Barbarossa, Botticelli und die Beatles
1835 eröffneten Strecke Nürnberg-Fürth stammt aus Stephensons Fabrik.
Simón Bolívar und die Freiheit Südamerikas
Simón Bolívar lebt von 1783 bis 1830
Könnte Südamerika im Konflikt mit der Kolonialmacht Spanien das Gleiche gelingen, wie es Nordamerika mit Großbritannien geschafft hat? Könnte man auch Südamerika zu einem Staatenbund und politischen System wie dem der USA vereinen?
Für diese Vision kämpft Simón Bolívar. Seine vermögende venezolanische Familie schickt den 16-Jährigen zur Ausbildung nach Europa. Dort begeistert er sich für das Gedankengut der Aufklärung und der Französischen Revolution. Zwar ist er beeindruckt von der Politik Napoleons, sieht aber in ihm einen »falschen Tyrannen«, als er dessen Krönung miterlebt. In Paris trifft Bolívar auf Alexander von Humboldt, der ihm sagt, Venezuela sei für die Unabhängigkeit bereit, er wisse nur niemanden, der das Land dort hinführen könne.
1807 kehrt er nach Caracas zurück und schließt sich einer Widerstandsgruppe an. 1810 gelingt der Staatsstreich, im Jahr darauf wird Venezuela unabhängig. Die Junta beauftragt Bolívar, in Großbritannien um Beistand zu verhandeln. Mit dem geistigen Vater der Unabhängigkeit, Francisco de Miranda, kehrt er zurück. Es folgen Jahre erbitterter Kämpfe gegen die Spanier, aber auch gegen Großgrundbesitzer. Immer wieder muss sich Bolívar zurückziehen, der längst Libertador (»Befreier«) genannt wird, und erst 1816 kann er von Haiti aus in Venezuela seine Macht sichern.
Im Jahr darauf ruft er die neue Republik aus. In einer berühmten Rede beschwört er die Gewaltenteilung und warnt davor, einem Einzigen diktatorische Rechte zu verleihen. Ironischerweise gibt ihm das Parlament als neu gewähltem Präsidenten kurz darauf Vollmachten, die denen eines Diktators gleichkommen. Bolívar zieht mit seiner Armee über die Anden, überrascht die spanischen Truppen auf der kolumbianischen Hochebene und gründet die Republik Großkolumbien, zu deren ursprünglichem Gebiet, dem heutigen Kolumbien, Panama und Venezuela, später auch Equador hinzukommt.
Der verbündete General José de San Martin befreit Argentinien und Chile. Gemeinsam mit ihm erobert Bolívar Peru, danach vertreibt der enge Freund Bolívars, General Antonio José de Sucre, 1824 mit dem Sieg in der Schlacht bei Ayacucho die Spanier endgültig aus Südamerika. Südperu macht sich unabhängig und nennt sich Simón Bolívar zu Ehren Bolivien.
Trotz der Anfangserfolge scheitert der lateinamerikanische Staatenbund an politischen Zwistigkeiten und der zunehmend autoritären Führung Bolívars, der sich 1828 sogar zum Diktator ernennt. Er dankt 1830 ab und stirbt am Jahresende. »Ich habe im Meer gepflügt und im Sand gesät«, hat er zuvor noch gesagt.
Shaka Zulu: »Gründer der südafrikanischen Nation«
Shaka Zulu lebt von ca. 1787 bis 1828
Von den Anführern der Völker, die erst mit der kolonialen Expansion europäischer Mächte überhaupt wahrgenommen werden, ist kaum ein Name im kollektiven Bewusstsein der Menschheit übrig geblieben. Namen wie Moctezuma, Athualpa stehen für Südamerika. Der Gedanke, dass vor allem die Sieger die Geschichte schreiben, drängt sich auf.
Eine der bekanntesten Figuren der afrikanischen Geschichte ist Shaka Zulu. Für die südafrikanische Zulu-Partei Inkatha ist er der Gründer der Nation. Shaka Zulu ist ein illegitimer Häuptlingssohn, wird vom Vater nicht anerkannt und erfährt in seiner Kindheit und Jugend zahlreiche Demütigungen. Als junger Mann zeichnet er sich rasch als Krieger aus und steigt in der militärischen Rangordnung auf. Er wird General und gewinnt schließlich auch die Herrschaft über den Stamm seines Vaters. Viele derjenigen, die ihn einst gedemütigt haben, lässt er pfählen.
Shaka verändert die Kampftechniken der Krieger, baut neue Kampfgruppen auf, rüstet sie mit neuen Waffen aus, so mit dem Stichspeer für den Nahkampf statt zuvor geschleuderter Speere. Er führt die neue Schlachtordnung in Form eines Stierkopfes ein: In der Mitte stehen die Kampfstärksten, außen die »Hörner« zum Umfassen des Gegners.
Durch Shakas Maßnahmen werden die Zulu von einem kleinen Clan von wenigen Tausend zu einem Volk von ca. 250 000 Menschen in einem nunmehr auf rund 20 000 Quadratkilometern Fläche gewachsenen Zulu-Land. Seine Armee ist von ursprünglich 3000 auf 20 000 Krieger angewachsen.
Shaka entwickelt die Kriegsführung in Südafrika, die vorher stark ritualisiert und auf
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