Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
Vom Netzwerk:
man dort mit Chemie experimentiert.«
    Gortahork seufzte erleichtert auf. »Man soll sich nicht überschätzen«, sagte er lächelnd. »Ich hatte befürchtet, ich hätte als einziger Schlüsse gezogen.«
    Lydia legte das Blatt weg und sah ihn ernst an. »Das nicht, Freund. Aber ich fürchte mich vor deinen Ängsten. Ich werde Sarela informieren. Bleibst du länger in Golazna?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, Schwester. Vielleicht noch einige Tage. Ich werde dem Residenten sagen, wohin ich mich begebe.«

 
7. Kapitel
     
    Unter dem hellen Felsen stand ein Blockhaus, daneben eini ge Schuppen. Auf der anderen Seite erhob sich eine merkwürdige Konstruktion aus waagerechten und senkrechten Rädern. P’aodhus und Pferde weideten an einem nahen Hang, und eine Schar von Shilgat-Schnepfen, sisu-huiit , rannte vor den Neuankömmlingen schnatternd davon.
    »Ah«, sagte Learoyd. Er schmatzte. »Vielleicht gibt’s hier zur Abwechslung ein paar Eier.«
    Ein mittelalter Shil trat aus dem Blockhaus und blickte den drei Reitern entgegen. Er trug einen blaugrauen Kittel und feste Lederschuhe.
    Barakuda sprang vom Pferd. »Ich grüße dich, Wächter der schnellen Straße«, sagte er.
    Der Shil deutete wortlos auf Tröge, über denen Balken angebracht waren. Dante, Oubou und Learoyd sattelten die Reittiere ab. Dann hoben sie die schwere Kiste vom Packpferd.
    »Habt ihr Hunger, Durst, Schlaf oder sonstwie unreinli che Lüste?« fragte der Hüter der Straße. »Die Latrinen sind wei ter da hinten« – er deutete auf einen Verschlag am Hang –, »Waschen und Essen könnt ihr bei mir.«
    »Du lebst allein hier oben?« fragte Dante.
    Der Shil nickte. »Die Gesellschaft der Tiere, der Berge und des Himmels ist mehr als genug für eine Person. Zumal bisweilen Leute wie ihr, mit Geschwätz und schlechten Gerüchen …« Er wandte sich ab und schlurfte ins Blockhaus. Oubou und Learoyd tauschten amüsierte Blicke.
    Der Hüter bereitete aus sisu-huiit -Eiern, Kräutern und Pilzen ein Omelett in einer schmierigen Pfanne. Dazu gab es Brot und Tee.
    »Bevor wir uns setzen und deine minderwertige Gastfreundschaft annehmen«, sagte Barakuda, »wollen wir über den Preis reden.« Er lehnte sich gegen den gemauerten Ka min und verschränkte die Arme.
    Der Shil warf ihm einen unfreundlichen Blick über die Schulter zu. »Erfahrene Reisende und gar solche, die den Schnellen Weg nehmen, sollten über ausreichende Vorräte an Foldar und Freundlichkeit verfügen.«
    »Das stimmt«, sagte Learoyd. Er fletschte die Zähne, und sein rotes Haar schien sich aufzurichten. »Aber das heißt nicht, daß sie alle Vorräte in deiner verlausten Behausung deponieren müßten.«
    Der Shil nickte. »Wie wahr«, gab er zu. »Und dennoch – wie traurig. Wohin wollt ihr reisen?«
    Dante schnupperte; der Inhalt der Pfanne roch besser, als er aussah. »Das kommt darauf an«, sagte er vorsichtig.
    »Worauf?«
    »Wie weit der Weg begehbar ist.«
    Der Shil wandte sich wieder dem Herd zu und rührte in dem Gemenge herum. »Bis zum Ende«, sagte er.
    »Der Preis?«
    »Der Preis ist festgesetzt worden, damit habe ich nichts zu tun. Fünf Foldar pro Person pro Abschnitt. Ich setze nur die Preise fest, die das betreffen, was ihr bei mir verzehrt.«
    Barakuda nickte. »Wie weit reicht dein Abschnitt?«
    »Bis zur nächsten Station – ungefähr hundert Meilen.«
    »Wie lang werden wir für diese Strecke brauchen?«
    Der Hüter wandte sich wieder zu ihm um. »Ihr reist das erste Mal auf dem Schnellen Weg?«
    »So ist es.«
    Der Shil kniff die Augen zusammen. »Der Wind ist nicht günstig und nicht ungünstig in dieser Zeit des Jahres. Vier Stunden vielleicht.«
    Schließlich einigten sie sich darauf, daß die Nacht in seinem Blockhaus mit Abendessen und Frühstück insgesamt 10 Foldar wert sei.
     
    Am Morgen packten sie ihre Habseligkeiten in Beutel und ließen die Pferde in der Obhut des mürrischen Hüters. Der Shil spannte zwei P’aodhus an eines der waagerechten Räder unter dem Felsen und bedeutete den Männern, in einen Kasten aus Holz und Flechtwerk zu steigen.
    Die P’aodhus setzten sich in Bewegung. Das große Rad drehte sich langsam. Über ein System von Riemen und Zahnrädern wurde die Bewegung in die Vertikale übertragen; der Transportkorb begann zu steigen. Etwa 200 Meter über dem Boden blieb er pendelnd stehen. Learoyd und Dante packten die Munitionskiste; Oubou öffnete die Seitentür des Korbs. Sie traten auf eine aus dem Felsen gehauene, mit

Weitere Kostenlose Bücher