denkbaren Schattierungen hatten Ketten gebildet und schafften Dinge, die die Cadhrassi nur zum Teil identifizieren konnten, vor und zurück. Ein Loch in der Kopfwand der Halle führte in einen weiteren neu angelegten Raum, von dem viele Gänge in den schwarzgrauen Fels liefen. Wie in den regulären Bahnhallen spendeten jene seltsamen Gold kristalle, zusammen mit armseligen Tranfunzeln, ein war mes Licht.
    Auch in der Decke gähnte ein Loch; Barakuda legte den Kopf in den Nacken und starrte nach oben, sah jedoch nichts als goldenes Licht und baumelnde Taue.
    Eine junge Heilerin trat aus dem Gewirr zu ihm. »Du bist Dante Barakuda«, sagte sie. Es war eine Feststellung; ihre Augen hingen einen Moment an der Narbe auf seiner Wan ge.
    »Ja. Wo finde ich Saravyi?«
    »Ganz oben,«
    Aus dem Deckenschacht kam ein Transportkorb herab. Er war gefüllt – mit golden leuchtenden Kristallen. Shil eilten herbei, leerten ihn, stapelten die Kristalle auf Schubkarren und brachten sie fort. Der Korb verschwand wieder im Schacht.
    »Gibt es hier einen sicheren Lagerraum?«
    Die Heilerin nickte und ging voraus. Sie erreichten eine Gangbiegung; dahinter lehnte eine dünne Felsplatte. Bara kuda und Cebrian hoben sie an und setzten sie seitlich wieder ab; dann dirigierten die suldás die Schweber mit den Bomben in die Höhle, die sich hinter dem Durchgang öffnete. Barakuda pfiff leise.
    »Die ist aber nicht neu«, sagte er.
    Es handelte sich um eine nur in Ansätzen überschaubare Tropfsteinhöhle. Weiße Stalaktiten und beige Stalagmiten formten Bildergruppen, Labyrinthe, Vorhänge, Gebisse; an einer Stelle sickerte goldgrün glänzendes Wasser aus der Wand, bildete einen Spiegeltümpel und rann in drei dünnen Adern fort zum Hintergrund der Höhle.
    »Ein Jammer«, sagte Dante dumpf, »daß dieses Wunderwerk vergehen muß.« Er riß

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