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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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minimalen Verlust von Menschenleben ausgerichtet ist, zu einem Instrument rücksichtsloser Brutalität und Unterjochung. Besiegte werden vor die Wahl gestellt, sich anzuschließen oder zu sterben. Wer sich anschließt, muss seine alten Stammesbindungen aufgeben. Mfecane , die Verstreuung zahlreicher Stämme, wird zu einem Machtmittel. Schätzungen gehen von bis zu einer Million Opfer seiner Kriegszüge aus. Auch in der Trauer ist Shaka Despot. Nach dem Tod seiner Mutter lässt er 7000 Menschen seines Volkes hinrichten.
    Die Zulu werden unter Shaka zum mächtigsten Volk in einem Gebiet, das mehr oder minder dem heutigen Südafrika entspricht. Er gilt als Begründer des Gedankens einer Zulu-Nation, hat bereits Kontakt mit Europäern, stirbt aber, bevor die ersten militärischen Konflikte ausbrechen. 1879 erobern die Briten Zulu-Land.
Victoria I. und das Britische Weltreich
    Victoria I. lebt von 1819 bis 1901
    Das Britische Weltreich erreicht unter ihrer Regentschaft den Höhepunkt seiner Macht. Amerika ging zwar verloren, doch das Empire hat seine Expansionsbestrebungen längst umgeleitet. Weite Teile Afrikas, ganz Australien, große Gebiete Asiens, vor allem Indien, gehören mittlerweile dazu.
    Als Victoria geboren wird, steht sie nur an fünfter Stelle der Thronfolge. Sie ist die Tochter des vierten Sohnes von König Georg III. Doch im jungen Alter von 18 Jahren besteigt sie 1837 als Nachfolgerin ihres Onkels Wilhelm IV. den britischen Thron. Dessen Brüder sind mittlerweile verstorben, ohne legitime Nachkommen zu hinterlassen.
    Drei Jahre später heiratet sie Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha, der als ihr enger Berater großen Einfluss auf ihre politischen Entscheidungen ausübt. Nach seinem Tod 1861 zieht sich die in der Bevölkerung populäre Victoria weitgehend zurück. Sie verweigert öffentliche Auftritte, meist kann man sie nur überreden zu erscheinen, wenn ein Albert-Denkmal enthüllt wird. Bis an ihr Lebensende wird sie Witwentracht tragen.
    Während ihrer Regentschaft entwickelt sich Großbritannien endgültig zu einer konstitutionellen Parteiendemokratie. Victoria ist zwar keine Befürworterin, steht dem aber auch nicht im Weg. Die Richtlinien bestimmt eine gewählte Regierung, die vom Parlament kontrolliert wird. Das Amt des Premierministers erhält ein noch stärkeres Gewicht. Insbesondere Benjamin Disraeli, Führer der Konservativen Partei, der 1868 zum ersten Mal das Amt des Premierministers antritt, trägt wesentlich zur kolonialen und wirtschaftlichen Expansion Großbritanniens und dessen Etablierung als führende Weltmacht bei. Zur Sicherung Indiens lässt er den Subkontinent zum Kaiserreich mit Victoria als Kaiserin proklamieren. So herrscht die Monarchin schließlich über mehr als ein Fünftel der Erde und ein Drittel der Weltbevölkerung.
    Selbstbewusst und aufrichtig bis zur Taktlosigkeit, was sich nach dem Tod ihres Mannes zu Selbstgefälligkeit entwickelt, wird Victoria zwischenzeitlich unpopulär. Doch bei ihrem goldenen Thronjubiläum 1887 ist sie längst die Mutter des Empire und Namensgeberin der Epoche des Viktorianischen Zeitalters, einer Zeit, in der Großbritannien auf dem Höhepunkt als Welt- und Wirtschaftsmacht steht. Dank des technischen Fortschritts setzt sich die Moderne, begleitet von unerschütterlichem Fortschrittsglauben, zunehmend durch. Gleichzeitig aber wachsen soziale Probleme etwa in der Arbeiterschaft. Die Gesellschaft und Kultur des unangefochtenen British Empire beharrt auf Konventionen und verfällt in Prüderie.
    Letztlich hat Victoria die nach ihr benannte Epoche politisch kaum geprägt. Ihre große Leistung ist vor allem die Dauerhaftigkeit. Nach über 63 Jahren Regentschaft stirbt sie im Alter von 81 Jahren in den Armen ihres Enkels Wilhelm II., des deutschen Kaisers.
Benito Juárez und die Freiheit Mexikos
    Benito Juárez lebt von 1806 bis 1872
    Als Benito Juárez geboren wird, ist es fast 300 Jahre her, dass Hernán Cortés das Reich der Azteken zerstörte und das Land unter spanische Herrschaft zwang. Seitdem etabliert sich in Mexiko der spanische Kolonialismus, der sich vom englischen erheblich unterscheidet. Während Letzterer in seinen abhängigen Gebieten Infrastruktur und selbstständigen Handel fördert, trägt Spanien den Katholizismus und den Feudalismus des Mutterlandes in die Kolonien. So fehlt es auch in Mexiko an Bildung und Fortschritt.
    In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts tobt der Unabhängigkeitskampf. Mexiko ruft 1810 die

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