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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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fast gleichzeitig erfolg te eine blitzende, blendende Detonation; Sekundenbruchteile später füllten die Hängesäulen die Halle mit einer Serie betäubender, dröhnender Echos. Als die Fürstin wieder klar sehen konnte, rannten tief unter ihr kleine dunkle Punkte durcheinander.
     
    »In zwei Minuten sollte es losgehen. Was war das für ein Knall?« Bondak blickte auf die Uhr und schüttelte verwirrt den Kopf.
    Ilahuan öffnete die Augen. »Die Fürstin«, sagte er. »Ich weiß nicht, was sie tut, aber sie wirft wahrscheinlich aus großer Höhe Gegenstände herab, um die Feinde abzulenken.«
    »Das ist gut. Dann wollen wir beim Ablenken mitspielen.« Learoyd fletschte die Zähne und ergriff die schwere Pistole. Shulamit as-Sabah legte sich ebenfalls vor der Biegung des Gangs auf den Boden, ein weiteres der schweren Geräte zum Abfeuern von Leuchtmunition in der Hand. Sie hatten lange gebastelt, um die Blendgranaten, die zum Werfen bestimmt waren, halbwegs auf die Läufe setzen zu können. Alles un vorschriftsmäßig und riskant, aber es kam nicht auf Feinheiten an.
    Sie robbten nach vorn, eng an die nun fast heißen Wände gedrückt. Hinter ihnen sagte Bondak halblaut: »Fünfzig Se kunden. Neunundvierzig. Achtundvierzig …«
    »Schnauze, sirján .« Learoyd stieß einen Fluch aus; dann waren er und Shulamit in Position.
    Vom Schott kam nichts; offenbar waren die Posten durch die unablässig knallenden Wurfobjekte der Fürstin, was im mer diese sein mochten, abgelenkt oder irritiert.
    Learoyd und as-Sabah feuerten; gleichzeitig schlossen sie die Augen, preßten das Gesicht auf den Boden und setzten blind die nächsten Granaten auf die Läufe. Dann feuerten sie erneut.
    Sekundenlang füllte sich der Gang mit sonnenhellem Gleißen. Selbst durch den schmalen, schießschartenähnlichen Spalt im Schott mußten die Blendgranaten verheerend sein – vor allem wenn man annahm, daß die Posten ihre Au gen gerade an den Spalt gedrückt hatten.
    Nach der zweiten Detonation zählte Terence halblaut bis fünf; dann sprang er auf, blinzelte in die nachlassende Helligkeit, rannte geduckt an der Wand entlang auf das Schott zu. Neben ihm, an der anderen Wand, nahm er als undeutlich huschenden Schatten Shulamit wahr. Aus dem Schottspalt krachten Schüsse. Die geblendeten Posten zogen nach einigen Schrecksekunden einfach durch. Kugeln jaulten durch den Gang, schrillten an der Decke entlang. Drei Meter vom Schott entfernt warf Learoyd sich zu Boden, rollte seitlich nach vorn, hörte halb hinter sich einen erstickten Schrei, erreichte das Schott, nahm die Handgranate aus der Linken in die Rechte, streckte den Arm aus und rollte den kleinen Sprengkörper durch den Spalt. Fast gleichzeitig zog die Lin ke die nächste Granate aus der Brusttasche, die Rechte über nahm, drückte wieder den Knopf, ließ das tödliche Ding durchs Schott schlittern. Es war, als wären seine Arme und Hände selbständig operierende, fremde Teile.
    Zwei Detonationen. Fragmente wirbelten durch den Spalt, aber das Schott hielt. Die dritte Detonation, die Learoyd erwartet hatte und die sein Tod gewesen wäre, ereignete sich nicht.
    Jenseits des Schotts, aus der Großen Halle, waren Schreie und von den Hallsäulen monströs aufgeblähte Detonationen zu hören; ein greller Blitz zuckte durch den Spalt und blendete Learoyd und die anderen, die durch den Gang rannten. Während Ilahuan die Kontaktpunkte des Schotts berührte, ging Terence langsam dorthin, wo Kara Kikuyo bereits kniete.
    Shulamit as-Sabah hatte den Knopf ihrer ersten Granate nicht gedrückt. Sie war aus der linken Hand gerollt und lag auf dem heißen Milchsteinboden.
     
    Toyami nahm an, daß die Fürstin und Dante auf der riesigen Leuchtscheibe oben in der Kuppel waren, wenn sie sich auch nicht denken konnte, auf welchem Weg man dorthin gelangte. Die stürzenden Gegenstände, die grell explodierten und die Halle mit furchtbaren Echowogen füllten, mußten Leuchtkristalle sein. Trotz der Kräuterpfropfen des Heilers brachten die Lautwellen ihren Kopf beinahe zum Bersten. Sie wunderte sich, irgendwo im Untergrund ihres Bewußtseins, daß sie noch lebte und nicht mindestens ohnmächtig geworden war. Mit bebenden Fingern richtete sie die mit Treibsätzen versehenen Blend- und Gasgranaten aus.
    Dann sagte sie sich, daß dies sinnlos war. Wenn sie den Sammelzünder drückte, würde das Rückfeuer in die Röhre schlagen und sie versengen. Es war schwer, ruhig nachzudenken; ihre Augen tränten, und jedes

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