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Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir

Titel: Barakuda der Wächter 04 - Die Gipfel von Banyadir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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säulen etwas zu, und auf der 200 Meter höherliegenden Ga lerie war alles gut zu vernehmen.
    »Wer seid ihr? Was wollt ihr?«
    Der supremo trat an das Geländer, und Tremughati ver ließ es. Sie kam zu Dante., »Uns bleibt vielleicht noch ein Tag«, sagte sie.
    Barakuda nickte. »So ungefähr habe ich auch kalkuliert. Sie werden sich einigen, kein Zweifel.« Er wies mit dem Kinn auf den supremo, der sich mit einem AV unten in der Halle unterhielt. Wahrscheinlich war der andere Shevshan, aber das war weder optisch noch akustisch zu erkennen. »Was machen sie mit uns?«
    Die Fürstin sah ihn an. »Keine Furcht, Bruder?«
    Dante hob die Achseln. »Natürlich Furcht, aber sie führt zu nichts.«
    Tremughati nickte. »Was sie mit uns machen werden, weiß ich nicht. Ich denke, sie werden uns mit nach unten nehmen und in Nähe der Großen Maschine binden, damit wir nichts tun können. Dann werden sie, bevor es zu Ende geht, das Messer nehmen.«
    Barakuda grinste plötzlich. Er legte die Arme um Tremughati und drückte sie an sich. Die umstehenden mûnaks griffen nicht ein. »Wir sollten«, hauchte er neben Tremugha tis Ohr, »dafür sorgen, daß wir nicht nach unten kommen. Lie ber nach oben.«
    Sie rieb ihre Wange leicht an seiner, ungeachtet der Bartstoppeln der letzten Tage. »Du denkst an Ilahuan und Bondak?«
    »Unter anderem. Wenn sie noch kommen und etwas unternehmen, wäre es besser für alle, wenn wir nicht gleich neben den mûnaks und AVs stehen.«
    Tremughati löste sich aus seiner Umarmung, drehte sich um und betrachtete den Hinterkopf des supremo. Dann schloß sie die Augen.
    » Nach unten?« sagte der Oberste des Klosters Namenloser-Allgott eben. Er schien zu zögern. »Ich hätte einen anderen Vorschlag.«
    Von unten klang die Stimme des AV. »Sprich. Ich wollte gern mein Messer in Barakudas Bauch umdrehen, du auch, also können wir es beide ebenso gut lassen. Was hast du vor?«
    Der supremo wies nach oben. »Wir bringen sie unter die Kuppel und lassen sie dort mit Seilen auf die leuchtende Scheibe ab.«
    Einen Moment war es still; dann lachte Shevshan. »Ein guter Vorschlag. Ich bin oben gewesen; die Scheibe ist mit Steinketten befestigt. Sie haben messerscharfe Kanten, daran kann keiner klettern. Man braucht also nicht einmal eine Wache oben zu lassen. Und sterben werden sie dort vor uns.«
    Der supremo beugte sich vor. »Wieso?«
    Wieder klang Gelächter herauf. »Wie warm ist es bei euch?«
    »Es ist warm, aber es ist auszuhalten.«
    »Hitze steigt nach oben, mein Freund und Bruder im Untergang. Die Säulen werden dafür sorgen, daß wir sie schrei en und ersticken hören, wenn wir es hier noch aushalten.«
     
    Simse, Treppen und Galerien führten bis zum höchsten Punkt der Kuppel. Man ließ Tremughati und Barakuda mit Seilen auf die Leuchtscheibe hinab. Der Großauditor hatte sie begleitet; ausnahmsweise schien er einverstanden mit dem Beschluß des supremo.
    »Ein gutes Ende«, sagte er. Er brauchte nicht laut zu sprechen, obwohl er fast fünfzig Meter über ihnen stand. »Wenn es Ihnen zu heiß wird, können Sie sich in die Tiefe stürzen. Oder die Kehlen an den Kanten der Steinstricke aufreiben. Aber eines können Sie nicht: entkommen.«
    Die Scheibe hatte einen Durchmesser von etwa dreißig Metern. Sie bestand aus zahllosen Leuchtkristallen, die durch einen Milchstein-Rahmen zusammengehalten wurden. Die Kristalle lagen dicht gepackt, waren aber nur auf der Unterseite durch Mörtel oder Schmelzglas verbunden. Die Oberfläche, auf der Dante und Tremughati standen, war un eben, und die Kristalle bewegten sich unter ihren Füßen ein wenig.
    Die drei Ketten, an denen die Scheibe hing, bestanden aus großen Milchsteingliedern. Und wie Shevshan gesagt hatte, waren die Kanten messerscharf. Barakuda schüttelte lang sam den Kopf und trat vom Scheibenrand zurück.
    »Sich daran entlangzuhangeln ist unmöglich. Genauso gut könnte man Klimmzüge an der Schneide eines Schwerts machen.«
    Tremughati kauerte im Mittelpunkt der Scheibe. Schweiß lief ihr über das Gesicht, und Barakuda bemerkte, wie stic kig und heiß es bereits war. Während er sich ihr näherte, zog er die schwere Lederjacke aus.
    »Ilahuan ist nicht mehr weit«, sagte Tremughati. »Aber noch ist er nicht da.« Sie blickte zu Dante auf, lächelte und zog ebenfalls die Jacke aus. »Übrigens sollten wir bei wichtigen Dingen flüstern.«
    Barakuda setzte sich zu ihr. Dann stand er wieder auf und breitete seine wattierte Jacke aus

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